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Radioaktivitätsmessungen 2001: Keine Gefahr für Mensch und Umwelt

8044 Zürich, 28. Juni 2001

Abschluss des Aeroradiometrie-Messprogrammes 2001 der Nationalen
Alarmzentrale (NAZ)

Radioaktivitätsmessungen 2001: Keine Gefahr für Mensch und Umwelt

Ohne negative Überraschungen gingen gestern (Mittwoch) die alljährlichen
Messflüge der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) zur Überprüfung der
Radioaktivitätswerte in der Schweiz zu Ende. Dank sehr guter
Wetterbedingungen konnte das gesamte Messprogramm durchgeführt werden. Bei
den turnusgemässen Flügen über den Kernkraftwerken Mühleberg und Gösgen
wurden nirgends erhöhte Radioaktivitätswerte festgestellt. Noch immer lassen
sich dagegen in der Südschweiz letzte Spuren des Tschernobylunfalles
erkennen.

Gestern (Mittwoch) Abend ging das dreitägige Messprogramm "Aeroradiometrie"
der Nationale Alarmzentrale (NAZ) ohne negative Überraschungen zu Ende.
Turnusgemäss wurden die Kernkraftwerke Mühleberg und Gösgen überflogen.
Dabei wurde das Gelände in einem Umkreis von rund 20 Kilometern um die
Anlagen genau ausgemessen. Nirgends wurden erhöhte Radioaktivitätswerte
gefunden. Im Gegenteil, die Ortsdosisleistung (Mass für die Beurteilung des
Risikos durch ionisierende Strahlung pro Zeiteinheit) liegt in der Umgebung
der beiden Kernkraftwerke deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt.
Dies wurde auf Grund der geologischen Verhältnisse allerdings auch erwartet.

Bei den Messungen im unteren Misox, im Bergell sowie im Münstertal konnten
wiederum Spuren von Cäsium-137-Ablagerungen gefunden werden. Diese stammen
aus dem schweren Unfall im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl im Jahre
1986. Die gemessenen Werte liegen aber alle in der Grössenordnung wie sie
auch in den jährlichen Berichten "Umweltradioaktivität und Strahlendosen in
der Schweiz" vom Bundesamt für Gesundheit publiziert werden. Sie stellen
weder für Mensch noch Umwelt eine Gefahr dar.

Bei früheren Bodenmessungen festgestellte Radium-226-Spuren am Col du
Marchairuz konnten bei den Messflügen nicht nachgewiesen werden. Dagegen
wurden bei einem Nebengebäude des ehemaligen Versuchsreaktor Lucens (VD)
leicht erhöhte Werte registriert. In diesem Gebäude steht Material für einen
Transport ins ZWILAG bereit. Diese Quelle war der NAZ bekannt und zeigte den
erwarteten Messwert. Auch hier kann eine Gefahr für Mensch und Umwelt
ausgeschlossen werden.

Bei der Messmethode "Aeroradiometrie" werden aus der Luft die
Radioaktivitätswerte am Boden flächendeckend erfasst. Dank der
Geschwindigkeit des Super-Puma-Helikopters und einer kontinuierlichen
automatischen Datenauswertung ist die Messleistung der "Aeroradiometrie"
wesentlich grösser als jene herkömmlicher terrestrischer Methoden. Die hohe
Empfindlichkeit der Systeme erlaubt zudem ein rasches Aufspüren und
Lokalisieren von radioaktiven Punktquellen.

Die Messflüge 2001 wurden von der NAZ in Zusammenarbeit mit Fachspezialisten
des Institutes für Geophysik der ETH Zürich, der Sektion Überwachung der
Radioaktivität (SUeR) und der Hauptabteilung für die Sicherheit der
Kernanlagen (HSK) durchgeführt. Das Messteam konnte wie in den Vorjahren auf
die Unterstützung der Luftwaffe zählen, die einen Super-Puma-Helikopter
sowie das Pilotenteam zur Verfügung stellte.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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