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VBS intensiviert Engagement im Bereich der humanitären Minenräumung

Frauenkappelen, 10.09.2001

Medieninformation

VBS intensiviert Engagement im Bereich der humanitären Minenräumung

Schweizer Experten in internationalen Einsätzen- Ausbildungskurs in
Kandersteg

Seit 1997 engagiert sich das VBS auf internationaler Ebene mit Personal und
Material im Bereich der humanitären Minenräumung. Gegenwärtig werden in der
Region Kandersteg neun Angehörige des Festungswachtkorps in einem
fünfwöchigen Kurs in den Techniken der humanitären Minenräumung ausgebildet
und auf internationale Einsätze als Supervisoren vorbereitet.

Minen stellen ein humanitäres Problem dar; sie bleiben auch nach dem Ende
bewaffneter Auseinandersetzungen eine Gefahr, dies vor allem für die
Zivilbevölkerung. In zahlreichen Ländern verhindern Personenminen den
Wiederaufbau sowie die landwirtschaftliche Nutzung betroffener Gebiete.
Weltweit liegen schätzungsweise noch immer über 60 Millionen Personenminen
im Boden.

Die Schweiz unterstützt die Bestrebungen der internationalen
Staatengemeinschaft zur humanitären Minenräumung auf verschiedenste Weise.
Das Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) finanziert seit Jahren
konkrete Minenräumprojekte in verschiedenen Ländern. Das VBS seinerseits
unterstützt die internationalen Bemühungen seit 1997 mit der Entsendung von
Experten sowie dem Zurverfügungstellen von Material und Know-how.

Hilfe zur Selbsthilfe

Das Ziel aller Bestrebungen besteht primär darin, den Einheimischen im Sinne
der "Hilfe zur Selbsthilfe" das notwendige Know-how zu vermitteln, um die
Minenräumung und Blindgängerbeseitigung in eigener Regie durchführen zu
können. In einer ersten Phase gilt es deshalb, die entsprechenden Strukturen
vor Ort aufzubauen, die benötigten Mittel bereitzustellen und die
einheimischen Freiwilligen für ihre Aufgabe auszubilden und auszurüsten.
Dabei übernehmen zumeist sogenannte Minenkoordinationszentren (oft unter der
Federführung der UNO) die Koordination der laufenden Räumaktivitäten und
stellen so einen möglichst effizienten Einsatz der - beschränkten - Mittel
sicher.

Einsätze geleistet haben vom VBS entsandte Experten bisher unter anderem in
Bosnien-Herzegowina, im Tschad, in Moçambique und in Somalia. Gegenwärtig
sind zwei Experten als Verbindungsoffiziere für das
UN-Minenkoordinationszentrum im Kosovo im Einsatz, sowie je ein Spezialist
in Jemen (Logistik, zuhanden der UNO), Aserbaidschan
(Informationsmanagement, zuhanden der UNO) und Albanien (Supervisor,
zuhanden der Schweizer Nichtregierungsorganisation "Fédération Suisse de
Déminage"). Diese Einsätze erfolgen im Rahmen des Friedensförderungsdienstes
der Armee.

HEERKOMMANDO FESTUNGSWACHTKORPSFORCES TERRESTRESCOMMANDEMENT DU CORPS DES
GARDES-FORTIFICATIONS

Ausbildung mit realistischen Szenarien

Ein weltweit in Minenräumprogrammen vielgefragtes Profil ist dasjenige der
"Supervisoren", die die Arbeit der einheimischen Minenräumteams vor Ort
überwachen und die Einhaltung der
Sicherheitsvorschriften und Qualitätsstandards gewährleisten. Zudem sind die
Supervisoren massgeblich an der Ausbildung der einheimischen Minenräumer
beteiligt.

Dafür braucht es eine Ausbildung, die weit über das hinausgeht, was bei der
in der Schweiz üblichen Ausbildung für die Kampfmittelbeseitigung vermittelt
wird. Deshalb haben die zuständigen Stellen des VBS (namentlich das
Festungswachtkorps und die Gruppe Rüstung) unter Beizug anerkannter
internationaler Experten bereits letztes Jahr einen Kurs entwickelt, der die
angehenden Supervisoren optimal auf ihre Aufgaben vorbereitet. Vermittelt
werden nicht nur Munitions- und andere technische Kenntnisse, sondern auch
das Wissen über die Abläufe und Standardprozedere in etablierten
Minenräumprogrammen.

Am 27.August sind neun Angehörige des FWK zur zweiten Auflage dieses fünf
Wochen dauernden Supervisorenausbildungskurses angetreten. Ihren Abschluss
findet diese Ausbildung mit einer zweieinhalbtägigen Einsatzübung zum
Kursende: Dann werden sich die Kandidaten mit Szenarien konfrontiert sehen,
die 1:1 der Arbeit in einem Minenräumprogramm entsprechen. Und unter anderem
werden es internationale Experten sein, die beurteilen, ob die Kandidaten
"fit" sind für den anspruchsvollen Job eines Supervisors.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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