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CONFOEDERATIO HELVETICA
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Nitrat gehört nicht ins Wasser

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 27.5.2002

Nitrat gehört nicht ins Wasser

Die Direktoren der Bundesämter für Landwirtschaft, für Umwelt, Wald
und Landschaft sowie für Gesundheit setzen sich im Rahmen einer
Informationskampagne für die Reduktion des Nitratgehaltes im Wasser
ein. Das Nitratprogramm des Bundes, welches die Landwirtschaft für
gezielte Bewirtschaftungsanpassungen entschädigt, eröffnet effiziente
Wege zur Reduktion von Nitrat im Wasser in den Problemgebieten des
Mittelandes.

Jahr für Jahr sickern in der Schweiz mehr als 130'000 Tonnen Nitrat
aus der Landwirtschaft ins Grundwasser. Dies lässt sich nie gänzlich
vermeiden, denn Nitrat ist für das Pflanzenwachstum notwendig und ist
äusserst gut wasserlöslich. Aber zu viel ist zu viel. Und das hat
Folgen: Über 350 Schweizer Gemeinden kämpfen heute mit zu hohen
Nitratgehalten im Grundwasser. Insbesondere im schweizerischen
Mittelland liegen die Nitratgehalte teilweise deutlich über dem in der
Gewässerschutzverordnung vorgeschriebenen Wert von höchstens 25
Milligramm pro Liter.
Solange die lebensmittelrechtlichen Bestimmungen eingehalten sind, hat
die Nitrataufnahme, etwa über Gemüse oder Trinkwasser, zwar keinen
wesentlichen direkten Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Weil
aber Wasser die wichtigste Lebensgrundlage ist, verdient es den
bestmöglichen Schutz. Zudem sind erhöhte Nitratgehalte im Wasser die
Folge einer nicht standortgerechten landwirtschaftlichen Bodennutzung
und oft Anzeichen für das Vorhandensein problematischer Schadstoffe.

Zuviel Nitrat führt zu einer Überdüngung natürlicher Lebensräume, zur
Verdrängung seltener Pflanzen- und Tierarten und zu einer
Verunreinigung der Gewässer. Gelangt Nitrat einmal ins Wasser, lässt
es sich nur mit sehr hohem Aufwand oder überhaupt nicht mehr daraus
entfernen.
Seit 1999 unterstützt der Bund im Rahmen von Artikel 62a des
Gewässerschutzgesetzes spezielle Projekte zur Verminderung der
Nitratgehalte im Grundwasser. Der Bund stellt dafür jährlich gegen 60
Millionen Franken zur Verfügung. Wie die bereits laufenden
Nitratprojekte der Kantone Aargau, Bern, Freiburg, Schaffhausen,
Solothurn, Waadt und Zürich zeigen, lassen sich die Nitratgehalte in
empfindlichen Gebieten durch eine gezielte Anpassung der
landwirtschaftlichen Bewirtschaftung im erforderlichen Umfang senken.
Die Kosten, die den Bäuerinnen und Bauern durch die Umsetzung der
vertraglich vereinbarten speziellen Massnahmen anfallen, übernehmen
der Bund und weitere Institutionen.

Um die Möglichkeiten und Vorteile solcher Nitratprojekte bei den
direkt betroffenen Landwirten und in der breiten Öffentlichkeit besser
bekannt zu machen, haben die drei Bundesämter BLW, BUWAL und BAG eine
Informationskampagne lanciert.

Auskünfte:
Bundesamt für Landwirtschaft, Michel Fischler, 031 322 70 34