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CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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Lage im Nahen Osten

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN
Bern, 2. April 2002

Pressemitteilung

Lage im Nahen Osten

Das EDA hat heute den israelischen Botschafter zitiert und den Rückzug der
israelischen Armee aus den palästinensischen Gebieten, die sie erneut
besetzt hat, gefordert. Es hat Israel ebenfalls aufgefordert, dem
Präsidenten der palästinensischen Behörde seine Bewegungsfreiheit
zurückzugeben, damit dieser die ihm zukommende Rolle bei der Verhinderung
jeder weiteren Gewalteskalation spielen kann, deren Opfer in erster Linie
die israelischen und palästinensischen Zivilpersonen sind.

Der Leiter der Politischen Direktion des EDA,  Blaise Godet, hat dem
Botschafter von Israel, Ygal Antebi, sein Beileid für die Opfer der
mörderischen Attentate vom Osterwochenende ausgesprochen. Er hat den
undifferenzierten Einsatz von Gewalt als politisches Aktionsmittel aufs
Schärfste verurteilt.

Er erinnerte daran, dass die Schweiz den Präsidenten der Palästinensischen
Behörde aufgefordert hat einzuschreiten, damit die palästinensischen
Widerstandskämpfer sofort die Angriffe auf israelische Zivilpersonen
einstellen. Er gab Botschafter Antebi zu verstehen, die Schweiz erwarte,
dass Israel die Belagerung des Büros des Präsidenten der palästinensischen
Behörde beende. Diesem müsse die Möglichkeit gegeben werden, darauf hin zu
arbeiten, dass wieder Ruhe einkehre, und dieser müsse die Funktionen ausüben
können, für die man ihn gemäss der Vereinbarung von Oslo gewählt hat.

In diesem Zusammenhang hat Botschafter Godet dem israelischen Botschafter
mitgeteilt, dass die Schweiz die Resolution 1402 des Sicherheitsrats der
Vereinten Nationen unterstütze.

Er setzte ihn weiter davon in Kenntnis, dass die Schweiz davon überzeugt
sei, dass nur eine Rückkehr zu Verhandlungen die dem israelisch-arabischen
Konflikt zugrunde liegenden Probleme lösen und der Spirale der Gewalt auf
Dauer ein Ende setzen könne. Daher begrüßt die Schweiz die Annahme der
saudiarabischen Initiative am Gipfel der Arabischen Liga am 28. März dieses
Jahres in Beirut. Sie ermutigt die Parteien, diese Initiative auch in die
Tat umzusetzen.

Die Lage einer Gruppe von Schweizern, die in den palästinensischen Gebieten
festgehalten werden, wurde ebenfalls erörtert. Die Schweiz verlässt sich
darauf, dass die israelische Armee und die palästinensische Behörde die
Sicherheit dieser schweizerischen Zivilpersonen gewährleisten, welche einer
"zivilen Friedensmission" angehören.

Ein paralleles Gespräch zu diesen Themen findet in Genf statt, und zwar
zwischen dem schweizerischen Botschafter bei den Vereinten Nationen,
François Nordmann, und dem Generaldelegierten von Palästina, Nabil Ramlawi.