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Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Feuerbrand

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 7.2.2001

Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Feuerbrand

Presserohstoff

http://www.evd.admin.ch/InfoFlash/FEUERBRAND.pdf

Die gefährliche Bakterienkrankheit Feuerbrand soll neu auch mit
Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden. Das Bundesamt für
Landwirtschaft hat zwei Mittel zugelassen, die keine Antibiotika
enthalten: „Myco-Sin“ auf Basis saurer Gesteinsmehle und „Biopro“, ein
mikrobielles Mittel mit dem Wirkorganismus Bacillus subtilis.
Gleichzeitig ist eine neue Regelung in Kraft getreten, die eine
bessere Entschädigung der betroffenen Obstproduzenten erlaubt.
Der Feuerbrand kann im Obstbau innert kürzester Zeit grossflächige
Schäden anrichten. Die Grösse des Gebietes, das im letzten Jahr von
der Krankheit betroffen war, lässt darauf schliessen, dass die latente
Verseuchung durch den Erreger stark zugenommen hat, und dass die
bisher erfolgreich eingesetzten Bekämpfungsmassnahmen nicht mehr
erfolgversprechend genug sind. Deshalb wurden in den letzten zwei
Jahren in den Feuerbrandgebieten auch bereits Versuche mit einer Reihe
von Pflanzenschutzmitteln durchgeführt.
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat nun zwei Mittel zugelassen.
„Myco-Sin“ enthält als wichtigste Komponenten schwefelsaure Tonerde
und Schachtelhalmextrakte. Das Mittel soll ab Blütebeginn regelmässig
und jeweils ein bis zwei Tage vor einer potentiellen Infektion
eingesetzt werden. Das Pflanzenschutzmittel „Biopro“ enthält als
Wirkorganismus den Bacillus subtilis. Dieses Bakterium gilt als nicht
pathogen und ist auch für andere Anwendungen in der Landwirtschaft
bewilligt.
Das BLW hat zudem eine Bekämpfungsstrategie mit Antibiotika
vorbereitet. Danach hätten die Kantone in ausgewählten Gemeinden der
Risikozonen Obstanlagen auszuwählen, in denen ein kontrollierter,
koordinierter und durch die Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und
Gartenbau Wädenswil wissenschaftlich begleiteter Versuch durchgeführt
würde. Für einen Einsatz von Antibiotika in diesem Jahr konnte jedoch
bis heute unter den verantwortlichen Zulassungsstellen keine Einigkeit
erzielt werden. Die Suche nach weiteren wirksamen Bekämpfungsmitteln
wird im Rahmen internationaler Anstrengungen und in enger
Zusammenarbeit mit Industrie und Praxis weitergeführt.

Auskünfte:
Olivier Félix, Abteilung Produktionsmittel, Tel. 031 322 25 86; 
Martin Huber, Sektion Pflanzenschutzmittel und Dünger, Tel. 031 322 26 25