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Radioaktivitätsmessung mit dem Helikopter: Nationale Alarmzentrale an europäischer Übung ECCOMAGS

3003 Bern, 24. Mai 2002

Medieninformation

Radioaktivitätsmessung mit dem Helikopter: Nationale Alarmzentrale an
europäischer Übung ECCOMAGS

Jedes Jahr führt die Nationale Alarmzentrale (NAZ) mit einem Super-Puma
Helikopter der Armee Messflüge zur Überprüfung der Radioaktivität in der
Schweiz durch. Das Messprogramm 2002 findet zum ersten Mal vollständig im
Ausland statt. In der kommenden Woche beteiligt sich das Messteam zusammen
mit Partnerorganisationen aus sieben europäischen Ländern an einer
internationalen Übung im Südwesten Schottlands.

Vom 27. bis 30. Mai 2002 nimmt die Nationale Alarmzentrale (NAZ) an der
europäischen Übung ECCOMAGS (European Calibration and COordination of Mobile
and Airborne Gamma Spectrometry) in Schottland teil. Über ausgewählten
Gebieten in der Nähe von Portpatrick wird die Radioaktivität am Boden aus
dem Helikopter gemessen. Dieses Messverfahren ist auch unter dem Begriff
Aeroradiometrie bekannt. Für die Messequipen geht es einerseits um die
Koordination der Einsatzabläufe, anderseits auch um die Harmonisierung der
Messergebnisse, die mit teils unterschiedlichen Messverfahren erhoben
werden. An der insgesamt 14-tägigen Übung beteiligen sich neben der NAZ auch
Partnerorganisationen aus Frankreich, Deutschland, Österreich, Portugal,
Dänemark, Schweden und England.

Der internationalen Kooperation bei grossen Radioaktivitätsereignissen wird
seit längerem höchste Priorität beigemessen. Insbesondere der Reaktorunfall
in Tschernobyl im Jahre 1986 hat die räumliche Ausdehnung solcher Unfälle
verdeutlicht, als weite Teile Europas von einer radioaktiven Wolke in
Mitleidenschaft gezogen wurden. Für die Aeroradiometrieteams stehen im
Ereignisfall zwei Aspekte im Vordergrund. Zum einen müssen Karten der
Radioaktivität international vergleichbar sein, zum anderen sollten die
Equipen auch in der Lage sein, ein betroffenes Land bei der Messung zu
unterstützen.

Herkömmliche Radioaktivitäts-Messverfahren am Boden erlauben nur Aussagen
für die unmittelbare Umgebung des Messplatzes. Ergänzend dazu kann mit der
Aeroradiometrie in kurzer Zeit eine grosse Fläche ausgemessen werden. Mit
dem Super-Puma Helikopter der Luftwaffe kann innerhalb von rund drei Stunden
eine Fläche von 70 Quadratkilometern grob kartiert werden. Dabei fliegt der
Helikopter in parallelen Bahnen von 250 Metern Abstand stets knapp 100 Meter
über Grund. Während des Fluges zeichnen die Messgeräte am Boden des
Helikopters im Sekundenintervall die Radioaktivitätswerte auf.

Die Nationale Alarmzentrale ist Fachstelle des Bundes bei Ereignissen mit
erhöhter Radioaktivität. Mit einem automatischen Messnetz überwacht sie
laufend die Radioaktivität in der Schweiz. Im Falle erhöhter Werte bietet
sie weitere Messmittel auf, so auch den Aeroradiometrie Super-Puma. Die
Messungen im Jahre 2002 werden zusammen mit Fachspezialisten des
Paul-Scherrer-Institutes und der Hauptabteilung für die Sicherheit der
Kernanlagen (HSK) durchgeführt. Wie schon in den Vorjahren kann das Messteam
auch dieses Mal auf die Unterstützung der Luftwaffe zählen, die einen
Super-Puma Helikopter sowie die Piloten und Mechaniker zur Verfügung stellt.

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