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Teilnahme der Schweiz an der 7. Wiederauffüllung des Asiatischen Entwicklungsfonds

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 27.6.2001

Teilnahme der Schweiz an der 7. Wiederauffüllung des Asiatischen
Entwicklungsfonds

Der Bundesrat hat für die 7. Wiederauffüllung des Asiatischen
Entwicklungsfonds (AsDF-VIII) einen Beitrag der Schweiz von 55,7
Millionen Schweizerfranken für die Periode 2001-2004 genehmigt. Dieser
Fonds wurde im Jahre 1974 als Teil der Asiatischen Entwicklungsbank
(AsDB) gegründet. Er gewährt den ärmsten Entwicklungsländern Asiens
und des pazifischen Raums Darlehen zu Vorzugsbedingungen und
unterstützt sie mit technischer Hilfe, da diese Länder nicht in der
Lage sind, die von der Asiatischen Entwicklungsbank angebotenen
ordentlichen Kredite (zu marktnahen Bedingungen) aufzunehmen.

Hauptzweck des Fonds ist es, die Empfängerländer in den folgenden
Bereichen zu unterstützen: Förderung eines nachhaltigen, auf
Armutsreduktion ausgerichteten wirtschaftlichen Wachstums; auf
Armutsverminderung abzielende Programme und Projekte im Bereich der
sozialen Entwicklung (Erziehung, Gesundheit, Trinkwasserversorgung);
Massnahmen zur Verbesserung der Regierungsführung, zur Förderung der
regionalen Integration, der Besserstellung der Frau und zum Schutz der
Umwelt.

Seit seiner Gründung konnte der AsDF insgesamt 28 Milliarden US-Dollar
zugunsten der ärmsten Länder der Region zu mobilisieren. Die
finanziellen Mittel des Fonds stammen hauptsächlich aus
nichtrückzahlbaren Beiträgen der Geberländer. Die Höhe der
Wiederauffüllungen sowie die Lastenverteilung zwischen Geberländern
sind jeweils Gegenstand von Verhandlungen. Die Beteiligung der Schweiz
am Asiatischen Entwicklungsfonds beläuft sich zur Zeit auf 1,23
Prozent des Totals, was etwa ihrem Kapitalanteil bei der Asiatischen
Entwicklungsbank entspricht.

Nach einem Jahr Verhandlungen haben sich die Geberländer und die AsDB
auf eine Wiederauffüllungssumme von 5,6 Milliarden US$ geeinigt,
während die vorhergehende Wiederauffüllung noch 6,3 Milliarden US$
betrug. Diese Reduktion ist dadurch bedingt, dass die internen
Ressourcen, welche die Bank selber für die Wiederauffüllung
mobilisieren konnte, im Gefolge der Asienkrise von vorher 3,3
Milliarden US$ auf 2,74 Milliarden US$ zurückgegangen waren. Die
Geberländer ihrerseits verpflichteten sich für einen Beitrag an die
Wiederauffüllung von 2,84 Milliarden US$ gegenüber 2,7 Milliarden bei
AsDF-VII. Diese teilweise durch einen höheren Dollarkurs bedingte
Erhöhung der Geberbeiträge ist umso beachtlicher, als die Budgets in
den meisten grösseren Geberländern viel knapper sind als auch schon.

Damit unterstrichen die Geberländer ihren Willen, ihrerseits
zusätzliche Anstrengungen zur Erreichung der internationalen
Entwicklungsziele zu unternehmen und bis zum Jahre 2015 weltweit den
Anteil der in absoluter Armut lebenden Menschen auf die Hälfte zu
reduzieren. Der asiatische Kontinent steht diesbezüglich vor einer
noch nie dagewesenen Herausforderung, leben doch heute dort 900
Millionen oder zwei Drittel der ärmsten Menschen der Welt. In den
Verhandlungen erreichten die Geber, dass alle Interventionen des Fonds
auf die Umsetzung der Armutsbekämpfungsstrategie in den ärmsten
Ländern Asiens ausgerichtet werden. Diese stützt sich auf drei
Pfeiler: i) nachhaltiges, auf Armutsreduktion ausgerichtetes
wirtschaftliches Wachstum; ii) soziale Entwicklung; und iii) gute
Regierungsführung.

Während der Verhandlungen haben sich die Geber auch auf die folgenden
operationellen Prioritäten geeinigt:
- Umsetzung der Armutsbekämpfungsstrategie der Bank;
- Einführung eines auf der Entwicklungsleistung der Empfängerländer
basierenden Systems der Ressourcenallokation des Fonds;
- Intensivierung der Förderung der guten Regierungsführung in den
asiatischen Ländern;
- Umsetzung der Privatsektorförderungsstrategie der Bank;
- Verbesserung der Stellung der Frau;
- Bessere Berücksichtigung der Umweltanliegen;
- Förderung besserer Arbeitsbedingungen und Einhaltung der
Arbeitsstandards der Internationalen Arbeitsorganisation;
- Kampf gegen ansteckende Krankheiten, insbesondere HIV/AIDS;
- Kampf gegen Drogenhandel und Geldwäscherei;
- Verbesserung der Koordination mit den andern multilateralen
Institutionen  und mit den einzelnen Geberländern im Rahmen des
„Comprehensive Development Framework“ und der
Armutsreduktionsstrategien der einzelnen Länder;
- Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Region.

Auskünfte:
Catherine Cudré-Mauroux, Multilaterale Finanzierungsinstitutionen,
seco, 031 324 08 20 
Alois Rafael Steiger, Multilaterale Zusammenarbeit, DEZA, 031 322 63 04