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Stagnation der Ereignismeldungen

8044 Zürich, 2. Juli 2001

Medieninformation / Halbjahresbilanz der Nationalen Alarmzentrale (NAZ)

Stagnation der Ereignismeldungen

 Im ersten Semester 2001 gingen bei der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) 190
Ereignismeldungen ein. Damit blieb die Zahl gegenüber dem Vergleichswert aus
dem Vorjahr von 187 praktisch konstant. Zwei Ereignisse beschäftigten die
NAZ aber in überdurchschnittlichen Masse: einerseits die Frage nach der
Gefährlichkeit von Waffen mit abgereichertem Uran anderseits der Absturz der
russischen Raumstation "MIR".

In den vergangen sechs Monaten gingen auf dem Alarmtelefon der Nationalen
Alarmzentrale (NAZ) 190 Ereignismeldungen ein. Damit stagnierte die Zahl der
Meldungen, nach drei Jahren mit Zuwachsraten von jeweils rund 20%, erstmals
wieder. Gegenüber dem zweiten Semester des Vorjahres gingen die
Ereignismeldungen sogar um 10% zurück. Weiterhin stammt das Gros der
Meldungen aus dem Ausland mit einem Anteil von rund 85%. Dabei entfällt
wiederum ein Grossteil auf Kernanlagen in Osteuropa und Staaten der
ehemaligen Sowjetunion. Nebst den fachlichen Meldungen leiteten die acht
Pikettdienstleistenden der NAZ noch 44 Meldungen des Schweizerischen
Erdbebendienstes (SED) an die zuständigen Kantonspolizeien weiter. Dabei
waren vor allem die Erdbeben im Unterwallis Ende Februar erwähnenswert, da
sie auf Grund der geringen Herdtiefe von der Bevölkerung stark wahrgenommen
wurden.

Zwei ganz unterschiedliche Grossereignisse
Trotz der Stagnation der Ereignismeldungen rückte die NAZ in den letzten
sechs Monaten durch zwei Grossereignisse ins Rampenlicht. Zum Thema
"abgereichertes Uran", bzw. "DU-Munition" erstellte die NAZ bereits Ende des
letzten Jahres zu Handen der vorgesetzten Stellen eine umfassende
Lagebeurteilung. Trotz täglich neu eingehender Ereignismeldungen und einer
Vielzahl von Gerüchten, musste die NAZ ihre Erstbeurteilung zu keinem
Zeitpunkt revidieren. Fast gleichzeitig sorgte die russische Raumstation
"MIR" für Schlagzeilen, die schliesslich Ende März in den südlichen Pazifik
stürzte. Obwohl die Gefahr für die Schweizer Bevölkerung praktisch null war,
arbeiteten die Fachspezialisten in der Endphase rund um die Uhr.
Informationschef Felix Blumer: "Es braucht praktisch den gleichen
Arbeitsaufwand seriös zu beweisen, dass ein Ereignis ungefährlich ist, wie
die Abschätzung einer eigentlichen Gefahrenlage". Für die eigene
Lagebeurteilung konnte sich die NAZ auf direkte Informationen von der
European Space Agency (ESA) abstützen.

Kooperation als Basis des Notfallschutzes
Nicht nur im Fall des "MIR"-Absturzes arbeitete die NAZ mit internationalen
Partnern eng zusammen. Ende Mai nahm die NAZ an einer internationalen Übung
mit dem französischen Kernkraftwerk Gravelines teil. Dabei wurde unter
anderem, die von der NAZ initierte Elektronische Lagedarstellung auf
internationaler Ebene getestet. Ende Juni führte die NAZ mit einem
Super-Puma ihre Radioaktivitätsmessungen aus der Luft durch. Dabei wurden
routinemässig die Kernkraftwerke Mühleberg und Leibstadt überflogen. Das
Messprogramm, das nirgends unerwartet hohe Radioaktivitätswerte an den Tag
brachte, wurde mit einer viel beachteten Behörden- und Medienorientierung
abgeschlossen. Dabei informierten das Kernkraftwerk Mühleberg, der Kanton
Bern und die betroffenen Bundesstellen gemeinsam über ihre Vorbereitungen im
Falle eines radiologischen Störfalles.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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