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Fiskaleinnahmen 2002: Unter Budget


MEDIENMITTEILUNG

Fiskaleinnahmen 2002: Unter Budget

01. Nov 2002 (EFD) Die anhaltende Konjunkturschwäche und die Börsenbaisse
werden ein Loch in die Bundeskasse reissen. In den Monaten Juli bis
September hat sich die Situation merklich verschlechtert. Aller Voraussicht
nach werden die Fiskaleinnahmen 2002 deutlich unter den budgetierten Werten
liegen. Hingegen lassen die nichtfiskalischen Einnahmen Mehrerträge
erwarten. In welchem Ausmass sich diese Entwicklungen im Rechnungsergebnis
niederschlagen werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht verlässlich
bestimmt werden. Unter Ausschluss des ausserordentlichen Erlöses aus dem
Verkauf von Swisscom Aktien (3,7 Mrd) wird für das Jahr 2002 ein gegenüber
dem Voranschlag wesentlich höheres Defizit erwartet.

Die Fiskaleinnahmen des Bundes werden 2002 aller Voraussicht nach deutlich
niedriger ausfallen als im Budget veranschlagt. Bereits zur Jahresmitte
waren die ersten Spuren der schleppenden Konjunktur und der anhaltenden
Börsenbaisse im Bundeshaushalt erkennbar. Bei der Stempelsteuer, der
Verrechnungssteuer, der Mehrwertsteuer, der Mineralölsteuer, der Tabaksteuer
und der Automobilsteuer zeichneten sich nach dem ersten Halbjahr 2002
Mindereinnahmen ab. Hingegen lag die direkte Bundessteuer noch
vollumfänglich auf Budgetkurs.

In den Monaten Juli bis September hat sich die konjunkturelle Lage zunehmend
verdüstert. Die Konjunkturforschungsinstitute und die Banken haben ihre
Wachstumsprognosen für 2002 und 2003 sukzessive nach unten revidiert, der
Wirtschaftsaufschwung wurde um ein Jahr verschoben.

Aufgrund der Eingänge nach drei Quartalen und der verhaltenen
Konjunkturaussichten muss im Vergleich zur Juli-Schätzung mit weiteren
Einbussen gerechnet werden. Bei der direkten Bundessteuer und der
Mehrwertsteuer hat sich die Lage markant verschlechtert. Die Unsicherheiten
bei der Verrechnungssteuer sind weiterhin sehr hoch. Die Einnahmen aus
dieser Steuer sind sehr volatil und können sich von Monat zu Monat noch
stark ändern.

Die Entwicklung der nichtfiskalischen Einnahmen präsentiert sich hingegen
stabiler und vor allem erfreulicher. Bereits die Juli-Schätzung zeigte, dass
die Budgetwerte voraussichtlich übertroffen werden. Ins Gewicht fallen
insbesondere die nicht budgetierte Ausschüttung der Swisscom an ihre
Aktionäre aufgrund der Nennwertreduktion ihrer Aktien und die höhere
Darlehensrückzahlungen im Rahmen der Exportrisikogarantie (ERG).

Ausgabenseitig steht die Höhe der vom Parlament bewilligten Nachtragskredite
I (601 Mio) und der vom Bundesrat beantragten Nachtragskredite II (649 Mio)
fest. Ins Gewicht fallen vor allem die Nachtragskredite für die Expo.02 (178
Millionen) und für die Finanzierung der Bundesbeiträge an die Kantone zur
Verbilligung der Krankenkassenprämien (111 Mio). Die Darlehen an die
Unternehmen der Milchwirtschaft schlagen mit 101 Millionen zu Buche und die
Beiträge an die Milchproduzenten mit 63 Millionen. Im Gesamtbetrag enthalten
ist auch die Kreditübertragung aus dem Vorjahr für die Aufrechterhaltung des
Flugbetriebes der Swissair in Höhe von 150 Millionen, welche voraussichtlich
jedoch nicht beansprucht wird. Über die übrigen zu erwartenden Kreditreste
(nicht ausgeschöpfte Budgetkredite) können zur Zeit keine Angaben gemacht
werden.

Die Erlöse aus dem Verkauf von Swisscom Aktien in Höhe von 3,7 Milliarden
werden das Ergebnis der Finanzrechnung verbessern. Diese Einnahmen sind
jedoch als ausserordentlich zu betrachten und stehen deshalb nicht zur
Finanzierung von laufenden Ausgaben zur Verfügung. Sie sollen für den
Schuldenabbau verwendet werden.

Hinweis: Hochrechnungen der Einnahmen aufgrund der Anteile des
Vorjahreswertes am Gesamtergebnis sind nicht zulässig. Diese Anteile weisen
von Jahr zu Jahr beachtliche Schwankungen auf: Im Mittel der Jahre 1991 bis
2001 lag der Anteil bei 76,5 Prozent, mit einem Tiefstwert von 72,9 Prozent
(1998) und einem Höchstwert von 80,1 Prozent (2001).

Auskunft:
Peter Saurer, Eidg. Finanzverwaltung, Tel. 031 322 60 09

FISKALEINNAHMEN des Bundes, 1. bis 3. Quartal 2002 (pdf)

http://www.efd.admin.ch/d/dok/medien/medienmitteilungen/2002/11/fiskaleinnah
men.pdf

Eidgenössisches Finanzdepartement EFD
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