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Den Ursachen des Rechtsextremismus auf der Spur

Den Ursachen des Rechtsextremismus auf der Spur
Der Bundesrat will der Ursachenforschung zum Rechtsextremismus in der
Schweiz die notwendigen Impulse verleihen und lanciert ein entsprechendes
Zusatzmodul zum bereits laufenden Nationalen Forschungsprogramm "Gewalt im
Alltag und organisiertes Verbrechen" (NFP 40). Das Zusatzmodul NFP
40+"Ursachen des Rechtsextremismus" ist mit 4 Millionen Franken dotiert.
Vorfälle mit rechtsextremistischem Hintergrund lassen auf ein
Wiedererstarken der rechtsextremen militanten Szene auch in der Schweiz
schliessen und haben das Phänomen Rechtsextremismus seit Beginn der
1990er-Jahre in der Öffentlichkeit wie in der Politik auf die aktuelle
Tagesordnung gebracht.
In der Folge wurde das Eidgenössische Departement des Innern vom Bundesrat,
gestützt auf entsprechende Empfehlungen der Arbeitsgruppe Rechtsextremismus
des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes (EJPD), damit
beauftragt, den Forschungsbedarf zu Fragen des Rechtsextremismus abzuklären
und gegebenenfalls Forschungsaufträge vorzuschlagen.
Nach Rücksprache mit Fachleuten und dem Schweizerischen Nationalfonds konnte
geschlossen werden, dass Ursachenforschung zum Rechtsextremismus einem
echten Bedürfnis entspricht, zumal auf diesem Gebiet in der Schweiz bisher
wenig spezifische Forschung betrieben worden ist und bezüglich
Massnahmenentwicklung auch gegenüber dem Ausland ein eigentlicher
Nachholbedarf besteht.
Vor diesem Hintergrund hat der Bundesrat heute entschieden, der
Ursachenforschung zum Rechtsextremismus in der Schweiz die notwendigen
Impulse zu verleihen und ein Modul "Ursachen des Rechtsextremismus" als
Zusatz zum Nationalen Forschungsprogramm "Gewalt im Alltag und organisiertes
Verbrechen" (NFP 40) zu lancieren. Das Zusatzmodul ist mit 4 Millionen
Franken dotiert und wird folgende fünf Teilaspekte des Phänomens
Rechtsextremismus behandeln:
? Sozialisation und Rechtsextremismus,
? Sozialer Wandel, Modernität und Rechtsextremismus,
? Gender und Rechtsextremismus,
? Soziale Klasse und Rechtsextremismus,
? Politik, soziale Bewegungen und Rechtsextremismus.
Mit Blick auf die Dringlichkeit der zu bearbeitenden Fragestellungen bot
sich laut Bundesrat eine rasche Lancierung der Forschungsarbeiten unter
Anbindung an das bestehende NFP 40 "Gewalt im Alltag und organisiertes
Verbrechen" an. Das NFP 40 wurde 1995 mit einem Finanzrahmen von 8 Mio.
Franken lanciert. Es hat zum Ziel, die Phänomene "Alltagsgewalt" und
"organisierte Kriminalität" bzw. deren Wechselwirkungen zu untersuchen, und
hat im Rahmen von zwei Forschungsprojekten bereits einige Aspekte zum Thema
"Rechtsextremismus" beleuchtet. Die meisten Arbeiten im Rahmen des NFP 40
finden dieses Jahr ihren Abschluss. Es besteht seitens SNF die Absicht, dass
die zuständige Expertengruppe das vorgeschlagene Zusatzmodul in kleinerer
Zusammensetzung und unter Beizug weiterer Rechtsextremismus-Fachleute
begleitet. Die Forschungsdauer soll rund drei Jahre umfassen.
EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst
Auskünfte:
Frau Sama Bose Thoma, Sektion Nationale Forschungsinstitutionen, Bundesamt
für Bildung und
Wissenschaft, Tel. 031 322 78 38.