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Bundesrat heisst Sachplan Übertragungsleitungen gut

MEDIENMITTEILUNG

Bundesrat heisst Sachplan Übertragungsleitungen gut

Der Bundesrat hat den Sachplan Übertragungungsleitungen (SÜL) gutgeheissen.
Der SÜL will die Zahl der Hochspannungsleitungen durch Bündelung beschränken
und die Suche nach optimalen Korridoren erleichtern. Dazu verschafft er eine
gesamtschweizerische Übersicht über die bestehenden und geplanten
Höchstspannungsnetze. Der SÜL ist ein partnerschaftliches Werk, an dem Bund,
Kantone, Elektrizitätswerke, Bahnen und Umweltorganisationen unter der Ägide
der Bundesämter für Energie (BFE) und Raumentwicklung (ARE) mitgewirkt
haben.

Im Bericht über die Massnahmen des Bundes zur Raumordnungspolitik
(Realisierungsprogramm 1989) stellte der Bundesrat ein Konzept
Übertragungsleitungen in Aussicht. Im Realisierungsprogramm 1996-1999 wurde
diese Absicht konkretisiert. Das Bundesamt für Energie (BFE) wurde
beauftragt, einen Sachplan Übertragungsleitungen zu erarbeiten. Im SÜL
sollten die Ausbau- und Erneuerungsvorhaben der Werke im
Höchstspannungsbereich (220/380 kV) und der Bahnstromversorgung (132 kV)
anhand von Nutz- und Schutzkriterien beurteilt werden. Erwartet wurden
verbindliche Aussagen zum Bedarf und zum bestgeeigneten Korridor unter
Ausnutzung des Zusammenlegungspotenzials von Leitungen.

Breite Anhörung findet beachtliches Echo

Der SÜL entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für
Raumentwicklung (ARE), dem Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL), dem Bundesamt für Verkehr (BAV), dem Eidg. Starkstrominspektorat
(EStI), den Elektrizitätswerken und Bahnen sowie den Umweltorganisationen.
Die Kantone wurden von Beginn weg in die Sachplanerarbeitung einbezogen und
im Laufe der Arbeiten verschiedentlich angehört. Über die Kantone erfolgte
die Anhörung der Gemeinden und die Mitwirkung von Bevölkerung und
Umweltorganisationen.

Ebenfalls in den Sachplanprozess einbezogen wurden die Behörden und
Planungsverbände des benachbarten Auslands (Österreich, Deutschland,
Frankreich, Italien und Fürstentum Liechtenstein). Das Echo aus der Anhörung
und Mitwirkung war beachtlich: Es sind rund 400 materielle Stellungnahmen
und etwa 1800 Sammelanträge von Privaten eingegangen. Die darin gemachten
Anregungen wurden geprüft. Es wurde zu sämtlichen Eingaben Stellung
genommen. Soweit die Anregungen sachplanrelevant waren, sind sie in die
Überarbeitung eingeflossen. Das Ergebnis dieser Vernehmlassung wurde in
einem Bericht zusammengefasst.

SÜL weckt grosse Erwartungen

Der Grundtenor dieser Stellungnahmen ist eindeutig: Es werden grosse
Erwartungen in den SÜL gesetzt, vor allem hinsichtlich einer visuellen
Entlastung der Landschaften (Zusammenlegungspotenzial von neuen mit
bestehenden Leitungen), dem schonenden Umgang mit dem Boden, der Eindämmung
der Strahlenbelastung und der frühzeitigen Klarheit über die Chancen eines
Leitungsprojekts (Investitionssicherheit). Seitens des Auslandes wurde u.a.
der Wert des Sachplans als Instrument der gegenseitigen Information
hervorgehoben.

Im März 2001 fand eine letzte Bereinigungsrunde mit den Bundesstellen und
Kantonen statt. Wichtigstes Fazit: Der jetzt vorliegende SÜL enthält keine
Widersprüche mehr zu anderen Bundessachplänen oder kantonalen Richtplänen.

Vorwiegend geringe Projektreife

Der SÜL besteht aus dem methodischen Teil, einer Übersicht über die
Leitungsvorhaben (mit Karten), den Objektblättern, dem Anhang und dem
Erläuternden Bericht zu den fortgeschrittenen Projekten als Ergänzungsband.
Kern des SÜL bilden die konzeptionellen Ziele und Vorgaben sowie ein zur
Festsetzung beantragtes Leitungsprojekt (Rüthi - Landesgrenze -
[Feldkirch]). Diese Teile wurden heute vom Bundesrat gutgeheissen. Weitere
sechs Projekte sind im Abstimmungsprozess in Bearbeitung und auf Stufe
Zwischenergebnis ausgewiesen.

Insgesamt finden sich im SÜL 62 Projekte. Die meisten davon sind als
Vororientierung in den Sachplan eingestellt. Diese Projekte sind noch sehr
vage; sie stellen Absichtserklärungen der Elektrizitätswerke und der Bahnen
dar. Auf Grund der geringen Projektreife hat die Zusammenarbeit Bund-Kantone
zwecks Beurteilung der Vorhaben noch nicht stattgefunden. Insgesamt sieben
Leitungsprojekte wurden eingehender geprüft; die Beurteilungsergebnisse sind
im Erläuternden Bericht zusammengefasst.

Marktöffnung verzögert Realisierungen

Die gegenwärtige Zurückhaltung im Leitungsbau hängt stark mit der Öffnung
und Umstrukturierung der Elektrizitätsmärkte zusammen. Sobald die
Investitionsbereitschaft in diesem Bereich reaktiviert wird und Projekte zur
Prüfung im Rahmen des SÜL eingereicht werden, soll mit der hier entwickelten
Methodik ein Instrument zur Anwendung kommen, das es erlaubt, künftige
Ausbaubegehren nach einheitlichen Kriterien und in Zusammenarbeit mit den
interessierten Partnern (Werke/Bahnen, Umweltorganisationen, Behörden)
zeitgerecht zu beurteilen.

Auszüge des SÜL finden sich im Internet über
www.energie-schweiz.ch/bfe/de/energiemaerkte/ (? Elektrizität ? SÜL). Der
integrale SÜL ist teilweise dreisprachig abgefasst. Er ist ab Mitte August
in Buchform erhältlich und gleichzeitig auf Internet abrufbar. Bestellungen
nimmt das Bundesamt für Energie, 3003 Bern, auch über die Fax-Nummer 031 323
25 00  entgegen.

Bern, 27. Juni 2001

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Presse- und Informationsdienst

Auskünfte:

Pierre-Alain Rumley, Direktor, Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), Tel. 031
322 40 51

Fritz Bosshart, Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), Tel. 031 322 40 43