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MIR-Absturz: Kein Grund zur Sorge

8044 Zürich, 21. März 2000

Medieninformation der Nationalen Alarmzentrale (NAZ)

MIR-Absturz: Kein Grund zur Sorge

Am Freitag Morgen kurz nach 7 Uhr wird die rund 140 Tonnen schwere
Raumstation MIR voraussichtlich in den Pazifik stürzen. Sollte das Manöver
misslingen, wäre theoretisch auch die Schweiz gefährdet. Dennoch macht man
sich bei der Nationalen Alarmzentrale in Zürich keine ernsthaften Sorgen.
Die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes über der Schweiz ist viel zu gering!

Gemäss Angaben der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) soll in der Nacht
auf Freitag der Absturz der russischen Raumstation MIR definitiv eingeleitet
werden. Kurz nach halb zwei Uhr Schweizerzeit wird das erste von drei
Steuermanövern eingeleitet, und bereits kurz nach 7 Uhr sollen die Überreste
der MIR im südlichen Pazifik aufschlagen. Sollte das Manöver scheitern,
stürzt die MIR spätestens am 31. März irgendwo zwischen 52,6° nördlicher und
52,6° südlicher Breite ab. In diesem Gürtel befindet sich auch die Schweiz,
dennoch macht sich bei der Nationalen Alarmzentrale, der verantwortlichen
Fachstelle in der Schweiz, niemand ernsthafte Sorgen!
Die verantwortlichen Spezialisten halten das Risiko für viel zu klein.
Sollte das geplante Absturzmanöver tatsächlich misslingen, liegt die
Wahrscheinlichkeit für einen Absturz der MIR über der Schweiz bei rund
1:10'000. Vorausgesetzt dieser extrem unwahrscheinliche Fall würde doch
eintreten, wäre für eine Einzelperson in der Schweiz das Risiko kleiner als
1:10 Millionen oder einfacher gesagt: Es ist selbst in diesem Fall noch etwa
20 Mal wahrscheinlicher schon in diesem Sommer vom Blitz erschlagen zu
werden, als von Trümmerteilen der MIR getroffen zu werden.
Auch wenn sich die MIR der Schweiz nähern sollte, wird die NAZ keine
Schutzmassnahmen (Schutzraumbezug, Evakutionen) anordnen. Gemäss Angaben der
russischen Behörden befinden sich an Bord der MIR weder radioaktives
Material noch gefährliche chemische oder biologische Substanzen, die nach
einem Absturz eine Gefahr darstellen könnten. Dennoch verfolgt die NAZ den
Absturz der MIR mit grosser Aufmerksamkeit und steht mit einem Expertenteam
auch in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag im Einsatz. Behörden von Bund
und Kantonen sowie die Medien werden der Situation angepasst, laufend
orientiert (www.naz.ch). Dazu Dr. Marco Brossi, Chef NAZ: "Die Bevölkerung
hat ein Anrecht auf lückenlose Information, selbst wenn die reale Gefahr,
die von der MIR ausgeht, weit hinter den Risiken des Alltags hinterher
hinkt."

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
Nationale Alarmzentrale