Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Stabilisierung des Lehrstellenangebot - Rückgang der Nachfrage

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 4.7.2002

Stabilisierung des Lehrstellenangebot - Rückgang der Nachfrage

Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) rechnet dieses
Jahr mit einer weiteren Stabilisierung des Lehrstellenmarktes. Es
werden keine grosse Veränderungen in der Lehrstellenvergabe erwartet.
Laut Hochrechnung des Lehrstellenbarometers treten im Herbst 69‘000
Jugendliche (2001: 68‘500) eine Lehrstelle an.

Nachdem der Anteil der Lehrstellen in der Schweiz seit 1996 stetig
angestiegen ist, wurde mit den letztjährigen Prognosen eine
Stabilisierung des Lehrstellenangebots auf hohem Niveau
prognostiziert, welche dann auch eintraf. Auch dieses Jahr zeichnet
sich eine weitere Stabilisierung ab. Parallel hierzu sinkt wie schon
im letzten Jahr die Nachfrage bei den Jugendlichen für eine
Lehrstelle. Noch 58% der vor der Berufswahl stehenden Jugendlichen
interessieren sich für eine Berufslehre (2001: 60%).

Aufgrund der jüngsten Erhebung des „Lehrstellenbarometers“ ist für das
Jahr 2002 mit insgesamt 69‘500 neu abgeschlossenen Lehrverträgen zu
rechnen. Erfahrungsgemäss erhöht sich die Zahl der im Frühjahr
vergebenen Lehrstellen bis im August, da sich die Lehrstellenvergabe
in der Westschweiz und dem Tessin auf die Sommermonate konzentriert.
Am Stichtag der Erhebung (15. April 2002) waren 49'000 Stellen bereits
vergeben. Dies entspricht 71% (2001: 72%, 2000: 77%) der angebotenen
Lehrstellen. Den insgesamt 20'500 (29%) noch offenen Lehrstellen
stehen rund 24'000 interessierte Jugendliche gegenüber.

Beliebtester Ausbildungswunsch der Schulabgänger und -abgängerinnen
ist immer noch die Berufslehre, wenn auch die Prognose einen erneuten
Rückgang auf 58% verzeichnet (2000: 65%, 2001: 60%). Von diesem
Rückgang profitieren die Maturitätsschulen (2002: 15%, 2001: 11%).
Zudem hat die Nachfrage nach einem Job ohne Ausbildung zugenommen
(2002: 5%, 2001: 3%). Im Vordergrund der Lehrberufswünsche stehen nach
wie vor Berufe der Metall- und Maschinenindustrie (29 %), sowie
Büroberufe (25%). Während letztere vor allem bei Frauen begehrt sind
(F: 33%, M: 18%), wählen die Männer vor allem Lehrstellen in der
Metall- und Maschinenindustrie (M: 49%, F: 3%). Die Berufe der
Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) konnten dieses Jahr
mit ebenfalls 15 % zu den Verkaufsberufen aufschliessen (M: 16 %,
F:1%).

Im Nationalitätenvergleich bestätigen sich die schon in den letzten
Jahren festgestellten Unterschiede. Ausländische Jugendliche erhalten
erneut deutlich seltener eine Zusage für eine Lehrstelle. Während 70%
der interessierten schweizerischen Jugendlichen am Stichtag der
Erhebung einen Lehrvertrag unterschrieben oder mündlich vereinbart
hatten, traf dies nur auf 44% der ausländischen Jugendlichen zu (F:
48%, M: 40%). Bei den Ausbildungswünschen indes bestehen im
soziodemographischen Vergleich keine Unterschiede.

Auskünfte:
Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT), Kommunikation,
Helen Stotzer, Tel. 031 322 83 63 
Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT), Leistungsbereich Berufsbildung, Dr. Hugo Barmettler, Tel. 031 323 20 29, mail: hugo.barmettler@bbt.admin.ch