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Gemischte Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit

MEDIENMITTEILUNG

Gemischte Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit

Die gemischte Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit hat
ihre zwölfte jährliche Tagung vom 4. bis 5. Juli 2001 in Würenlingen (AG) in
den Räumlichkeiten der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen
(HSK) abgehalten. Sie wurde gemeinsam präsidiert von André Claude Lacoste,
Chef der Direction de la Sûreté des Installations Nucléaires (DSIN) in
Paris, und Pierre Mayor, Vize-Direktor des Bundesamtes für Energie (BFE) in
Ittigen/Bern. Die Teilnehmer haben das benachbarte Zwilag, das Zentrale
Zwischenlager für radioaktive Abfälle, besichtigt, welches soeben seinen
Betrieb aufgenommen hat.

Die Delegationen haben sich gegenseitig über den Betrieb und die Sicherheit
der französischen und der schweizerischen Kernkraftwerke orientiert. Beide
Delegationen bestätigen den hohen Sicherheits-stand der Kernkraftwerke in
den beiden Ländern. In diesem Zusammenhang wiesen sie erneut auf die grosse
Bedeutung der Aus- und Weiterbildung des Personals hin.

Aufmerksam verfolgen die Delegierten die möglichen Konsequenzen der
Strommarktliberalisierung auf die nukleare Sicherheit und die Rolle der
Sicherheitsbehörden.

Weiter haben die Delegationen die laufende Entwicklung der organisatorischen
Strukturen auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit in ihren Ländern
erörtert. Sie betonten, wie wichtig die Transparenz der Information der
Öffentlichkeit auf diesem Gebiet sei.

Die schweizerische Delegation stellte das neue Reaktorschutz- und
Steuerungssystem vor, welches bei einem der beiden Blöcke von Beznau
eingeführt wird. Das neue System arbeitet vollständig auf elektronischer
Basis. Von schweizerischer Seite wurde auch das neue Konzept für die
Planung, Durchführung und Auswertung von Inspektionen vorgestellt. Die aus
den Inspektionen gewonnenen Informationen werden in einer Datenbank
gesammelt. Die Delegationen sind übereingekommen, ihre Erfahrungen auf
diesem Gebiet auszutauschen und zu vertiefen. Sie unterstrichen, dass der
Austausch von Inspektoren und gemeinsame Inspektionen dazu beitragen können,
das Niveau der Betriebssicherheit der Kernanlagen zu verbessern.

Schliesslich konnten die Delegierten mit der Internet-Website der Nationalen
Alarmzentrale (NAZ) Bekanntschaft machen. Diese Website enthält Seiten für
die Öffentlichkeit und Seiten, die den verantwortlichen Stellen vorbehalten
sind. Im Fall eines Alarms erlaubt Internet den Austausch von Informationen
in Echtzeit. Die Delegierten haben beschlossen, die laufenden Verbesserungen
im Informationsaustausch zwischen den beiden Ländern weiterzuverfolgen.

Der Besuch des Zentralen Zwischenlagers der ZWILAG bot den Teilnehmern
Gelegenheit, sich über die Funktionsweise der Anlage und die noch
verbleibenden Arbeiten bis zur vollständigen Inbetriebnahme Rechenschaft zu
geben.

Die französische Delegation umfasste Vertreter der Direction de la sûreté
des installations nucléaires(DSIN), des Office de protection contre les
rayonnements ionisants(OPRI) und des Institut de protection et de sûreté
nucléaire (IPSN).

Die schweizerische Delegation hiess den neuen Vertreter der Kantone
willkommen, der von der Konferenz kantonaler Energiedirektoren ernannt
worden war. Er vertritt die Interessen der Kantone an französischen
Kernanlagen in der näheren Nachbarschaft der Schweiz. Des weitern empfing
sie einen Delegierten ad personam der beiden Basler Halbkantone. Dieser
stellte Fragen zur Zukunft der Reaktoren der Anlage Fessenheim, welche von
der französischen Delegation präzis beantwortet wurden.

Die schweizerische Delegation bestand aus Vertretern des Bundesamtes für
Energie (BFE), der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK),
der Direktion für Völkerrecht (DV/EDA) und der Nationalen Alarmzentrale
(NAZ).

Bern, 20. Juli 2001

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst

Auskünfte: Pierre Mayor, Bundesamt für Energie, Tel. 031 322 56 16