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Notfallschutzorgane der Schweiz beteiligen sich an internationaler Übung mit französischem Kernkraftwerk

8044 Zürich, 23. Mai 2001

Medieninformation der Nationalen Alarmzentrale

Notfallschutzorgane der Schweiz beteiligen sich an internationaler Übung mit
französischem Kernkraftwerk

Am Dienstag fand unter Federführung der Internationalen Atomenergie Agentur
(IAEA) sowie dreier weiterer UNO-Organisationen und der Europäischen
Kommission eine internationale Notfallübung statt. Nach einem Unfallszenario
im französischen Kernkraftwerk Gravelines, galt es für die Teilnehmer in 54
Ländern die Information der Öffentlichkeit und die Notfallschutzmassnahmen
zu koordinieren. Von Seiten der Schweiz nahmen die Nationale Alarmzentrale
(NAZ) und die im Leitenden Ausschuss Radioaktivität (LAR)
zusammengeschlossenen Bundesämter teil.

Gestern (Dienstag) fand im französischen Kernkraftwerk Gravelines, nahe der
belgischen Grenze eine internationale Notfallübung statt. Diese stand unter
Leitung der Internationalen Atomenergie Agentur (IAEA) in Wien sowie den
UNO-Organisationen WMO (Meteorologie), WHO (Gesundheit) und FAO (Ernährung)
sowie der Europäischen Kommission. Die Übungsannahme ging von einem Leck im
primären Kühlsystem eines Reaktors aus. In der Folge trat in grösseren
Mengen Kühlwasser aus und lange Zeit blieb unklar, ob die weitere Kühlung
des betroffenen Reaktors noch gewährleistet werden könne. Gegen Abend sah
das Übungsdrehbuch die Evakuation von rund 8'000 Menschen in der Umgebung
des betroffenen Kernkraftwerkes vor. Für die Übungsteilnehmer aus 54 Ländern
galt es an ihren nationalen Einsatzstandorten die Planung von allfälligen
Notfallmassnahmen vorzubereiten und die Information der Öffentlichkeit über
Landes- und Sprachgrenzen hinweg zu koordinieren.

Nationale Alarmzentrale und Leitender Ausschuss Radioaktivität im Einsatz
Bei radioaktiven Unfällen im Ausland ist die Nationale Alarmzentrale (NAZ)
schweizerischer Meldekopf gegenüber ausländischen Behörden und
internationalen Organisationen. Je nach Lage orientiert die NAZ den
Leitenden Ausschuss Radioaktivität (LAR) und verlangt das Aufgebot weiterer
Stellen in der Schweiz. Während der Übung wurde das 10-köpfige Einsatzteam
der NAZ durch  zwei Mitarbeiter der Hauptabteilung für die Sicherheit der
Kernanlagen (HSK) unterstützt. Dazu waren Fachspezialisten in 11
LAR-Bundesämtern im Einsatz.

Quantensprung dank Webtechnologie
Zum ersten Mal wurde in dieser Übung für den Informationsaustausch
konsequent die Webtechnik verwendet. So konnten Fachspezialisten in allen
Ländern gleichzeitig die Lageentwicklung vor Ort verfolgen. Dank umfassenden
Plänen und Karten waren die Experten stets über die genaue Lage auf dem
Schadensplatz informiert und mussten sich nicht wie in der Vergangenheit auf
kaum leserliche Faxkopien abstützen. Bei der Umstellung auf die Webtechnik
spielte die Schweiz eine Vorreiterrolle, basiert doch der heutige
internationale Informationsaustausch weitgehend auf dem Konzept der
Elektronischen Lagedarstellung wie es die NAZ bereits seit 1998 erfolgreich
in der Schweiz einsetzt. In der Kommunikation unter den Schweizer Behörden
ist die Elektronische Lagedarstellung kaum mehr wegzudenken, wie sich
während der Übung eindrücklich zeigte. So konnten doch beispielsweise
wichtige Entscheidungsträger, die Übung auch nach der Bürozeit von Zuhause
aus weiterverfolgen.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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