Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Übung gegen den Terrorismus mit chemischen Waffen: Schweiz nimmt mit weiteren 13 Ländern teil

3003 Bern, 5. September 2002

Medieninformation

Übung gegen den Terrorismus mit chemischen Waffen: Schweiz nimmt mit
weiteren 13 Ländern teil

Schweizer Experten nehmen vom 8. bis 13. September 2002 an einer Übung in
Kroatien teil, in deren Rahmen erstmals die internationale Zusammenarbeit
und Hilfe bei terroristischen Attacken mit chemischen Waffen getestet wird.
Das Szenario geht ein Jahr nach den Ereignissen vom 11. September 2001 von
einem Terroranschlag auf einen internationalen Flughafen aus. An der Übung
"ASSISTEX" nehmen vier
Armeespezialisten aus Spiez sowie ein Beobachter teil.

Mit der Ratifikation des Chemiewaffenübereinkommens hat sich die Schweiz
u.a. zur Zusammenarbeit und Hilfe zugunsten von Vertragsstaaten
verpflichtet, welche Ziel einer Drohung oder einer Attacke mit chemischen
Waffen werden. Zu diesem Zweck hat der Generalstabschef Armeematerial und
Personal bezeichnet, welche auf Anfrage der Organisation für das Verbot
chemischer Waffen (OPCW) in den Haag, die das Chemiewaffenübereinkommen
umsetzt, zur Verfügung gestellt werden können.

Die von der OPCW organisierte Übung findet auf der Luftwaffenbasis von Zadar
in Kroatien statt und hat zum Ziel, die Koordination der Hilfeleistung zu
testen. Zum Einsatz kommen militärisches sowie ziviles Personal und Material
aus den folgenden 14 Ländern: USA, Grossbritannien, Schweden, Österreich,
Estland, Littauen, Portugal, Frankreich, Kroatien, Tschechien, Slowakei,
Polen, Iran und der Schweiz.
Vor dem Hintergrund der Ereignisse vom 11. September letzten Jahres und der
aktuellen Bedrohungslage in Bezug auf den Terrorismus stellt die OPCW die
einzige internationale Organisation dar, die über die Mittel verfügt, um auf
den Einsatz von chemischen Kampfstoffen gegen einen Staat zu reagieren. Die
Schweiz wird von der OPCW als verlässliche und wichtige Partnerin
eingeschätzt. Bei schwerwiegenden Ereignissen mit Chemiewaffeneinsatz kann
die Schweiz als eine der ersten Unterstützung in Form von Detektions- und
Entgiftungsmaterial, Schutzausrüstungen, Medikamenten, Laboratorien und
Ausbildungshilfe leisten.

Bei der schweizerischen Übungsteilnahme geht es darum, die Umsetzung der
Zusammenarbeits- und Hilfsmassnahmen zu testen. Im Rahmen von "ASSISTEX"
wird die Schweizer Armee vier Instruktoren aus der Abteilung AC-Schutzdienst
des Generalstabs mit ihrem Schutz- und Detektionsmaterial entsenden. Die
Gruppe wird samt Material mit einem Helikopter Super-Puma ernstfallmässig
nach Kroatien fliegen und im Einsatzgebiet im Sinne der Subsidiarität den
lokalen Behörden unterstellt sein.

Im Rahmen des Chemiewaffenübereinkommens hat sich die Schweizer Armee
bereits in der Vergangenheit stark engagiert. So fanden in der Schweiz in
Zusammenarbeit mit der OPCW bis heute elf Ausbildungskurse zum Thema
Detektion und Schutz statt, an denen insgesamt 222 Spezialisten aus 82
Vertragsstaaten teilnahmen.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT