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Seniorinnen und Senioren in der Informationsgesell-schaft

Medienmitteilung BAKOM

Seniorinnen und Senioren in der Informationsgesell-schaft

Im Rahmen des CH21 Impulsprogrammes hat die Arbeitsgruppe "Inter-net für
SeniorInnen" in Kooperation mit dem BAKOM am 17. Juli 2002 in Bern den
Impulstag 50+ durchgeführt. An der Tagung haben über 70 Exponentinnen und
Exponenten verschiedenster seniorenspezifischer Organisationen und
Initiativen ebenso wie Vertreterinnen und Vertreter der Privatwirtschaft und
des Bundes teilgenommen. Die Tagung kommt aufgrund der Referate und
Diskussionen in den Workshops zum Schluss, dass Handlungsbedarf beim Ausbau
des Computeria-Netzes, bei senio-renspezifischen Lernmethoden wie auch einer
intensiveren Vernetzung der Interessenorganisationen älterer Menschen und
gezielten Massnah-men auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene besteht.

Im seinem Begrüssungsvotum erinnerte Peter Fischer, stellvertretender
Direktor des Bundesamts für Kommunikation (BAKOM), an die bundesrätliche
Strategie für eine Informationsgesellschaft Schweiz, welche seit vier Jahren
existiert. Na-mentlich erwähnte er die darin verankerten Grundsätze "Zugang
für alle" zu In-formations- und Kommunikationstechnologien sowie "Befähigung
aller". Diese Grundsätze sind bei älteren Menschen noch nicht im gewünschten
Sinne erfüllt, wie Statistiken zum Internetzugang belegen. Gerade deshalb
sei es von Bedeu-tung, Sensibilisierungsarbeit zu leisten, Bestehendes zu
vernetzen und Hand-lungsbedarf zu benennen.

Astrid Stückelberger von der Universität Genf, Mitgründerin des Geneva
Interna-tional Network on Ageing (GINA) und Vizepräsidentin der
Schweizerischen Ge-sellschaft für Gerontologie zeigte, dass in der Schweiz
zirka 1/7 der Menschen über 50 das Internet nutzen - mit steigendem Alter
nimmt dieser Anteil weiter deutlich ab. Eingedenk dieser Fakten wies die
Referentin in ihren Ausführungen auf die grosse Bedeutung einer
generationenspezifischen Politik für den Ein-schluss älterer Menschen in die
Informationsgesellschaft hin.

Angeline Fankhauser, Co-Präsidentin des Schweizerischen Seniorenrats und der
Vereinigung aktiver Senioren- und Selbsthilfe-Organisationen der Schweiz
(VASOS) und Vizepräsidentin des Vereins Web für alle/Web pour tous nannte
fol-gende Zugangsbarrieren zum Internet: finanzielle (z.B. hohe
Investitions- und Unterhaltskosten), technische (z.B. nicht
benutzerfreundliche Tastatur und Maus) sowie psychologische (z.B.
Berührungsängste) Hindernisse.

Unter dem Titel "Lehren und Lernen" lieferten Heinz Burgstaller,
Bereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der Pro Senectute Zürich,
sowie Hugo Rütti, Computeriabetreiber in Winterthur einen Praxisbericht aus
der Region Zürich. Unter dem Begriff Computeria wird eine Mischung aus
Cafeteria und Computer-zentrum für Seniorinnen und Senioren verstanden.

Einen Überblick über Aktive und bestehende Zusammenarbeiten im Bereich
Se-niorinnen und Senioren im Internet gab Christian Engweiler,
Geschäftsführer des SeniorWeb. Er stellte verschiedene Formen von
Vernetzungsmöglichkeiten vor und betonte dabei die Notwendigkeit einer
verstärkten Koordination unter den einzelnen Inititativen.

In verschiedenen Workshops wurden die Referate vertieft und ein
Forderungs-katalog aufgestellt: Eine Computeria pro Gemeinde, Entwicklung
zielgruppenge-rechter Schulungsunterlagen sowie Aus- und Weiterbildung der
zumeist ehren-amtlichen Lehrkräfte gehören dazu. Überdies wurden
Unterstützungsmassnah-men der öffentlichen Hand (z.B. Finanzen und
Infrastruktur) und eine Bündelung der seniorenspezifischen
Interessenorganisationen gefordert.

Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit zwischen dem BAKOM und der
CH21-Arbeitsgruppe "Internet für SeniorInnen" statt, in der u.a. Zeix AG,
Telekurs, Mi-gros, SeniorWeb und Computerias Schweiz vertreten sind. CH21
ist ein auf 24 Monate ausgelegtes Impulsprogramm, das primär von der
Wirtschaft getragen wird (siehe www.ch21.ch). Das BAKOM koordiniert die
Aktivitäten der Bundesver-waltung zur Förderung der Informationsgesellschaft
(siehe www.infosociety.ch). Tagungsunterlagen sind unter www.seniorweb.ch
und www.infosociety.ch abrufbar.

Biel, 18. Juli 2002

Bundesamt für Kommunikation
Amtskommunikation

Auskunft: Matthias Ramsauer, Bundesamt für Kommunikation,
Tel. 032 327 55 10, matthias.ramsauer@bakom.admin.ch