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Ein Bodenkonzept für eine nachhaltige Nutzung der Landwirtschaftsböden

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 16.5.2002

Ein Bodenkonzept für eine nachhaltige Nutzung der Landwirtschaftsböden

Die langfristige Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit ist eine der
Hauptaufgaben der Landwirtschaftspolitik. Um die Auswirkungen der
Politik und der landwirtschaftlichen Tätigkeiten auf den Boden
beurteilen zu können, hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in
Zusammenarbeit mit den Eidgenössischen Forschungsanstalten Reckenholz
(FAL) und Changins (RAC) die fachlichen Grundlagen für ein
Bodenkonzept erarbeitet. Das Konzept zeigt auf, dass durch
landwirtschaftliche Tätigkeiten praktisch alle Bodeneigenschaften
geschädigt werden können. Deshalb müssen geeignete Massnahmen
ergriffen werden, um nachhaltige Bodenbewirtschaftungsformen zu
unterstützen.

Das Bodenkonzept ist ein umfassendes Instrument, das den
Verantwortlichen von Politik, Forschung, Beratung und Vollzug eine
naturwissenschaftlich abgestützte und dadurch nachvollziehbare,
gemeinsame Basis für ihre Entscheide zur Verfügung stellt. Dank seiner
Transparenz ist das Konzept diskussions- und entwicklungsfähig. Es
erlaubt insbesondere eine sachliche Beurteilung der Bodenfruchtbarkeit
und hilft, diese langfristig zu gewährleisten.

Bei der Erarbeitung der fachlichen Grundlagen des Konzeptes wurden
zuerst die Funktionen, dann die Eigenschaften von Böden definiert und
sodann die Einflüsse von Veränderungen der Bodeneigenschaften auf die
Bodenfunktionen beschrieben. Mögliche Beeinträchtigungen der
Bodenfunktionen durch landwirtschaftliche Tätigkeiten wurden ebenso
beurteilt wie die Chancen, mit Hilfe bodenschonender Bearbeitung die
Bodenfruchtbarkeit langfristig zu erhalten beziehungsweise zu fördern.

Die Bewertungsansätze des Bodenkonzeptes erlauben den Schluss, dass
praktisch alle Bodeneigenschaften durch anhaltend ungünstige
landwirtschaftliche Nutzung erheblich geschädigt werden können.
Dagegen besteht bei konsequent eingesetzter bodenschonender
Bewirtschaftung aber auch ein grosses Potenzial, bestehende
Bodenschäden wieder wettzumachen beziehungsweisezw. gleich vorsorglich
zu vermeiden. Nur sehr gering sind allerdings die
Regenerationsmöglichkeiten bei landwirtschaftlicher Bodennutzung, wenn
Bodenschädigungen wie Erosion, Unterbodenverdichtungen oder Einträge
persistenter Schadstoffe auftreten. Dies sind langfristig auch die
grössten Gefahren für die Bodenfruchtbarkeit.

Auskünfte:
Anton Candinas, Direktionsstab, Stabsstelle Ökologie, Tel. 031 322 70
64 
Peter Weisskopf, FAL, Zürich-Reckenholz, Tel. 01 377 73 27
Jean-Auguste Neyroud, RAC, Changins, Tel. 022 363 43 18