Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Halbjahresbilanz der Nationalen Alarmzentrale (NAZ): Rückgang der Ereignismeldungen

3003 Bern, 1. Juli 2002

Medieninformation

Halbjahresbilanz der Nationalen Alarmzentrale (NAZ)

Rückgang der Ereignismeldungen

Im ersten Semester 2002 gingen bei der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) 185
Ereignismeldungen ein. Dies bedeutet eine Abnahme um fast 40% gegen-über dem
zweiten Semester des vergangenen Jahres. Primär ist der Rückgang der
Meldungen mit dem Abklingen der Anthraxverdachtsfälle zu begründen. Nebst
der Einsatztätigkeit stand für die NAZ die Integration in den neuen
Bevölkerungsschutz sowie die Aufarbeitung von wissenschaftlichen
Hintergrundinformationen im Zentrum der Tätigkeit.

In den vergangenen sechs Monaten gingen auf dem Alarmtelefon der Nationalen
Alarmzentrale (NAZ) Meldungen zu 185 Ereignissen ein. Erstmals seit fünf
Jahren verzeichnete die NAZ damit wieder eine Abnahme der Ereignismeldungen.
Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2001 betrug der Rückgang rund 40%. Dieser ist
aber fast ausschliesslich auf die rückläufige Zahl der Anthraxverdachtsfälle
zurückzuführen. Wurden im Herbst 2001 knapp 80 Verdachtsfälle über die NAZ
an die Einsatzkräfte weitergeleitet, war es im ersten Semester 02 nur noch
ein einziger. Gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr (1. Semester 01)
blieb die Gesamtzahl der Ereignismeldungen nahezu konstant.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2002 bezogen sich nur 38 Meldungen
auf das Inland. Unter den Auslandmeldungen überwogen vor allem zwei
Kategorien: Einerseits betrafen sie Meldungen über Störfälle in
Kernkraftwerken, anderseits Transportunfälle und illegalen Handel mit
radioaktivem Material. Bei keinem der gemeldeten Ereignisse bestand für
Bevölkerung und Umwelt in der Schweiz eine Gefahr.

Auf dem Weg zum neuen Bevölkerungsschutz

Als Fachstelle des Bundes für Ereignisse mit erhöhter Radioaktivität wurde
die NAZ erneut mit diversen Fachfragen konfrontiert. Im Vordergrund standen
dabei mögliche Auswirkungen einer Eskalation auf dem indischen Subkontinent
und Gefährdungsabschätzungen im Zusammenhang mit "schmutzigen Bomben". In
enger Zusammenarbeit mit dem Labor Spiez wurden für die politischen
Entscheidungsträger Hintergrundinformationen zusammengestellt. Ab kommendem
Jahr wird diese Zusammenarbeit noch weiter verstärkt, wechseln doch beide
Organisationen im Laufe des Jahres 2003 in den neu geschaffenen
Departementsbereich Bevölkerungsschutz im VBS.

Unwetterwarnungen auch von der NAZ?

Die Zuständigkeit der NAZ beschränkt sich primär auf technische Ereignisse:
Radioaktivität, Chemieunfall, Staudammbruch und Satellitenabsturz. Im
Nachgang zu Sturm "Lothar" im Dezember 1999 und in Erfüllung des Postulates
von Nationalrat Föhn fanden intensive Gespräche zwischen diversen
Bundesstellen und Vertretern der NAZ statt, mit dem Ziel Warnungs- und
Alarmierungsmeldungen im Umweltbereich ebenfalls über die Kanäle der NAZ
abzusetzen. Dabei bliebe die Fachkompetenz unverändert bei den
entsprechenden Bundesstellen MeteoSchweiz, Lawinenforschungsinstitut Davos
und Landeshydrologie, die NAZ würde aber mit ihrer krisensicheren
Infrastruktur und ihrem Know-how im Notfall-Management für die zeitgerechte
Weiterleitung der Information an die betroffenen Polizeistellen und
Führungsstäbe bei den Kantonen sorgen.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT

Information