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Bovine Virus Diarrhoe (BVD) soll bekämpft werden

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 26.9.2001

Bovine Virus Diarrhoe (BVD) soll bekämpft werden

Die BVD, eine Viruserkrankung der Rinder, führt weltweit zu grossen
wirtschaftlichen Schäden, wurde bisher in der Schweiz aber nicht staatlich
bekämpft. Neue Erkenntnisse aus der Forschung haben jetzt die
Voraussetzungen für eine Bekämpfung geschaffen. Das Bundesamt für
Veterinärwesen (BVET) hat sich deshalb mit Fachleuten der Universitäten
sowie Vertretern der Landwirtschaft und der Kantonstierärzte darauf
geeinigt, eine landesweit koordinierte Bekämpfung der Krankheit ins Auge zu
fassen.

Die „Bovine Virus Diarrhoe“ ist als Rinderkrankheit seit langem bekannt und
weltweit verbreitet. In der Schweiz infizieren sich gemäss einer Studie, die
am Institut für Veterinärvirologie der Universität Bern durchgeführt wurde,
mehr als die Hälfte der Rinder mindestens einmal in ihrem Lebens mit diesem
Virus. Für den Menschen ist das Virus nicht gefährlich. Die Autoren der
Studie schätzen jedoch, dass die BVD der schweizerischen Landwirtschaft
jährlich direkte wirtschaftliche Verluste von ca. 10 Millionen SFr
verursacht.

Die Folgen einer BVD-Infektion äussern sich einerseits durch den Verlust von
Tieren, die bereits vor ihrer Geburt im Leib der Mutterkuh Kontakt mit dem
Virus hatten. Derart angesteckte Kälber tragen das Virus lebenslang in sich
und erkranken später an einer unheilbaren Krankheit. In betroffenen
Rindviehbeständen treten plötzlich gehäufte Aborte auf. Kälber bleiben in
ihrer Entwicklung zurück. Die Verluste für einen einzelnen Tierhalter können
sehr gross sein. Die BVD führt aber auch zu entzündlichen Krankheiten in der
Kälbermast, was einen erhöhten Einsatz von Antibiotika nach sich ziehen
kann. Deshalb ist eine Bekämpfung auch aus der Sicht der Konsumentinnen und
Konsumenten sinnvoll.

Durch breites Wissen und Neuentwicklungen in der Diagnostik hat sich die
Schweiz eine gute Ausgangslage für ein koordiniertes Vorgehen zur Bekämpfung
der BVD geschaffen. An einem Treffen haben nun Wissenschaftler sowie
Vertreter der Landwirtschaft, der Kantonstierärzte und des BVET
übereinstimmend beschlossen, eine Strategie zur Ausrottung dieser Krankheit
mit den betroffenen Kreisen auszuarbeiten. Damit schliesst sich die Schweiz
anderen europäischen Ländern an, die ähnliche Bestrebungen verfolgen.
In den nächsten Monaten wird das BVET die Grundlagen ausarbeiten, die ein
koordiniertes Vorgehen gegen die BVD ermöglichen. In Zusammenarbeit mit den
Tierärzten und der Landwirtschaft werden die nächsten Schritte eingeleitet
werden, um die Rindviehbestände vor dieser Krankheit zu schützen.

Bern, den 24. September Monat 2001
BUNDESAMT FÜR VETERINÄRWESEN
Presse- und Informationsdienst

Auskunft:
Josef Schmidt, Leiter Bereich Beratung und Ausbildung, Tel. 031 323 84 99