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Aussenwirtschaftsbericht 2001: Zunehmend stagnierende Wirtschaftsentwicklung bei nachlassenden Exporten

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 9.1.2002

Aussenwirtschaftsbericht 2001: Zunehmend stagnierende
Wirtschaftsentwicklung bei nachlassenden Exporten

Der Bundesrat hat den Bericht zur Aussenwirtschaftspolitik 2001
zuhanden der Eidgenössischen Räte verabschiedet. Darin werden die
Wirtschaftslage analysiert und die Tätigkeit auf dem Gebiet der
Aussenwirtschaft dargestellt. Nach einem überaus günstigen Verlauf im
Vorjahr wurde der Gang der Schweizer Wirtschaft im Jahr 2001 von einem
unerwartet kräftigen weltweiten Konjunkturabschwung zunehmend
beeinträchtigt.
Das Einleitungskapitel legt dieses Jahr den Schwerpunkt auf die
Beziehungen zwischen Globalisierung, Wirtschaftswachstum und Armut.
Damit leistet der Bericht einen Beitrag an die aktuelle
Globalisierungsdiskussion sowie an eine kohärente Strategie der
wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Empirische Untersuchungen belegen,
dass Länder mit einem hohen Wirtschaftswachstum einen stärkeren
Rückgang der Armut verzeichnen. Auch bildet sich die Armut rascher
zurück, wenn das Wirtschaftswachstum nicht von einem Anstieg der
Ungleichheiten begleitet ist. Die Analyse zeigt ferner, dass
Wirtschaftswachstum nicht notwendigerweise eine ungleiche
Einkommensverteilung zur Folge hat. Vielmehr spielen andere Faktoren
eine Rolle, unter ihnen geographische, ethnische und soziale Aspekte.
Daraus folgt aus Sicht der Wirtschaftspolitik, dass Massnahmen zur
Förderung des Wirtschaftswachstums wichtige Elemente einer Strategie
zur Bekämpfung der Armut sind.

Gemeinsam mit dem EDA und der OSEC konnten im vergangenen Jahr mehrere
neue „Swiss Business Hubs“ in Wien, Mailand, Stuttgart, Chicago und
Tokio eingeweiht werden. Bereits operationell aktiv sind auch
Geschäftsstellen in Mumbai, Sao Paulo und Beijing, während jene in
Paris und London noch im Aufbau sind. Bis 2003 sollen rund zehn
weitere dazukommen. Mit diesem verstärkten Aussennetz will das seco
die Präsenz der Schweiz auf wichtigen ausländischen Märkten steigern.

Die vierte WTO-Ministerkonferenz vom November 2001 in Doha markiert
den Beginn oder die Wiederaufnahme von Verhandlungen auf mehreren
Gebieten. Erstmals werden in der WTO Verhandlungen im Umweltbereich
beginnen. Im Sektor Industriegüter werden sie neu lanciert und in den
Bereichen Landwirtschaft und Dienstleistungen fortgeführt werden.
Weitere Verhandlungsgegenstände werden die WTO-Regeln für Antidumping
und Subventionen sowie die WTO-rechtliche Basis für
Freihandelsabkommen und Zollunionen sein.

Zu Beginn des Berichtsjahres befand sich die Schweizer Wirtschaft in
einer sehr guten Verfassung. Im Verlauf des Jahres 2001 war die
Entwicklung geprägt durch den starken Abschwung der internationalen
Konjunktur und des Welthandels. Die Terroranschläge vom 11. September
verstärkten die Unsicherheit in der bereits labilen Weltwirtschaft und
wirkten sich zunehmend auch auf die Wirtschaftstätigkeit in der
Schweiz aus. Die Exporte und mit ihnen auch die Investitionstätigkeit
der Unternehmen verloren stetig an Schwung. Das bemerkenswerte
Wachstum bei  den Konsumausgaben der privaten Haushalte blieb bis in
den Herbst hinein die tragende Stütze der Konjunktur. In der zweiten
Hälfte 2002 dürfte sich die Wirtschaftstätigkeit wieder beschleunigen.
Erst für 2003 werden spürbare Auswirkungen der wieder stärker
werdenden aussenwirtschaftlichen Impulse erwartet.

Zusammen mit dem Bericht werden dem Parlament acht Botschaften zu
internationalen Wirtschaftsvereinbarungen zugeleitet, darunter zwei
Freihandelsabkommen der EFTA-Staaten mit Jordanien und mit Kroatien,
ein Übereinkommen mit der Europäischen Gemeinschaft und Norwegen im
Rahmen des Allgemeinen Präferenzsystems sowie ein Abkommen über Handel
und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der
Bundesrepublik Jugoslawien sowie Bosnien und Herzegowina. Das starke
bilaterale Wirtschaftsvertragsnetz wurde ferner durch drei
Investitionsschutzabkommen ergänzt.

Auskünfte:
Karl Weber, seco, Fachbereiche, Tel 031 324 09 11 
Alan E. Kocher, Informationschef des seco, Tel. 031 322 29 02