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Menschen in Berggebieten brauchen mehr Aufmerksamkeit

PRESSEMITTEILUNG / Berne, 20.6.2002

Menschen in Berggebieten brauchen mehr Aufmerksamkeit

Adelboden/Schweiz, 20. Juni 2002 -Der Lage von Millionen von Menschen
im Berggebiet muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das fordert
die Deklaration der internationalen Konferenz von Adelboden, die heute
verabschiedet wurde.

Menschen, die in Berggebieten leben, sind oft benachteiligt. “Sie
leiden unter Armut, Hunger, sozialen und kulturellen Ausgrenzungen
sowie Konflikten“, heisst es in der Adelboden-Deklaration, die heute
von gegen 200 Vertreterinnen und Vertretern aus 55 Nationen genehmigt
wurde. Die Konferenz über “nachhaltige Landwirtschaft und ländliche
Entwicklung im Berggebiet“ wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft
(BLW) zusammen mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der
Vereinten Nationen (FAO) veranstaltet. Gemäss FAO leben rund 770
Millionen Menschen in Berggebieten.

“Die Globalisierung hat oft negative Auswirkungen auf die
Berggebiete“, heisst es in der Deklaration weiter. Marktverzerrungen
müssten beseitigt werden. Aber auch wenn das gelinge, blieben dem
Berggebiet noch Nachteile. “Menschen in den Bergen müssen besseren
Zugang zu den Märkten haben und eine faire Kompensation erhalten für
Umwelt- und Dienstleistungen“. Besondere Aufmerksamkeit brauchten die
Gebiete auch auf Grund ihrer geographischen Isolation und der
empfindlichen Oekosysteme, die eine wirtschaftliche Produktion
erschweren.

Die Konferenz stellt fest, dass der Landwirtschaft eine Schlüsselrolle
bei der Entwicklung der Berggebiete zukommt. Gleichzeitig fordert die
Teilnehmenden jedoch eine wirtschaftliche Diversifizierung. Das
bedinge unter anderem die Erarbeitung von Produktionsnormen und
Indikatoren sowie die Anerkennung von Ursprungs- und
Qualitätsbezeichnungen.

Die Deklaration hält fest, dass die zahlreichen Herausforderungen
einer nachhaltigen Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung nur
erfolgreich angenommen werden können, wenn die Rechte der lokalen
Gesellschaften bezüglich Wissen, natürlicher Ressourcen und
Technologien, Eigentum und Landbesitz anerkannt werden. Diese
Voraussetzung gilt auch, wenn die Lebensbedingungen der Menschen
verbessert werden sollen. Gefordert wird zudem ein besserer Zugang zu
Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und den Grundbedürfnissen wie
Bildung, Gesundheit und Wohnraum. Die Rechte der Frau müssten
anerkannt werden.

Die Deklaration will, dass die Gebirgsländer alle Formen nachhaltiger
Produktionsmethoden fördern und Wälder, Böden, Biodiversität und
Wasserqüllen schützen. Schliesslich sind Forschung, Ausbildung und
Technologietransfer wesentliche Elemente für ein nachhaltige
Entwicklung von Landwirtschaft und ländlichem Raum. Im Rahmen von
länderübergreifenden Allianzen sind Informationen auszutauschen.

Die Resultate der Konferez werden Eingang finden im Weltgipfel über
nachhaltige Entwicklung in Johannesburg (26. August bis 4. September
2002) sowie an der internationalen Gipfelkonferenz in Bishkek,
Kirgistan, im Oktober 2002 zum Abschluss des UNO-Jahrs der Berge.

Auskünfte:
Jürg Jordi, Sektion Information, 031 322 81 28
http://www.sard-m2002.ch/