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EnergieSchweiz folgt auf Energie 2000: Neues energiepolitisches Programm lanciert

MEDIENMITTEILUNG

EnergieSchweiz folgt auf Energie 2000:
Neues energiepolitisches Programm lanciert

EnergieSchweiz, das neue energiepolitische Programm, ist am Dienstag mit 51
Veranstaltungen in allen Landesteilen lanciert worden. Bundespräsident
Moritz Leuenberger, unterstrich in Bern die zentrale Rolle von
EnergieSchweiz für die Einleitung einer nachhaltigen Energieversorgung.
Hinter dem Nachfolgeprogramm von Energie 2000 stehen der Bund, die Kantone,
Gemeinden, die Wirtschaft und Umweltorganisationen.

EnergieSchweiz setzt sich zum Ziel, die zur Verfügung stehenden
energieeffizienten Technologien und erneuerbaren Energien möglichst breit
einzusetzen, auch zum Vorteil der Wirtschaft. Wie der Bundespräsident
betonte, soll damit ebenfalls die Versorgungssicherheit erhöht werden.
Dieses Anliegen habe angesichts der sich öffnenden Märkte und der nach wie
vor hohen Erdölabhängigkeit der Schweiz einen hohen Stellenwert.

CO2-Ziel erfordert zusätzliche Anstrengungen

Wie Leuenberger erklärte, genügt eine einfache Fortsetzung des bisherigen
Programms Energie 2000 allerdings nicht, um eine nachhaltige
Energieversorgung zu erreichen. Denn unter Status-quo-Bedingungen
(Energiegesetz und freiwillige Massnahmen gemäss Energie 2000) sei bei den
CO2-Emmissionen bestenfalls eine Stabilisierung, nicht jedoch die auf Grund
des CO2-Gesetzes erforderliche Verminderung um zehn Prozent zu erwarten. Die
Schweiz hat sich verpflichtet, die CO2-Emmissionen bis im Jahre 2010,
verglichen mit 1990, um zehn Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen,
seien zusätzliche Massnahmen unumgänglich.

Als erstes müsse - so der Vorsteher des UVEK - mit freiwilligen Massnahmen
eine wesentlich stärkere Wirkung angestrebt werden. Entsprechende
Verpflichtungen müssten die von Energie- und CO2-Gesetz vorgesehenen
Agenturen eingehen. Dabei haben sich das UVEK und die Energie-Agentur der
Wirtschaft (EnAW) auf ein gemeinsames Vorgehen und einige Grundsätze
geeinigt. Danach sollen die Vereinbarungen für die Umsetzung des
CO2-Gesetzes das Wachstum der beteiligten Branchen nicht behindern. Auch
sollen jene Branchen und Unternehmen, welche die vereinbarten Ziele
erreichen, gemäss CO2-Gesetz von einer allfälligen CO2-Abgabe befreit
werden.

Autos und Geräte sollen weniger Energie verbrauchen

Schwieriger seien verpflichtende Vereinbarungen im Verkehr und bei den
privaten Haushalten. Die Warendeklaration für Personenwagen und Geräte solle
auf Grund der bestehenden EU-Richtlinien eingeführt und damit die nötige
Transparenz geschaffen werden. Kürzliche Gespräche mit den betroffenen
Branchen hätten eine breite Unterstützung der Ziele und die Bereitschaft zur
Mitwirkung aufgezeigt, sagte Leuenberger. In den kommenden Monaten gehe es
nun darum, ehrgeizige und verbindliche Ziele zu vereinbaren.

Auf Grund jährlicher Bilanzen werde der Bundesrat entscheiden, ob und welche
Massnahmen zur Zielerreichung noch ergriffen werden müssen. Im Vordergrund
stehen Verbrauchsvorschriften für Geräte und Motorfahrzeuge sowie
(frühestens 2004) eine CO2-Abgabe. Diese werde umso geringer ausfallen, je
mehr mit freiwilligen Massnahmen und Vorschriften erreicht werden könne,
schloss der Bundespräsident.

Kantone konzentrieren sich auf den Energieverbrauch in den Gebäuden

Regierungsrat Pierre Kohler (JU), Präsident der Konferenz Kantonaler
Energiedirektoren, erläuterte die Strategie der Kantone im Programm
EnergieSchweiz. Diese wollen sich im Vergleich zu Energie 2000 noch stärker
engagieren und ihre Aktivitäten besonders auf den Gebäudebereich
konzentrieren. Priorität habe dabei die Senkung des Energieverbrauchs in
bestehenden Bauten, vor allem durch Umsetzung des Minergie-Standards. Der
verbleibende Energiebedarf sei mit einem möglichst hohen Anteil erneuerbarer
Energien zu decken.

Rudolf Ramsauer, Präsident der EnAW, bekräftigte den Willen der Wirtschaft,
die klimapolitischen Zielsetzungen des Bundes und eine nachhaltige
Energiepolitik zu unterstützen. Dabei bilden freiwillige Massnahmen der
Wirtschaft einen wesentlichen Bestandteil. Es ist vorgesehen, dass die EnAW
mit dem Bund eine Vereinbarung über die Begrenzung der CO2-Emmissionen
abschliesst, womit auch eine Befreiung von einer allfälligen CO2-Abgabe
verbunden wäre. Die Aktivitäten der bisherigen Energie 2000-Ressorts für
Grossverbraucher, kleine und mittlere Unternehmen sowie komplexe
Betriebsoptimierung sollen verstärkt werden.

Elektrizitätsmarktgesetz öffnet neue Chancen

Ständerat Bruno Frick, Co-Präsident der Agentur für Erneuerbare Energien und
Energieeffizienz (AEE) unterstrich die grosse Bedeutung von EnergieSchweiz
für die zahlreichen Mitglieder der AEE aus dem Kreise der erneuerbaren
Energien und der Haustechnik. Die neuen Möglichkeiten des vom Parlament im
Dezember verabschiedeten Elektrizitätsmarktgesetzes zu Gunsten der
erneuerbaren Energie seien auszuschöpfen, besonders die sofortige
Gratisdurchleitung sowie die Kennzeichnung des Stroms aus erneuerbaren
Energien. EnergieSchweiz sei von allen Partnern als Plattform zu nutzen, um
energieeffiziente Technologien und die erneuerbaren Energien zu fördern.
Diesen Zweck verfolge die AEE über eine Koordination ihrer Mitglieder, ein
gemeinsames Dachmarketing und ihren Einsatz für die erneuerbaren Energien
und die Energieeffizienz.

Vevey wird 47. Energiestadt

Nationalrat Yves Christen, Stadtpräsident von Vevey und Präsident von
Swissolar, nahm das Label der 47. schweizerischen Energiestadt für Vevey
entgegen. Er erläuterte die bedeutende Rolle der Gemeinden in der
Energiepolitik und im Rahmen von EnergieSchweiz. Diese Rolle werde
insbesondere durch das Label Energiestadt unterstützt.

Veloland Schweiz und das Energie-Modell Schweiz der Industrie wurden von
Bundespräsident Leuenberger neben der Energiestadt als besonders
zukunftsträchtige Energie-2000-Produkte ausgezeichnet. Die landesweite
Bedeutung von EnergieSchweiz wurde unterstrichen durch 51 Veranstaltungen
von Kantonen und Energiestädten, die am Dienstag in allen Landesteilen
durchgeführt wurden.

Bern, 30. Januar 2001

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst

Auskünfte: Hans Luzius Schmid, Programmleiter EnergieSchweiz,
stellvertretender Direktor des Bundesamtes für Energie, Tel 031 322 56 02

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