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Verurteilung des jüngsten Selbstmordattentats von Jerusalem - Initiative des EDA für einen konstruktiven humanitären Dialog im Nahen Osten

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN
Bern, 18. Mai 2002

Pressemitteilung

Verurteilung des jüngsten Selbstmordattentats von Jerusalem -
Initiative des EDA für einen konstruktiven humanitären Dialog im Nahen Osten

Das EDA verurteilt in aller Schärfe das Selbstmordattentat, das heute Morgen
im Süden Jerusalems mindestens 18 Tote und 30 Verletzte, darunter viele
Jugendliche, gefordert hat. Bundesrat Joseph Deiss, Vorsteher des
Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), spricht
den Angehörigen der Opfer dieses jüngsten Terrorakts sein Beileid aus.
Selbstmordattentate, wie jede undifferenzierte Gewaltanwendung gegen
Zivilisten, verletzen fundamentales humanitäres Völkerrecht.

Wie diese jüngste Fortsetzung der Anwendung von Gewalt und Terror gegen
Zivilpersonen vor dem Hintergrund der Gesamtsituation im Nahen Osten zeigt,
ist die Einhaltung des humanitären Völkerrechts ein erster notwendiger
Schritt zur Eindämmung der entsetzlichen Gewaltspirale. Sie ist Mittel und
Basis für den Wiederaufbau und die Vertrauensbildung in einem umfassenden
Friedensprozess. Die Schweiz setzt sich entschieden für die Einhaltung des
humanitären Völkerrechts ein.

Seit dem 14. Juni ist der Chef der Politischen Direktion des EDA,
Botschafter Blaise Godet, auf einer Reise in der Region. In bilateralen
Kontakten, insbesondere mit den beiden Konfliktparteien, erläutert
Botschafter Godet das schweizerische Engagement für das humanitäre
Völkerrecht und präsentiert konkrete Vorschläge zu dessen besseren
Durchsetzung: Aufbau eines internationalen humanitären Dialogs, d.h. eines
politischen Dialogs zum humanitären Völkerrecht, sowie eines internationalen
Monitoring-Mechanismus. Themen des Dialogs könnten in erster Linie sein:
Sicherheit und Zugang für humanitäre Akteure, Bewegungsfreiheit für
Ambulanzen, Gewalt gegen Zivilpersonen, darunter auch Terrorakte,
Kollektivstrafen, unverhältnismässige Anwendung von Gewalt, Behandlung von
Gefangenen, Zerstörung von Privateigentum.

Diese Fragen, namentlich auch die Verurteilung des heutigen
Selbstmordattentats, werden heute durch Botschafter Godet Präsident Yassir
Arafat gegenüber vorgebracht, am Donnerstag gegenüber der israelischen
Regierung.

Botschafter Godet begibt sich heute zusammen mit Botschafter Ernst Iten, dem
Vertreter der Schweiz in Israel, an den Ort des heutigen Attentats, um der
Opfer zu gedenken.