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Volkswirtschaftlicher Nutzen der Gesundheitseffekte von Bewegung und Sport

3003 Bern, 26. April 2001

Medieninformation

Volkswirtschaftlicher Nutzen der Gesundheitseffekte von Bewegung und Sport

Im Auftrag des Bundesamtes für Sport Magglingen (BASPO), der Schweizerischen
Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu und der SUVA hat die Abteilung für
medizinische Ökonomie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin und des
Universitätsspitals Zürich eine Studie durchgeführt, in welcher der
volkswirtschaftliche Nutzen der Gesundheitseffekte der körperlichen
Aktivität für die Schweiz untersucht wurde. Damit stehen zum ersten Mal
Angaben über die volkswirtschaftlichen Auswirkungen dieser
Gesundheitseffekte für die Schweiz zu Verfügung.

Die Studie zeigt, dass die aktuelle körperliche Aktivität einer Mehrheit der
Schweizer Bevölkerung schon heute 2.3 Millionen Erkrankungen, gut 3'300
Todesfälle, direkte Behandlungskosten von 2.7 Milliarden Franken und
indirekte Kosten von 1.4 Milliarden Franken im Jahr verhindert.
Die Studie geht von zurückhaltenden Annahmen aus. Trotzdem ist die
ungenügende Aktivität eines guten Drittels der Bevölkerung für 12% - 44% der
Fälle von Herz-Kreislauferkrankungen, Altersdiabetes, Kolonkarzinom,
Osteoporose, Brustkrebs, Bluthochdruck, Rückenschmerzen und wiederkehrenden
kurzen Depressionen verantwortlich. Bewegungsmangel verursacht damit
jährlich 1.4 Millionen Erkrankungen, knapp 2000 Todesfälle und direkte
Behandlungskosten von 1.6 Milliarden Franken. Dies entspricht
Krankheitskosten von nahezu 20 Franken pro Person und Monat für die gesamte
Schweizer Bevölkerung. Dazu kommen indirekte Kosten der ungenügenden
körperlichen Aktivität, die auf 0.8 Milliarden Franken jährlich geschätzt
werden.

Bewegung und Sport verhindern nicht nur Erkrankungen und Todesfälle, sie
sind ihrerseits mit Risiken verbunden. Zahlenmässig von grösster Bedeutung
sind dabei die knapp 300'000 Sportunfälle pro Jahr, die nicht nur genügend,
sondern auch unregelmässig und ungenügend Aktive betreffen. Sie verursachen
etwa 160 Todesfälle, direkte Behandlungskosten von 1.1 Milliarden Franken
und indirekte Kosten von 2.3 Milliarden Franken im Jahr.

Die Zahlen zeigen deutlich, dass die Bekämpfung des Bewegungsmangels wie
auch die Förderung von gesundheitswirksamer Bewegung nicht nur aus Gründen
der individuellen Lebensqualität und Gesundheit, sondern auch aus
volkswirtschaftlicher Sicht eine grosse Bedeutung hat. Dabei sind die
Bestrebungen zur Risikokontrolle und Unfallprävention im Sport
weiterzuführen und gezielt auszubauen, damit das erwünschte aktivere
Bewegungs- und Sportverhalten der Schweizer Bevölkerung nicht zu erhöhten
Unfallzahlen führt.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Resultate der Studie sowie die
Konsequenzen für die weiteren Aktivitäten in diesem Bereich finden sich in
der wissenschaftlichen Stellungnahme «Volkswirtschaftlicher Nutzen der
Gesundheitseffekte der körperlichen Aktivität: erste Schätzungen für die
Schweiz» von BASPO, BAG, SUVA, bfu und «Netzwerk Gesundheit und Bewegung
Schweiz». Diese ist in deutscher Sprache auf der Website www.hepa.ch
zugänglich. Eine französische Übersetzung ist derzeit in Bearbeitung. Unter
der selben Adresse findet sich auch die Stellungnahme «Körperliche Aktivität
in der Schweizer Bevölkerung: Niveau und Zusammenhänge mit der Gesundheit»,
die letztes Jahr erschienen ist.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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