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Bericht "Buchmarkt und Buchpreisbindung in der Schweiz"

Pressemitteilung
Juli 2002

Bericht "Buchmarkt und Buchpreisbindung in der Schweiz"

Bundesratssitzung vom 3. Juli 2002: Der Bundesrat hat heute den
Prognos-Bericht "Buchmarkt und Buchpreisbindung in der Schweiz" zur Kenntnis
genommen. Der Bericht wurde in Folge eines Postulats von Nationalrat Widmer
erarbeitet.

Am 6. September 1999 hob die Wettbewerbskommission in der Schweiz die
Buchpreisbindung auf. Der Schweizerische Buchhändler- und Verlegerverband
(SBVV) rekurrierte gegen diesen Entscheid, den die Rekurskommission im Mai
2001 stützte. Der SBVV zog daraufhin seine Beschwerde ans Bundesgericht
weiter, wo sie gegenwärtig noch hängig ist. Gemäss Artikel 8 des
Kartellgesetzes kann der Bundesrat beschliessen, eine Preisbindung aufrecht
zu erhalten, wenn damit ein überwiegendes öffentliches Interesse verbunden
ist. Falls das Bundesgericht die beiden vorgängigen Entscheide zur
Buchpreisbindung stützt, hat der SBVV die Möglichkeit, sich an den Bundesrat
zu wenden. Deshalb zieht es der Bundesrat vor, heute zum vorliegenden
Prognos-Bericht noch nicht Stellung zu nehmen.

Am 24. März 2000 überwies der Nationalrat das Postulat Widmer 99.3484.
Dieses lud den Bundesrat im Nachgang zur Aufhebung der Buchpreisbindung ein,
die "kulturpolitische und arbeitsmarktpolitische Bedeutung der
Buchpreisbindung" in einem Bericht darzustellen. Im November 2000 erteilte
das Bundesamt für Kultur (BAK) dem Basler Wirtschaftsforschungsinstitut
Prognos AG den Auftrag, die Situation des Buchhandels in der Schweiz
darzustellen und die arbeitsmarkt- und kulturpolitische Bedeutung der
Buchpreisbindung zu beleuchten. Eine Begleitgruppe, zusammengesetzt aus
Vertretern und Vertreterinnen des seco, des BAK und des Bundesamts für
Statistik sowie der Präsidentin der Kulturstiftung Pro Helvetia, begleiteten
die Durchführung die Arbeit. Im September 2001 lieferte Prognos dem BAK den
Bericht ab.

Der vom Bundesrat heute zur Kenntnis genommene Bericht zieht erste
Folgerungen zur kultur- und arbeitspolitischen Relevanz der
Buchpreisbindung. Prognos kommt diesbezüglich zum Schluss, "dass die
Nachteile einer Aufgabe der Buchpreisbindung die Vorteile überwiegen."

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERN

Presse- und Informationsdienst

Weitere Auskünfte:

Christoph Reichenau, Stellvertretender Direktor des BAK, 031 / 322 92 86

Marimée Montalbetti, BAK, Leiterin der Sektion Kultur und Gesellschaft, 031
/ 324 98 23

Beilage:

Bericht "Buchmarkt und Buchpreisbindung in der Schweiz"