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Ein Jahr LSVA: Eine Bilanz

MEDIENMITTEILUNG

Ein Jahr LSVA: Eine Bilanz

Positive Bilanz ein Jahr nach der Einführung der leistungsabhängigen
Schwerverkehrsabgabe (LSVA): der Strassengüterverkehr hat - auch dank einer
Effizienzsteigerung im Strassentransportgewerbe - abgenommen. Das Modell
macht europaweit Furore, wie eine Tagung des Bundesamtes für Raumentwicklung
(ARE) von heute mit in- und ausländischen Teilnehmern zeigte.

Mit vielen Emotionen und Befürchtungen von Seiten des Transportgewerbes
wurde in der Schweiz anfangs 2001 die leistungsabhängige
Schwerverkehrsabgabe (LSVA), eingeführt. Seither werden die
Strassengüterfahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen nicht
mehr pauschal, sondern gemäss der gefahrenen Kilometer, dem zulässigen
Gesamtgewicht und den Emissionen des Fahrzeuges veranlagt. Mit der
leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) sollen die Gütertransporte
vermehrt auf die Schiene verlagert und die ungedeckten Kosten des
Schwerverkehrs von jährlich mehr als einer Milliarde Franken den
Verursachern angelastet werden. An einer Tagung in Bern haben über 100 in-
und ausländische Fachleute über die Abgabe diskutiert, die in vielen
europäischen Ländern hohe Beachtung gefunden hat.

Ein wichtiger Grund für den Wechsel zu einer leistungsabhängigen Abgabe ist
die Befürchtung vor zunehmenden Staus auf den Strassen mit den
entsprechenden negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft. In ihrem
Weissbuch: "Die europäische Verkehrspolitik bis 2010: Weichenstellungen für
die Zukunft", spricht sich die EU-Kommission denn auch deutlich zugunsten
einer Güterverkehrspolitik aus, wie sie die Schweiz mit der LSVA schon in
die Wege geleitet hat. Bereits beschlossen ist die Einführung einer
Schwerverkehrsabgabe in den Nachbarländern Deutschland und Österreich.

Befürchtete Probleme blieben aus
Die Auswirkungen der neuen Abgabe wurden vom Bundesamt für Raumentwicklung
(ARE) laufend untersucht und am Fachtreffen positiv beurteilt. Die
Zwischenbilanz: die Einführung der Abgabe verlief entgegen der vom
Strassentransportgewerbe vor der Einführung geäusserten Befürchtungen
weitgehend problemlos. Die Differenzierung der Abgabe nach den Emissionen
führte zu einer grossen Erneuerung der Fahrzeugflotte, mit positiven Folgen
für die Umwelt. Der Einfluss auf die Teuerung blieb gering. Gemäss dem
Bundesamt für Statistik erhöhte sie sich aufgrund der LSVA um höchstens
0,1%. Die Erträge aus der LSVA bewegen sich in der vom Bund erwarteten
Grössenordnung von 750 Millionen Franken. Zwei Drittel dieses Ertrages
werden in Infrastrukturvorhaben
des öffentlichen Verkehrs - insbesondere in die NEAT - investiert, wodurch
die angestrebte Verlagerung auf die Schiene zusätzlich unterstützt wird.

Noch ist zu wenig Güterverkehr auf der Schiene
Besonders eindrücklich ist die Wirkung der LSVA auf das Aufkommen schwerer
Güterfahrzeuge. Nahm deren Zahl in der Zeit vor der Einführung noch um
jährlich rund 7% zu, so folgte 2001 eine Abnahme in der Grössenordnung von
5%. Diese Entwicklung ist allerdings weniger auf eine Verlagerung auf die
Schiene, als vielmehr auf  die Effizienzsteigerung im
Strassentransportgewerbe zurückzuführen. Leerfahrten werden wenn irgend
möglich vermieden, zudem erlaubt die höhere Gewichtslimite eine bessere
Auslastung der Fahrzeuge. Eine nachhaltige Verlagerung auf die Schiene
erwarten die SBB ab dem Jahr 2005, weil dann die Wirkung der LSVA (nach
ihrer Erhöhung auf 2,5 Rappen pro Tonnenkilometer) die höhere Produktivität
des Strassenverkehrs kompensieren werde.

Bern, 26. Juni 2002

Bundesamt für Raumentwicklung
Informationsdienst

Auskünfte:

Dr. Christian Küng, Mitglieder der Geschäftsleitung des Bundesamtes für
Raumentwicklung (ARE), Tel. 079/292 07 87 oder
Ueli Balmer, Sektion Verkehrspolitk, Bundesamt für Raumentwicklung (ARE),
Tel. 031/324 97 35