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Hoher Stellenwert der Bioforschung

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 23.4.2001

Hoher Stellenwert der Bioforschung

Ein Viertel der Agrar-Forschung hat einen direkten oder sehr hohen
spezifischen Nutzen für den Bio-Landbau. Der Bund unterstütze den
Bio-Landbau also auch in der Forschung beträchtlich, heisst es in
einer vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in Auftrag gegebenen
Studie der Landwirtschaftlichen Beratungszentrale Lindau (LBL). Die
Ergebnisse des Projektes fliessen in die weitere Planung der
Forschungstätigkeiten im Agrarbereich ein.
Die Anreizstrategie des Bundes im Bereich besonders ökologische
Leistungen zeigt deutlich Wirkung: Knapp zehn Prozent der
landwirtschaftlichen Nutzfläche werden nach den Richtlinien des
Bio-Landbaus bewirtschaftet. Die namhaften finanziellen Beiträge für
die Bio-Bäuerinnen und -Bauern haben zu dieser erfreulichen
Entwicklung beigetragen. In diesem Zusammenhang wird oft die Frage
gestellt, ob der Bund den Bio-Landbau auch mit der Forschung genügend
unterstütze.
„Er tut dies“, hält eine Studie der LBL fest. In 272
Forschungsprojekten der Arbeitsprogramme 2000 bis 2003 leisten die
sechs Eidg. Forschungsanstalten und das vom BLW mitfinanzierte
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) gesamthaft pro Jahr
rund 103'000 Arbeitstage. 8 Prozent der Forschungsarbeit werden
vollständig, 10 Prozent teilweise innerhalb des Systems Bio-Landbau
realisiert. Weitere 7 Prozent werden mit mindestens einer Bio-Variante
durchgeführt. Der Anteil am Forschungsvolumen mit hohem spezifischen
Nutzen für den Bio-Landbau beträgt somit gesamthaft ein Viertel.
56 Prozent der Forschungsarbeit wird ausserhalb des Bio-Systems
geleistet. Für die Hälfte davon wird jedoch über Absprachen mit dem
Bio-Landbau dafür gesorgt, dass der Nutzen auch für den Bio-Landbau
möglichst bedeutend ausfällt.
Mit 19 Prozent der Arbeit kommen die Forschungsstellen den
behördlichen Aufgaben nach und entwickeln Grundlagenwissen.
Die Studie hat auch gezeigt, dass sich das aktuelle Forschungsangebot
und die Anliegen der Forschungsnutzer aus dem Kreis des Bio-Landbaus
noch nicht vollständig decken. Konkret wünschen sich die Nutzer, dass
die Forschungstätigkeiten mehr darauf ausgerichtet werden sollen, der
landwirtschaftlichen Praxis und Beratung Entscheidgrundlagen zur
Verfügung zu stellen, mit denen die heute vordringlichen Fragen zur
Betriebsstruktur, Unternehmensstrategie, Vermarktung und
Wirtschaftlichkeit der Produktion beantworten können.
Die Ergebnisse des LBL-Projektes sind ein Element zur weiteren Planung
der Forschungstätigkeiten im Agrarbereich. Die Studie
„Forschungstätigkeiten des Bundesamtes für Landwirtschaft für den
Biologischen Landbau“ kann beim Forschungsstab des BLW bezogen werden.
Eine Zusammenfassung der Studie ist unter www.blw.admin.ch abrufbar.

Auskünfte:
Jacques Morel, Vizedirektor, Tel. 031 322 25 03