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Treffen der Gemischten schweizerisch-französischen Kommission für nukleare Sicherheit

MEDIENMITTEILUNG

Treffen der Gemischten schweizerisch-französischen Kommission für nukleare
Sicherheit

Die Gemischte schweizerisch-französische Kommission für nukleare Sicherheit
hat am 3. Juli 2002 in Paris ihr dreizehntes jährliches Treffen abgehalten.
Es wurde gemeinsam präsidiert von André Claude Lacoste, directeur général de
la sûreté nucléaire (DGSNR), und Pierre Mayor, Vize-Direktor des
Bundes-amtes für Energie (BFE).

Die Delegationen haben die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der
Kernenergie in ihren Ländern erörtert. Diskutiert wurden auch die
organisatorischen Strukturen im Bereich der nuklearen Sicherheit und des
Strahlenschutzes.

Unter dem Aspekt der nuklearen Sicherheit wurden die in den beiden Ländern
im vergangenen Jahr aufgetretenen Vorkommnisse in Kernanlagen diskutiert.
Beide Delegationen bestätigten den hohen Sicherheits-stand der
Kernkraftwerke in den beiden Ländern. Im Zusammenhang mit der
Marktliberalisierung und Globalisierung erachten es beide Parteien als
wichtig, dass die Aufsichtspraxis harmonisiert wird. Es ist durchaus
denkbar, dass in Zukunft gewisse nationale Sicherheitsbehörden Betreiber zu
beaufsichtigen haben, denen Anlagen in verschiedenen Ländern gehören.

Zu den Transporten von nuklearem Material wurde festgehalten, dass die
Situation den Erwartungen entspricht und dass die Sauberkeitsanforderungen
erfüllt sind. Hingegen dürfe die Wachsamkeit in diesem sensiblen Bereich
nicht nachlassen. Diskutiert wurden zudem die Fortschritte in beiden Ländern
bei den Bestrebungen zur Errichtung von Tiefenlagern für radioaktive
Abfälle.

Zur Debatte standen sodann die in beiden Ländern angestellten Überlegungen
zum Thema "Organisation und Sicherheitskultur in den Kernkraftwerken".
Dieser wichtige Fragenkomplex gehört zu den Prioritäten der WENRA, einer
Organisation der Sicherheitsbehörden der westeuropäischen Länder. Sie
verfolgt das Ziel, die Aufsichtsregelungen im Bereich nukleare Sicherheit in
den Ländern der EU, der Schweiz sowie den EU-Beitrittskandidaten zu
harmonisieren. Der Leiter der französischen Delegation, zugleich Präsident
der WENRA, wünscht sich ein intensiveres Engagement der Schweiz für diese
wichtige Aufgabe.

In Frankreich wurden die Kompetenzen der Autorité de Sûreté Nucléaire (ASN)
im Februar 2002 auf den Strahlenschutz in den Kernanlagen sowie in Industrie
und Medizin ausgeweitet. Diese Neuerung fand ihren Niederschlag in der
Zusammensetzung der Kommission. Seit diesem Jahr nimmt auch ein Vertreter
des Bundesamtes für Gesundheit als Strahlenschutzfachmann Einsitz in der
schweizerischen Delegation. Er stellte die Arbeiten zur
Radioaktivitätsüberwachung in der Schweiz vor.

Schliesslich kamen noch die Aktivitäten auf den Gebieten der
Notfallorganisation, des Expertenaustausches sowie der gegenseitigen
gemeinsamen Inspektionen zur Sprache. Diese sollen zu einer Verbesserung des
Informationsaustausches im Notfall sowie der geltenden Inspektionspraxis in
den beiden Ländern beitragen.

Die Delegationen hatten im Laufe des Treffens Gelegenheit, das Kernkraftwerk
Civaux zu besichtigen, das zwei Reaktoren der neuesten Generation (N4-Linie)
besitzt.

Die Kommission umfasste auf französischer Seite Vertreter der Direction
générale de la sûreté nucléaire et de la radioprotection (DGSNR).
Schweizerischerseits nahmen Vertreter des Bundesamtes für Gesundheit (BAG),
der Nationalen Alarmzentrale (NAZ), des Bundesamtes für Energie (BFE) sowie
seiner Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) teil.

Bern, 19. Juli 2002

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation

Pressedienst

Auskünfte: Pierre Mayor, Bundesamt für Energie, Tel. 031 322 56 16