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Bundesrat setzt nationale Ethikkommission für die

Eidgenössisches Departement des Innern     MEDIENMITTEILUNG

Bern, 3. Juli 2001

Bundesrat setzt nationale Ethikkommission für die
Humanmedizin ein

Der Bundesrat hat neu eine nationale Ethikkommission im Bereich der
Humanmedizin (NEK) gewählt. Sie umfasst 21 Mitglieder; Präsident ist der
Basler Philosoph und Ethiker Christoph Rehmann-Sutter. Die NEK wird die
Entwicklungen in der Medizin und den biomedizinischen Wissenschaften
verfolgen und zu den damit verbundenen ethischen, gesellschaftlichen und
rechtlichen Fragen Stellung nehmen.

Das Gesetz zur Fortpflanzungsmedizin, das am 1. Januar 2001 in Kraft
getreten ist, sieht die Einsetzung einer nationalen Ethikkommission vor. Die
entsprechende Verordnung regelt die Aufgaben, die Zusammensetzung und die
Organisation der "Nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin
(NEK)".

Die NEK ist eine unabhängige, interdisziplinär zusammengesetzte Kommission
mit beratender Funktion. Ihr Tätigkeitsgebiet erstreckt sich auf die gesamte
Humanmedizin. Die Aufgaben der NEK sind laut Verordnung insbesondere, die
Öffentlichkeit über wichtige Erkenntnisse zu informieren und die Diskussion
über ethische Fragen in der Gesellschaft zu fördern. Sie soll Empfehlungen
für die medizinische Praxis erarbeiten. Weiter hat sie die Aufgabe, auf
Lücken und gegebenenfalls auf Vollzugsprobleme in der Gesetzgebung
aufmerksam zu machen. Die NEK wird die Bundesversammlung, den Bundesrat und
die Kantone auf Anfrage beraten. Sie kann auch öffentliche Veranstaltungen
und Anhörungen durchführen.

Die Kommission wird sich mit ethischen Fragen zu den neuen Möglichkeiten und
zu den Grenzen der Medizin auseinandersetzen. Dazu gehören z.B. die
Organtransplantation, die neuen fortpflanzungsmedizinischen Techniken,
Gentherapie und Genomforschung, die Stammzellforschung und das
therapeutische Klonen wie auch die Sterbehilfe.

Bei den 21 vom Bundesrat gewählten Mitgliedern handelt es sich zu etwa
gleichen Teilen um Fachpersonen der Ethik, des Gesundheitswesens und aus
weiteren Bereichen wie Recht, Natur- und Sozialwissenschaften. In der
Kommission nehmen 11 Frauen und 10 Männer aus einem breiten Meinungsspektrum
Einsitz. Die Landesprachen und Altersgruppen sind ausgewogen vertreten. Das
Sekretariat ist dem Bundesamt für Gesundheit angeschlossen. Der
Kommissionspräsident, Christoph Rehmann-Sutter, hat Molekularbiologie am
Basler Biozentrum studiert und ein Zweitstudium in Philosophie und
Soziologie abgeschlossen. Seit 1989 forscht und unterrichtet er im Bereich
biomedizinischer Ethik in der Schweiz, Deutschland und den USA. Er ist
Professor für Bioethik und leitet die Arbeitsstelle für Ethik in den
Biowissenschaften an der Universität Basel. Die erste Sitzung der NEK wird
nach den Sommerferien stattfinden.

Die Mitglieder der Kommission: Christoph Rehmann-Sutter, Präsident, (Basel);
Andrea Arz de Falco, (Freiburg); Christiane Augsburger, (Lausanne); Ruth
Ella Baumann-Hölzle, (Zürich); Alberto Bondolfi, (Zürich); Jean-Claude
Chevrolet, (Genf); Johannes Fischer, (Zürich); Carlo Foppa, (Lausanne);
Sabina Gallati, (Bern); Olivier Guillod, (Neuenburg); Daniel Hell, (Zürich);
Silvia Huber, (St.Gallen); Silvia Käppeli, (Zürich); Margrit Leuthold,
(Basel); Jean Martin, (Lausanne); Alexandre Mauron, (Genf); Carola
Meier-Seethaler, (Bern); Hansjakob Müller, (Basel); Judith L. Pók Lundquist,
(Zürich); Franziska Probst, (Zürich); Brigitte Weisshaupt, (Zürich)

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst
Auskunft: Christoph Rehmann-Sutter, Präsident NEK, Telefon 061 267 30 67,
E-mail: christoph.rehmann-sutter@unibas.ch
Georg Amstutz, Bundesamt für Gesundheit, Medien & Kommunikation, Telefon 031
322 95 05