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Bundespräsident Leuenberger empfängt Indigenenführer Raoni

MEDIENMITTEILUNG

Bundespräsident Leuenberger empfängt Indigenenführer Raoni

Bundespräsident Moritz Leuenberger empfängt morgen Mittwoch den
Indigenenführer Raoni zu einem Gespräch. Raoni, Chef des Volkes der Kayapo,
kämpft seit 30 Jahren für den Schutz des amazonischen Regenwaldes vor
Abholzung und für die Achtung der Rechte der vom Untergang bedrohten
indigenen Völker.

Raoni bereist gegenwärtig mehrere europäische Länder, um die internationale
Gemeinschaft auf die anhaltende Zerstörung der amazonischen Urwälder durch
Raubbau und die Gefährdung des Lebensraumes der Urbewohner aufmerksam zu
machen. Die Kayapo leben in einem 1993 geschaffenen, gleichnamigen
Territorium. Zusammen mit dem Xingu-Nationalpark bedeckt es eine Fläche von
180.000 km2 auf dem Gebiet der brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und
Para; die Angehörigen von 16 Stämmen, insgesamt 10.000 Menschen in 20
Dörfern, leben in dem Territorium, das mehr als vier Mal so gross ist wie
die Schweiz.

Neben politischer Unterstützung ersucht Häuptling Raoni in Europa um
finanzielle Mittel für den Aufbau eines Instituts im Zentrum des Gebiets. In
dem Institut sollen ein Spital, ein Forschungslabor, eine Schule, eine
Bibliothek und weitere Infrastrukturen zugunsten der Urbewohner eingerichtet
werden.

Die Schweiz setzt sich seit Jahren für die rund 300 Millionen Menschen
zählende Urbevölkerung in allen Weltgegenden ein. Dies vor dem Hintergrund
der eigenen Geschichte im Umgang mit Minderheiten und mit kultureller
Vielfalt, aber auch im Interesse einer intakten Umwelt. So sind
beispielsweise die Wälder auch für die Schweiz von grosser Bedeutung, nicht
nur als nutzbare natürliche Ressource, sondern auch als Schutz vor Lawinen
und Erosionen sowie als Erholungsgebiet. Abordnungen indigener Völker werden
seit rund 20 Jahren regelmässig bei der UNO und verschiedenen anderen
internationalen Organisationen in Genf empfangen. Das Eidgenössische
Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) arbeitet eng mit privaten
Hilfsorganisationen wie Incomindios, doCip, Gesellschaft für bedrohte
Völker, Traditions pour Demain usw. zusammen.

Bern, 19. Juni 2001

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Presse- und Informationsdienst