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Rüstungsprogramm 2002 vom Bundesrat verabschiedet

3003 Bern, 29. Mai 2002

Medieninformation

Rüstungsprogramm 2002 vom Bundesrat verabschiedet

Der Bundesrat hat das Rüstungsprogramm 2002 mit einem Kreditbegehren von 674
Millionen Franken verabschiedet. Das finanziell bisher kleinste
Rüstungsprogramm enthält zehn Beschaffungsvorhaben aus den Bereichen
Führung/Übermittlung, Luftverteidigung, Mobilität und Ausbildung. 70 Prozent
der Investitionen kommen direkt oder indirekt der Schweizer Wirtschaft
zugute.

Das Schwergewicht des Rüstungsprogrammes 2002 liegt im Bereich der Führung
und Übermittlung. Insgesamt 370 Millionen Franken sind für die Beschaffung
von modernen Informations- und Kommunikationsmitteln vorgesehen. Beantragt
werden eine zweite Tranche der neuen Funkgeräte-Generation SE-235, SE-135
und SE-035, die Modernisierung und Angleichung des Fernmeldenetzes der
Luftwaffe an das Heer, mobile Datenübertragungsnetze sowie gepanzerte
Kommunikationseinrichtungen für die mobile Führung.

Mit 120 Millionen Franken soll der Bereich Luftverteidigung weiter gestärkt
werden. Der Leichten Fliegerabwehrlenkwaffe Stinger kommt beim Schutz des
unteren Luftraumes grosse Bedeutung zu. Mit der Beschaffung eines
radargestützten Alarmierungssystems kann die Wirksamkeit des Waffensystems
Stinger erweitert und verbessert werden. Die Transporthelikopter TH 98
sollen einen passiven Selbstschutz gegen Lenkwaffen sowie radar- und
lasergesteuerte Waffen erhalten. Das beantragte Selbstschutzsystem warnt
Piloten vor möglichen Angriffen und kann bereits abgefeuerte Waffen durch
den Abwurf von Täuschkörpern ablenken. Das Einsatzpektrum der
Transporthelikopter lässt sich mit dem Selbstschutzsystem erheblich
erweitern.

87 Millionen Franken sind für die Mobilität vorgesehen. Nachdem 1999 eine
erste Tranche multifunktional einsetzbarer Lastwagen bewilligt wurde, soll
nun eine zweite Tranche der neuen Lastwagen-Generation beschafft werden. Die
Betankungsfahrzeuge und Löschwagen der Luftwaffe stehen seit über 30 Jahren
im Einsatz. Sie sollen durch moderne Fahrzeuge ersetzt werden.

Weitere 97 Millionen Franken decken den Bereich Ausbildung ab.
Laserschuss-Simulatoren steigern die Ausbildungseffizienz erheblich und
bewähren sich bei zahlreichen Waffensystemen der Armee. Mit der Ausrüstung
der Rad Schützenpanzer 93 kann der Verbund und damit die lasergestützte
Ausbildung um ein wichtiges System erweitert werden. Beantragt wird weiter
die Modernisierung der Schiessausbildungsanlage für Panzerhaubitzen in
Frauenfeld.

Aus dem Rüstungsprogramm gehen 470 Millionen Franken oder 70 Prozent in die
Schweizer Wirtschaft. Rund 500 Personen können damit während fünf Jahren
beschäftigt werden. Die zur Beschaffung vorgeschlagenen Systeme wurden
intensiv evaluiert. Sie sind auf den laufenden Reformprozess Armee XXI
abgestimmt und berücksichtigen die neuesten technologischen Entwicklungen.

Aufgrund der militärischen Bedürfnisse wäre an sich ein umfangreicheres
Rüstungsprogramm nötig gewesen. Ausgerichtet auf die finanziellen
Rahmenbedingungen musste das Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport jedoch Prioritäten setzen. So wird unter
anderem vom Kauf einer zweiten Tranche der neuen Schützenpanzer 2000
abgesehen. Dies bedeutet den Verzicht auf eine flächendeckende Ausrüstung
aller aktiven Verbände.

Der militärische Bedarf nach erhöhter Luftmobilität ist nach wie vor
ausgewiesen. Der Bundesrat hält aber am Entschluss vom Sommer 2001 fest und
verzichtet vorläufig auf den Antrag, Transportflugzeuge zu beschaffen.

EIDG. DEPARTMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT