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MEDIENMITTEILUNG

Massnahmen für schnelleren Güterverkehr auf Europas Schienen

Der Güterverkehr auf der Nord-Süd-Achse soll künftig schneller über das
europäische Schienennetz rollen. Eine schweizerisch-niederländische
Arbeitsgruppe hat Massnahmen erarbeitet, die kurzfristig eine bessere
Nutzung der Schieneninfrastruktur, vereinfachte Zollverfahren, die
gegenseitige Zulassung von Rollmaterial und Lokführern auf einem
spezifizierten Nord-Süd-Schienengüterverkehrskorridor erlauben. Die
Vorschläge werden bis Ende Jahr auf ihre Effizienz hin bewertet. Ein
umsetzungsfähiger Katalog von Massnahmen liegt im Frühjahr 2002 vor.

Anlässlich ihres Besuches in der Schweiz verständigten sich die
niederländische Verkehrsministerin Tineke Netelenbos und Bundespräsident
Moritz Leuenberger über die Einsetzung einer bilateralen Arbeitsgruppe mit
dem Auftrag, Massnahmen zur Verbesserung des Nord-Süd-Schienengüterverkehrs
zu entwickeln. Im Rahmen der mit den Bahnen, Operateuren, Spediteuren und
Verladern durchgeführten Hearings wurde klar, dass die Ursachen der am
meisten genannten Probleme, wie Preis, Qualität und Kapazität des
Schienengüterverkehrs, in verschiedenen Verantwortungsbereichen zu suchen
sind. Sie liegen beim Bahnbetrieb, bei der Schieneninfrastruktur, den
Systemgrenzen und bei den staatlichen Rahmenbedingungen. Trotzdem sind für
eine Qualitätssteigerung alle am "Prozess Schienengütertransport
 Beteiligten gefordert. Der Staat hat für günstige Rahmenbedingungen zu
sorgen, bspw. bei der Zollabfertigung; die Bahnen für hohe Qualität bei den
Transportangeboten (Verfügbarkeit und Pünktlichkeit) und die Transporteure
für Flexibilität bei der Benutzung der Dienstleistung
"Schienengütertransport".

Erster Massnahmenkatalog

Um die Qualität zu steigern und inskünftig zu sichern hat die Arbeitsgruppe
einen ersten Massnahmenkatalog erarbeitet. Dieser sieht u.a. vor:
Betriebliche Massnahmen zur optimalen Ausnutzung der Schieneninfrastruktur
auf Seiten der Bahnen wie auch der Infrastrukturbesitzer, Einführung
vereinfachter Zollverfahren für alle Transportunternehmen wie auch die
gegenseitige Anerkennung der Zulassungen von Rollmaterial und Lokführern auf
einem, für den Nord-Süd-Schienengüterverkehr spezifizierten Korridor. Für
die Operateure sind Anreize für eine optimierte Nutzung der vorhandenen
Verladeterminals (moderne Umschlagssysteme) evaluiert werden. Alle diese
Massnahmen sollten mit einem System von marktkonformen Anreizen verbunden
werden, damit sie von den verantwortlichen Stellen möglichst effizient
umgesetzt werden. In Zusammenhang mit der Massnahmenplanung wurde jedoch
deutlich, dass nachhaltige Verbesserungen nur dann zu erzielen sind, wenn
sich alle Länder entlang der Nord-Süd-Transitachse daran beteiligen. Dazu
wurden mit den zuständigen Stellen in Deutschland und Italien erste Kontakte
geknüpft.

Weiteres Vorgehen

Der heute vorliegende Massnahmenplan muss in einem zweiten Schritt bis Ende
Jahr in bezug auf die Effizienz und Priorisierung einzelner Massnahmen
geprüft werden. Die Resultate in Form eines Schlussberichtes sind im
Frühjahr 2002 zu erwarten.

Bern, 20. Dezember 2001

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst

Auskünfte: Bundesamt für Verkehr, Kommunikation, +41 (0)31 322 36 43