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NEAT Uri: Erweiterter Entscheidungsspielraum

MEDIENMITTEILUNG (SPERRFRIST: MONTAG, 17. DEZEMBER 17:30 UHR)

NEAT Uri: Erweiterter Entscheidungsspielraum

Erweiterter Entscheidungsspielraum für den Planungsprozess bei der NEAT in
Uri: Zwei Linienführungsstudien haben ergeben, dass bei der Talvariante
Optimierungspotenzial besteht und eine "Bergvariante lang" machbar wäre.
Eine weitere Studie kommt zum Schluss, dass sich die negativen Folgen des
Verkehrs durch planerische Massnahmen mildern liessen. Das UVEK hat das
Bundesamt für Verkehr (BAV) beauftragt, zusammen mit dem Bundesamt für
Raumentwicklung (ARE) bis zum Sommer Handlungsoptionen für das weitere
Vorgehen bei der NEAT zu erarbeiten. Insbesondere sind die politischen und
finanziellen Konsequenzen zu evaluieren, die mit einer allfälligen späteren
Realisierung der Variante "Berg lang" im Anschluss an den Bau des
Gotthard-Basistunnels verbunden wären.

Am 19. Juni 2000 genehmigte der Bundesrat das Vorprojekt gemäss Talvariante
für den Streckenabschnitt vom Portal Erstfeld bis in den Raum südlich von
Altdorf. Gleichzeitig verpflichtete er sich dazu, die Grundlagen für eine
Optimierung der Zufahrtsstrecken zur NEAT im Kanton Uri zu schaffen. Das
zuständige UVEK setzte für diese Aufgabe ein Begleitgremium unter der
Leitung des Bundesamtes für Raumentwicklung ein. Darin sind der Kanton Uri
und der Bund, sowie als Experten die SBB und die AlpTransit Gotthard AG
vertreten. Die Schlussergebnisse der vier Studien, die das BAV bzw. das ARE
in diesem Jahr in Auftrag gegeben haben, liegen nun vor:

1. Studie "Optimierung Talvariante Uri": Auftrag dieser Studie war es
aufzuzeigen, wie weit die Linienführung im Raum Altdorf/Flüelen noch
optimiert werden kann. Aufgrund dieser Abklärungen rückt bei den
Talvarianten eine mehrheitlich versenkte Linienführung in den Vordergrund,
die den Schächen unterquert, nördlich des Bahnhofs Altdorf abtaucht und vor
Flüelen in den Berg geführt wird (sogenannte Variante Hafnerried tief mit
Schächen tief).

2. Machbarkeitsstudie "Idee Bergvariante lang": Diese Studie widmete sich
insbesondere der Machbarkeit von Linienführungen gemäss der "Idee
Bergvariante lang" unter Berücksichtigung von betrieblichen, finanziellen
sowie umwelt- und raumrelevanten Fragen und Auswirkungen. Die Untersuchung
zeigt im Wesentlichen auf, dass die "Bergvariante lang" grundsätzlich
realisierbar ist. Im Vordergrund steht dabei eine Variante, die im Gebiet
Rynächt insbesondere aus sicherheitstechnischen Gründen für eine Strecke von
ca. 2,2 km aus dem Tunnel austritt (sogenannte "Bergvariante lang offen").
Die bestehenden zwei Gleise der Stammlinie verbleiben im Tal. Ebenso ist für
den Anschluss des Gotthard-Basistunnels an die Stammlinie die
Überholgleisanlage in Rynächt notwendig.

3. Studie "Identifikation der räumlichen Probleme in der Urner Reussebene":
Mit dieser Studie wurde untersucht, welche räumlichen Probleme in welcher
Priorität von wie vielen Befragten wahrgenommen werden. Die Interviews haben
aufgezeigt, dass die Urner Bevölkerung und Behörde ein sehr ausgeprägtes
Problembewusstsein aufweisen. In der jetzigen Situation wird vor allem die
A2 als starke Belastung empfunden. Die Mehrheit unterstützt daher eine
Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene, akzeptiert jedoch die dafür
erforderliche NEAT nicht zu jedem Preis. 90% der Befragten befürworten eine
Linienführung der NEAT durch den Berg.

4. Planungsstudie "Vision Urner Reussebene 2030; Koordination der Siedlungs-
und Landschaftsentwicklung mit nationalen Infrastrukturen": Diese Studie
gibt Hinweise, wie sich die räumliche Situation im Reusstal zwischen Flüelen
und Erstfeld gesamthaft und langfristig verbessern lässt. Der Bericht zeigt
auf, dass eine Verbesserung der Verkehrssituation im Urner Reusstal nicht
allein durch die Verlegung der NEAT in den Berg zu erreichen ist. Vielmehr
sind dazu diverse Massnahmen in verschiedensten Bereichen
(Siedlungsentwicklung, Landschaft, Tourismus, Nationalstrassen,
Hochspannungsleitungen etc.) nötig. Die erfolgreiche Umsetzung der Projekte
bedingt eine sehr eng koordinierte Zusammenarbeit zwischen Bund, Kanton und
Gemeinden. Die ausführlichen Ergebnisse sind in der beiliegenden
Pressedokumentation zusammengefasst.

5. Weiteres Vorgehen:
Das Begleitgremium hat diese Studien zur Kenntnis genommen. Gleichzeitig hat
das UVEK das BAV beauftragt, zusammen mit dem ARE dem Departement
entsprechende Handlungsoptionen auszuarbeiten. Dabei sollen ihre politischen
und finanziellen Konsequenzen klar dargelegt werden. Auf dieser Grundlage
wird der Bundesrat bis Mitte Jahr einen Entscheid über das weitere Vorgehen
fällen.

Bern, 17. Dezember 2001

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Presse- und Informationsdienst

Auskünfte:

Prof. Dr. Pierre-Alain Rumley, Direktor Bundesamt für Raumentwicklung,
Tel.079/335 76 80

Dr. Max Friedli, Direktor Bundesamt für Verkehr, Tel. 031/322 57 01

Landammann Martin Furrer, Vorsteher der Justizdirektion des Kantons Uri,
Tel. 041/875 20 07