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Projekt ''Schule im Netz'' in Startposition !

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 9.3.2001

Projekt ''Schule im Netz'' in Startposition !

Public Private Partnership - Schule im Netz: Ein Projekt des Bundes
und der Kantone mit der Privatwirtschaft

An einem Treffen unter der Leitung von Bundesrat Pascal Couchepin mit
einer Delegation der kantonalen Erziehungsdirektoren und
Spitzenvertretern aus der Wirtschaft haben die beteiligten Partner die
Startphase einer Bildungsinitiative „Schule im Netz“ lanciert.

Bundesrat Pascal Couchepin hat in einem Aufruf an die
Projektbeteiligten auf die hohe bildungspolitische und
volkswirtschaftliche Bedeutung dieser Bildungsinitiative hingewiesen
und verdankte die Bereitschaft der Privatwirtschaft, dieses für den
Wirtschaftsstandort Schweiz wichtige Projekt tatkräftig zu
unterstützen. Gleichzeitig ermutigte der Vorsteher des
Volkswirtschaftsdepartements weitere Unternehmen, sich dem Projekt
„Public Private Partnership - Schule im Netz“ anzuschliessen.

Der Präsident der Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK),
Regierungsrat Hans Ulrich Stöckling (SG) begrüsste die Partnerschaft
zwischen öffentlichem und privatem Sektor, wie sie sich mit dem neuen
Projekt abzeichnet. Die Kantone betreiben bereits seit Jahren intensiv
und kostenaufwändig die Integration der Informations- und
Kommunikationstechnologien (ICT) in den Unterricht aller Schulstufen.
Der EDK-Präsident wies darauf hin, dass das neue Leistungspaket eine
willkommene Ergänzung und eine wirkungsvolle Unterstützung der
kantonalen Anstrengungen darstellen wird.

Unter gemeinsamer Leitung von Bund und Kantonen und zusammen mit den
Unternehmen Swisscom, Apple, IBM, CISCO, Postfinance und yellowworld
soll das Projekt umgesetzt werden. Mit ausgewählten Kantonen ist ab
April 2001 eine Startphase „Public Private Partnership - Schule im
Netz“ (PPP-SiN) geplant. Die Vertreter der Kantone FR, GE, SG, TI, UR
und ZH haben ihr grundsätzliches Interesse erklärt, rund 200 Schulen
für das von Privatfirmen unterstützte Internet-Leistungspaket zu
gewinnen und entsprechende Beschlüsse vorzubereiten. Das
Leistungspaket kann in der Volksschule sowie in Berufsschulen und
Mittelschulen zur Anwendung gelangen. Mit der Aufnahme des
Projekt-Vollbetriebes auf Frühjahr 2002 kann für alle Kantone die
Beteiligung am Projekt ermöglicht werden.

Die Leistungspakete der Privatfirmen sind weitgehend definiert und
können während der Startphase in ausgewählten Schulen getestet
werden. Insgesamt stellt das Paket der Wirtschaftspartner auf heutigem
Stand über mehrere Jahre einen Wert von über 100 Mio. Franken dar. Es
umfasst:

1. Gratis-Internet-Anschluss bzw. weitgehender Erlass der Gebühren
(abhängig von der Bandbreite) - offeriert von Swisscom.  Die Verträge
mit den Schulen laufen über drei Jahre. Anschliessend wird ein
weiteres Angebot geprüft. Cisco beteiligt sich mit Rabatten auf ihrer
Hardware am Angebot von Swisscom.
2. für die schulinterne Vernetzung (Verkabelung / Funkinstallationen)
werden lokale Partner gesucht. Die beteiligten Wirtschaftspartner
stellen zu diesem Zweck u.a. ihr Händlernetz zur Verfügung.
3. verbilligte Hardware (Computer) und Software sowie Peripheriegeräte
(Drucker, Scanner, Beamer). Apple und IBM bieten ihre auf dem neuesten
technologischen Stand stehenden Produkte zu Sonderkonditionen an. Ein
Spezialangebot ist der von beiden Hardwarepartnern mit allen
Funktionalitäten wie die Schulkonfiguration ausgerüstete, portable PC
für Lehrer.
4. Inhalte für Lehr- und Lern-Software (SFIB - Schweizerische
Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen, IBM)
5. Support und Helpdesk werden im Rahmen des Projektes zur Verfügung
gestellt

Bund und Kantone werden abklären, inwieweit Massnahmen zur
Einrichtung, zur Aus- und Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer im
ICT-Bereich sowie zur Erstellung von Lern- und Lehrsoftware aufzubauen
sind. Auf Bundesebene sind Anträge an den Bundesrat zur Ausgestaltung
eines Bundesgesetzes für eine angemessene finanzielle Beteiligung über
ordentliche Bundesmittel in der Pipeline. Ein solches Bundesgesetz
könnte Anfang Februar 2002 in Kraft treten. Was die Berufsbildung
angeht, sind bereits mehrere entsprechende Projekte zur Aus- und
Weiterbildung von Lehrkräften gestartet worden.

Die Umsetzung mit den Kantonen ist noch auszuhandeln. Die Rolle der
Kantone und Gemeinden bei der Umsetzung der Bildungsinitiative „Schule
im Netz“ ist zentral. Die EDK plant, Aus- und Weiterbildungsangebote
für Lehrkräfte der verschiedenen Stufen und Bereiche zu koordinieren.
Der Bund ist bereit, dabei mitzuwirken und Projekte subsidiär
mitzufinanzieren. Die Zuständigkeit für pädagogische Aspekte verbleibt
bei den Schulträgern und den kantonalen Erziehungsdirektionen.

Die Projektleitung PPP-SiN sucht weitere Unternehmen, u.a. für die
Verbilligung der Aktion für Randregionen sowie zur Unterstützung
besonderer Förderprojekte. Durch die Gewinnung von Geldgebern sollen
Gemeinden, bei denen die Anschaffung einer ICT-Schul-Infrastruktur das
Budget übersteigt, durch zusätzliche Verbilligung unterstützt werden.
Zudem sollen interessante, themenbezogene Internet-Projekte von
Schulen unterstützt werden können.

Schulen, die im Rahmen der Bildungsinitiative „Schule im Netz“
Projekte realisieren wollen, wenden sich an die Erziehungsdirektion
ihres Kantons.

Auskünfte:
Bund: Beat Hotz-Hart, Vizedirektor, Bundesamt für Berufsbildung und
Technologie, Tel. 031 322 21 30 
Kantone: Hans Ambühl, Generalsekretär, Schweiz. Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), Tel. 031 309 51 20