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Reduktion der Nitratbelastung im Grundwasser: Landwirtschaft engagiert sich für reines Trinkwasser

MEDIENMITTEILUNG

Reduktion der Nitratbelastung im Grundwasser

Landwirtschaft engagiert sich für reines Trinkwasser

Die durch Düngemittel aus der Landwirtschaft stammende Nitratbelastung im
Grundwasser soll vermindert werden. Die zwei zuständigen Bundesämter, BUWAL
und BLW, haben daher eine gemeinsame innovative Nitratstrategie entwickelt:
Landwirtschaftliche Betriebe, die mithelfen, Nitratauswaschungen zu
verhindern, sollen vom Bund Entschädigungen erhalten. Im Kanton Freiburg
werden bereits zwei Projekte realisiert.

Die fruchtbaren Böden des schweizerischen Mittellandes eignen sich besonders
gut für den Ackerbau. Hier sind höchste Erträge möglich, vorausgesetzt, die
Pflanzen werden auf gut vorbereiteten Böden angesät und erhalten genügend
Nährstoffe in Form von Düngemitteln. Die Düngemittel haben aber auch ihre
Schattenseiten: Durch die Düngung und Bodenbearbeitung wird Stickstoff
freigesetzt; ein Teil dieses Stickstoffs wird dann unvermeidlich in Form von
Nitrat mit den versickernden Niederschlägen ausgewaschen. Dies belastet das
Grundwasser und vermindert die Qualität des Trinkwassers, eines unserer
wichtigsten Lebensmittel. Eine wichtige Aufgabe der Landwirtschaft und des
Grundwasserschutzes ist es daher, die Nitratauswaschung soweit als möglich
zu vermeiden und eine einwandfreie Wasserqualität sicherzustellen.

Bund entschädigt Ertragseinbussen

1999 und 2000 haben das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL)
und das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) gemeinsam eine Strategie zur
Verminderung der Nitratbelastung des Grundwassers durch die Landwirtschaft
erarbeitet und in Pilotprojekten in den Kantonen Waadt, Solothurn und Zürich
getestet. Die neue Strategie sieht vor, Bundesbeiträge für gezielte
Massnahmen der Landwirtschaft zum Schutz des Grundwassers auszubezahlen.
Eine der wirkungsvollsten Massnahmen ist die Erhöhung der Wiesenflächen in
den Zuströmbereichen. Landwirtschaftliche Betriebe, die sich dazu
vertraglich bereit erklären, erhalten ihre Einkommenseinbussen entschädigt.
Die Nitratbelastung sinkt beispielsweise dann, wenn aus Kartoffeläckern
Wiesen werden.

Damit bekennt sich der Bund zu einer zielgerichteten Ökologisierung der
Landwirtschaft. Die Nitratverluste können so systematisch an der Quelle
bekämpft und die Gewässer entlastet werden. Auf die mit hohen Kosten
verbundenen technischen Lösungen wie die Erschliessung neuer
Wasservorkommen, kann verzichtet werden.

Damit der Bund diese Entschädigungen zugunsten der Bewirtschafterinnen und
Bewirtschafter auszahlen kann, sind die Kantone gefordert. Sie müssen
Gebiete mit zu hohen Nitratgehalten erfassen, ein Sanierungsprojekt zur
Reduktion des Nitratgehaltes im betreffenden Grundwasser ausarbeiten und dem
Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) zur Genehmigung einreichen.

Zwei Sanierungsprojekte im Kanton Freiburg bewilligt

Bis Ende 2000 haben das BUWAL und das BLW bereits neun kantonale
Sanierungsprojekte geprüft und die entsprechenden Entschädigungen
zugesichert. Zwei davon werden nun im Kanton Freiburg realisiert. Der Bund
begrüsst das engagierte, zielgerichtete Vorgehen des Kantons Freiburg. Die
beiden Projekte zeigen, dass die neue Strategie mit vernünftigem Aufwand
umgesetzt werden kann und auch von den betroffenen Bewirtschafterinnen und
Bewirtschaftern akzeptiert wird. Die Bundesbehörden sind überzeugt, dass der
Kanton Freiburg damit einen entscheidenden Beitrag zur Sanierung seiner
belasteten Trinkwasservorkommen leistet. Sie hoffen zudem, dass das Beispiel
gesamtschweizerisch Schule macht und damit zur Sicherung und nachhaltigen
Nutzung des qualitativ hochwertigen und natürlichen Grundwassers beiträgt.

Bern, 23. März 2001

BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT
Informationsdienst

BUNDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT
Informationsdienst

Auskünfte

-  Daniel Hartmann, Sektion Grundwasserschutz, Abteilung Gewässerschutz und
Fischerei, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Tel. 031 322
93 59
-  Michel Fischler, Stabsstelle Oekologie, Hauptabteilung Forschung und
Beratung,  Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), Tel. 031 322 70 34
-  Kommunikation BUWAL, Tel. 031 323 03 34

Internet

Mehr über die Freiburger Projekte unter: www.grangeneuve.ch