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Bundesrat für neue NEAT-Linienführung in Uri

MEDIENMITTEILUNG

Bundesrat für neue NEAT-Linienführung in Uri

Der Bundesrat hat den Grundsatzentscheid für die Linienführung "Berg lang
geschlossen" im Kanton Uri getroffen. Weiter wird die Verknüpfung der
Stammlinie mit dem Basistunnel durch ein optimiertes Projekt sichergestellt.
Es ersetzt die bisherige Talvariante und soll innert Jahresfrist neu
aufgelegt werden. Der Bundesrat wird dem Parlament einen Kredit beantragen,
damit die Planung der Bergvariante eingeleitet und gleichzeitig andere,
bisher zurückgestellter NEAT-Projekte überprüft werden können.  Der Bau der
Strecke "Berg lang geschlossen" kann, Zustimmung des Parlaments und
allenfalls des Volks vorausgesetzt, ca. 2020 in Angriff genommen werden.

Bei der Planauflage im vergangenen Jahr war der Bundesrat noch davon
ausgegangen, dass die Bergvariante nicht machbar sei. Deshalb liess er die
Talvariante auflegen und die Machbarkeit mehrerer Bergvarianten sowie
weitere Optimierungen prüfen. Ende 2001 stand fest, dass sich alternative
Varianten technisch realisieren liessen. Auf dieser Basis wurden
verschiedene künftige NEAT-Linienführungen im Kanton Uri entwickelt. Am 11.
Juni 2002 fand ein Meinungsaustausch zwischen dem UVEK und einer Delegation
der Urner Regierung statt. Dabei sprach sich diese erneut für "Berg lang
geschlossen" aus.

Bundesrat für "Berg lang geschlossen"

Absicht des Bundesrates ist es nun, das Projekt "Berg lang geschlossen" auf
den gleichen Planungsstand zu bringen wie andere Vorhaben, die bei der
NEAT-Redimensionierung zurückgestellt worden waren. Wichtig war ihm auch,
die Lärm- und Umweltbelastung im Kanton Uri zu reduzieren. Diese
Streckenführung bedingt Projektänderungen im Bereich der künftigen
unterirdischen Abzweigung "Uri Süd" sowie Vorinvestitionen, um die spätere
Fortsetzung der  "Berg lang geschlossen" ohne Betriebsunterbrüche
realisieren zu können. Die Vorinvestitionen belaufen sich auf ca. 100
Millionen Franken. Die Bauarbeiten am Gotthard-Basistunnel werden aufgrund
dieser Anpassungen jedoch nicht weiter verzögert, womit eine Inbetriebnahme
in den Jahren 2013/14 möglich bleibt. Die Kosten für die Tunnelverlängerung
belaufen sich voraussichtlich auf rund 2,2 Mia Franken - eine Milliarde mehr
als in der heutigen Planung vorgesehen.

Anbindung des Basistunnels an die Stammlinie

Dennoch muss die Verknüpfung der Stammlinie mit dem Basistunnel
sichergestellt werden. Dadurch wird einerseits der Anschluss der Region an
die NEAT ermöglicht und anderseits den betrieblichen und
sicherheitstechnischen Anforderungen Rechnung getragen. Dabei wird auf eine
Unterquerung des Schächenbachs verzichtet - nach der Inbetriebnahme von
"Berg lang geschlossen" gehen die Zugsfrequenzen im Tal und die damit
verbundenen Emissionen voraussichtlich stark zurück, weshalb sich die
hierfür notwendigen Zusatzinvestitionen von rund 250 Mio Franken nicht
rechtfertigen lassen. Hingegen wird die Dammhöhe zur Hälfte reduziert. Um
die Kapazität des Gotthard-Basistunnels voll ausnutzen zu können, muss auch
bei "Berg lang geschlossen" zwingend eine Überholgleiseanlage mit 6 Gleisen
im Raume Rynächt gebaut werden. Diese kann erst nach der Inbetriebnahme der
Bergvariante redimensioniert werden, da eine von Beginn an reduzierte Anlage
die nutzbare Kapazität des Basistunnels um 20 bis 35 Prozent senken würde.

Weiteres Vorgehen
In einem ersten Schritt wird die AlpTransit Gotthard AG angewiesen, ein
neues Auflageprojekt für die Verbindung Uri-Süd auszuarbeiten. In einem
separaten Entscheid passt der Bundesrat parallel dazu den Sachplan
AlpTransit an. Er erklärt darin "Berg lang geschlossen" als definitiv und
verzichtet auf eine offene NEAT-Linienführung in der Reussebene nördlich von
Altdorf. Der entsprechende Antrag folgt voraussichtlich im 2003.

Die Projektplanung der nun vom Bundesrat beschlossenen Variante liegt noch
nicht vor. Ausserdem lässt sich die neue Linienführung mit den heute
geltenden Bundesbeschlüssen nicht realisieren. Deshalb sollen umgehend
Entscheidgrundlagen für eine Planungsbotschaft an das Parlament erarbeitet
werden, welche voraussichtlich auch gewisse, bisher zurückgestellte Projekte
einschliesst.

Die Realisierung von "Berg lang geschlossen" ist ab 2020 geplant. Ein
früherer Termin kommt für den Bundesrat nicht in Frage, weil damit wichtige
Vorhaben wie die bereits beschlossenen NEAT-Projekte, die 2. Etappe von Bahn
2000 oder der Anschlüsse ans europäische Hochgeschwindigkeitsnetz gefährdet
würden.

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation

Bern, 26. Juni 2002

Auskünfte: Bundesamt für Verkehr, Kommunikation, 031 322 36 43

Beilagen: Skizze der Linienführung