Stossrichtungen für eine schweizerische Wachstumspolitik - <BR> EVD publiziert Bericht
PRESSEMITTEILUNG / Bern, 7.5.2002
Stossrichtungen für eine schweizerische Wachstumspolitik -
EVD
publiziert Bericht
Der Wachstumsrückstand der Schweiz ist auf ein unbefriedigendes
Wachstum der Arbeitsproduktivität zurückzuführen - dies eine der
zentralen Aussagen des Wachstumsberichts, den Bundesrat Pascal
Couchepin heute vorgestellt hat. Der Bericht, der die Determinanten
des Wirtschaftswachstums analysiert, wurde als Reaktion auf die
wirtschaftliche Stagnation der letzten zehn Jahre vom Eidgenössischen
Volkswirtschaftsdepartement verfasst. Das EVD argumentiert, Wachstum
mache es leichter, den sozialen Ausgleich zu verwirklichen und die
Entkoppelung von Umweltbelastung und Wachstum zu finanzieren - ganz
abgesehen von höheren Löhnen oder Arbeitszeitverkürzungen für den
Einzelnen. Eine interdepartementale Arbeitsgruppe hat vom Bundesrat
den Auftrag erhalten Massnahmen im Interesse von mehr
Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Arbeitsplätzen zu erarbeiten.
Der Wachstum der Arbeitsproduktivität wird durch sechs Determinanten
bestimmt, welche nicht allgemeine gesellschaftliche Rahmenbedingungen
reflektieren, sondern durch die Wirtschaftspolitik im weiten Sinn bis
zu einem gewissen Punkt gestaltbar sind. Diese sechs Determinanten
sind:
die Wettbewerbsbedingungen auf dem Binnenmarkt
der Einfluss der öffentlichen Finanzen auf das
Wirtschaftsgeschehen
die internationale Öffnung
das Humankapital
die Innovationsleistung
die gesamtwirtschaftliche Stabilität.
Der Bericht folgert, dass es zunächst das hohe Arbeitsvolumen der
Schweiz zu sichern gilt. Für eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität
soll in erster Linie eine neuerliche Intensivierung des Wettbewerbs im
Binnenmarkt sorgen. Unter der Prämisse einer stabilisierten
Staatsquote besteht Raum für wachstumsfördernde Steuerreformen. Die
aussenwirtschaftliche Verflechtung und damit der Nutzen aus der
internationalen Arbeitsteilung können weiter gesteigert werden. Ein
anderes, noch besser zu erschliessendes Wachstumspotential liegt in
einer vermehrten Beteiligung an Ausbildungen auf der Tertiärstufe,
während mehr marktrelevante Innovation vor allem dank günstigen
Rahmenbedingungen für dynamisches Unternehmertum zu erwarten sind. Und
ein weiterhin stabiles makroökonomisches Umfeld begünstigt die
Entfaltung der Wachstumskräfte, schliesst der Bericht.
Nur eine departementsübergreifende Strategie, die auch das Handeln der
Kantone mit einbezieht, vermag die Schweiz auf einen höheren
Wachstumspfad zu bringen. Die konkreten (wirtschafts-) politischen
Massnahmen, welche von der interdepartementalen Arbeitsgruppe
„Wachstum“ nun identifiziert werden, sollen vom Bundesrat ins
Legislaturprogramm 2003 - 2007 aufgenommen werden. Konkrete Ergebnisse
aus diesem zweiten Teil des Unterfangens, der Schweiz zu mehr Wachstum
zu verhelfen, sind im Frühjahr 2003 zu erwarten.
Auskünfte:
Robin Tickle, Chef Kommunikationsdienst EVD, Tel. 031 322 20 25
Aymo Brunetti, Leiter des Leistungsbereichs Wirtschaftspolitische
Gundlagen im seco, Tel. 031 322 21 40