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Tierversuche 2001: etwas mehr, aber weniger belastend

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 27.6.2002

Tierversuche 2001: etwas mehr, aber weniger belastend

Erstmals seit 1983 wurden 2001 mehr Versuchstiere eingesetzt als im
Vorjahr (+ 5,6 %), jedoch nach wie vor weit weniger als 1983 (- 78 %).
Verglichen mit dem Vorjahr abgenommen hat die Belastung der
Versuchstiere. Für Kosmetika wurden auch 2001 keine Tiere eingesetzt.

Gemäss der heute veröffentlichten Tierversuchsstatistik 2001 wurden im
vergangenen Jahr 446'654 Tiere verwendet - das sind 23'527 Tiere oder
5,6 % mehr als im Vorjahr. Gesunken ist dagegen die Belastung der
Versuchstiere: Schweren Belastungen ausgesetzt waren 4,6 % (2000: 5,3
%) der Tiere, mittleren Belastungen 23,1 % (24,5 %), keiner oder
geringer Belastung 72,2 % (70,5 %).

 Die schwerbelastenden Versuche dienten grösstenteils der
Qualitätssicherung biologischer Produkte (v.a. Impfstoffe) sowie der
Entwicklung und Prüfung neuer Medikamente.
Für Kosmetika wurden 2001 wiederum keine Tiere gebraucht. Rund drei
Viertel der Versuchstiere wurden in der Industrie eingesetzt, ein
Viertel an Hochschulen und Spitälern. Bei über 90 % der in
bewilligungspflichtigen Tierversuchen eingesetzten Tieren handelte es
sich um Labornagetiere wie Mäuse, Ratten, Hamster oder
Meerschweinchen. Weiter wurden Fische, Kaninchen, verschiedene
Haustierarten, Affen, Geflügel und Amphibien verwendet.

Im Berichtsjahr waren 2246 kantonale Tierversuchsbewilligungen gültig
(gleich wie 2000). 930 Bewilligungen wurden neu erteilt, wovon fast
ein Drittel mit Auflagen; 7 Gesuche wurden abgelehnt. Das Bundesamt
für Veterinärwesen BVET als Oberaufsichtsbehörde hat bei 10
Bewilligungen (1,1 %) weitere Präzisierungen angefordert oder Teile
der Versuche beanstandet. In einem Fall erhob das BVET Beschwerde
gegen die kantonale Bewilligung; gegen verschiedene Personen wurden
Strafverfahren eingeleitet, weil sie ohne ausreichende Bewilligung
Tierversuche durchgeführt hatten.

In nichtbewilligunspflichtigen (nicht belastenden) Tierversuchen
wurden insgesamt 128'500 Tiere eingesetzt (2000: 142'331). Diese
Gruppe von Versuchen umfasst grösstenteils das Töten von Tieren zur
Organ- oder Gewebeentnahme sowie Fütterungsuntersuchungen bei grossen
Geflügelherden.

Die ausführliche Tierversuchsstatistik 2001 kann auf der Website des
BVET unter
«Tierschutz / Berichte und Publikationen» abgerufen werden
(http://www.bvet.admin.ch/tierschutz/TV-Statistik/Jasta-01/d/Index.htm
l)

Auskünfte:
Michel Lehmann, Bereich Kommunikation 	031 / 323 85 58