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Agrarstützung in OECD-Ländern: Schweizer Bauern an der Spitze

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 6.6.2002

Agrarstützung in OECD-Ländern: Schweizer Bauern an der Spitze

Die OECD kritisiert in ihrem heute in Paris und Washington
erscheinenden Monitoring-Bericht zu den Agrarpolitiken, dass die
Schweizer Landwirte im Vergleich zu den OECD - Mitgliedsländern am
stärksten gestützt werden. Die OECD anerkennt jedoch die mit der
Agrarpolitik 2002 erzielte Verlagerung der Agrarstützung auf nicht
produktionsgebundene Direktzahlungen und befürwortet die weiteren
Reformbestrebungen im Rahmen der AP 2007.

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) begrüsst die im Bericht
„Agrarpolitiken in den OECD-Ländern: Monitoring und Evaluation 2002“
erstmals differenzierter ausgefallene Beurteilung der Schweizer
Agrarpolitik. Das OECD-Urteil fiel für die Schweiz im Vergleich zu
anderen Ländern mit hohen Agrarstützungsniveaus wie Norwegen, Japan
und Südkorea vergleichsweise positiv aus. Beifall findet vor allem die
Verlagerung der Agrarstützung von produktionsstimulierenden,
marktverzerrenden und wenig einkommenswirksamen Instrumenten wie der
Marktpreisstützung, hin zur Abgeltung von gezielten, nicht
produktionsgebundenen Leistungen wie die ökologische
Landbewirtschaftung und die Biodiversität. Die internationale
Wettbewerbsfähigkeit wird aber nach wie vor als ungenügend
qualifiziert. Weitere Reformen sind nach Ansicht der OECD nötig.

Das neue Landwirtschaftsgesetz der USA, welches den amerikanischen
Bauern in den nächsten 10 Jahren 180 Milliarden Dollar zugesteht und
im Vergleich zur früheren Agrarpolitik eine eigentliche Kehrtwende
darstellt, ist in diesem Bericht nicht berücksichtigt. Positiv zu
vermerken ist jedoch, dass das neue Agrargesetz der USA dem
Schweizerischen Anliegen einer wettbewerbsorientierten, aber auch
nachhaltigen Landwirtschaft besser entspricht.

Das BLW weist darauf hin, dass es die Berechnung der Agrarstützung
anhand von Indikatoren (PSE, CSE, TSE) nach wie vor skeptisch
beurteilt. So unterscheidet die OECD in ihrem Wert für die
Gesamtstützung und im Stützungsanteil an den Betriebseinnahmen nicht
zwischen Marktpreisstützung und von der Nahrungsmittelproduktion
entkoppelten Direktzahlungen zur Erreichung von Umwelt- und anderen
Zielen. Der Wert für die Gesamtstützung beträgt für die Schweiz 7,1
Milliarden Franken. Der Stützungsanteil an den Betriebseinahmen
beträgt 69 Prozent.

Die Unterteilung des PSE zeigt hingegen für die Schweiz grosse
Veränderungen in den letzten Jahren: Die Marktpreisstützung ging
deutlich zurück, während die an den ökologischen Leistungsnachweis
gekoppelten Abgeltungen für produktionsungebundene, spezifische
Leistungen stiegen. Das BLW wird sich auch in Zukunft im Agrarkomitee
der OECD dafür einsetzen, dass die PSE-Berechnungsmethode den
Schweizer Reformen besser Rechnung trägt.

Auskünfte:
Anders Gautschi, Sektion Internationales, Tel. 031 322 25 95