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Bundesrat spricht 50 Millionen Franken für die Hochwassergebiete in Europa und Asien

Bern, 4. September 2002

Pressemitteilung

Bundesrat spricht 50 Millionen Franken für die Hochwassergebiete in Europa
und Asien

Die Schweiz hilft den von Flutkatastrophen betroffenen Regionen in Europa
und Asien mit 50 Millionen Franken. Gemäss Bundesratsbeschluss setzt die
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA die finanzielle Hilfe in
einem breit angelegten Aktionspaket um.

Die Ueberschwemmungen der vergangenen Wochen in Europa und Asien haben viele
Menschenleben gekostet und verheerende Zerstörungen an Infrastrukturen und
Wohnbauten hinterlassen. Der Bundesrat stellte deshalb am 22.August einen
Nachtragskredit zugunsten der Flutopfer in der Höhe von 50 Mio. CHF zur
Verfügung, um den betroffenen Menschen in Europa und Asien mit gezielten,
effizienten Massnahmen zu helfen und ein Zeichen der Solidarität zu setzen.
Laut Bundesratsbeschluss setzt die DEZA diese Hilfe derzeit in ein
Massnahmenpaket um. Etwa  80%  der Gelder sollen in Europa eingesetzt
werden -  insbesondere in Deutschland, Österreich, Tschechien, Russland und
der Slowakei - und ca. 20% sind für Asien vorgesehen.

Aufgrund ihrer Schadens- und Bedarfsanalysen in Europa und Asien wird die
DEZA in den kommenden zwei Jahren  Unterstützung in Soforthilfe-,
Wiederaufbau- und Präventionsmassnahmen leisten. Sie arbeitet dabei eng und
departementsübergreifend mit verschiedenen Bundesämtern, Universitäten,
Schweizerischen NGO`s, der Privatwirtschaft sowie multilateralen
Organisationen, der EU, den lokalen Schweizer Vertretungen und den lokalen
Behörden in den Ueberschwemmungsgebieten zusammen. In Europa, wo die
Wasserpegel bereits sinken, stehen derzeit  Aufräumarbeiten und
Schadensanalysen im Vordergrund.  Die Schweiz stellt Spezialisten, Know-how
und Material zur Verfügung. In Asien ist aufgrund der anhaltenden
Monsunregen noch mit steigenden Wassermassen und Zerstörungen zu rechnen. Da
es sich dort um teilweise jährlich wiederkehrende Flutkatastrophen handelt,
laufen die Hilfeleistungen vor allem  über die etablierten Kanäle, wie
UN-Organisationen, die Föderation des Roten Kreuzes sowie über die Schweizer
Botschaften, die Koordinationsbüros der DEZA und einige Schweizer NGOs.

In Deutschland, Tschechien und Russland, wo der Hauptteil des für Europa
vorgesehenen Kredites eingesetzt werden soll, konzentriert sich die Hilfe
auf direkte finanzielle Unterstützung an die Bevölkerung, die
Wiederherstellung von Wohnraum und notwendigen Institutionen, Rettung von
Kulturgütern und rasche Reparatur von Flussläufen. Für Österreich und die
Slowakei stellt die Schweiz Beträge für Wiederaufbau/
Rehabilitationsprogramme und Präventionsmassnahmen zur Verfügung.

In Asien, wo die Fluten wegen den Monsunregenfällen teilweise noch
bevorstehen, geht es prioritär um  Nothilfe für die bereits betroffenen
Flutopfer. Die laufenden Lage- und Schadenanalysen werden die Prioritäten
der Wiederaufbau- und Präventionsaktivitäten aufzeigen. Diese werden mit
lokalen DEZA-Koordinationsbüros, mit bi- und multilateralen Partnern
(Rotkreuzgesellschaften, Föderation, UN etc.) vor allem durch Finanzbeiträge
wahrgenommen. Vom Nachtragskredit werden von den momentan 13 betroffenen
Ländern insbesondere  für die Länder China, Nepal, Indien, Tadschikistan,
Bangladesch, Kambodscha, Myanmar  insgesamt  ca. 10 Mio. CHF reserviert.
Abklärungen laufen auch in anderen Ländern. Der Aktionsplan wird in enger
Zusammenarbeit mit anderen Bundesämtern ständig aktualisiert und verfeinert.
Bereits seit Beginn der Überschwemmungen leistet die DEZA  in enger
Zusammenarbeit mit dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und
Sport VBS, Nothilfe an die Flutopfer in Tschechien und Deutschland.. Auch in
Asien wurden bereits Programme finanziell unterstützt. In Deutschland,
Tschechien und Russland befinden sich zudem  insgesamt 6 Angehörige des
Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe SKH, um die Soforthilfemassnahmen
umzusetzen und den weiteren Bedarf mit den lokalen Behörden abzuklären.
Derzeit werden die SKH-Teams vor Ort durch Spezialisten und Personen, welche
die Koordination und Teamleitung mittelfristig übernehmen, verstärkt. Es ist
die Absicht, mit diesen raschen, gezielten und von Angehörigen des SKH
begleiteten  Nothilfemassnahmen den Betroffenen Mut zu machen und ein
sichtbares Zeichen der internationalen Solidarität zu setzen.

Weitere Auskünfte erteilt Barbara Hofmann, DEZA-Sprecherin, Tel 031/ 325 91
26 oder 079/ 300 48 63

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN