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Public Private Partnership '' Schulen ans Netz ''

PRESSEMITTEILUNG / Bern, 20.12.2000

Public Private Partnership '' Schulen ans Netz ''

Der Bundesrat hat im Rahmen der Umsetzung seiner Strategie zur
Förderung der Informationsgesellschaft Schweiz die Teilnahme des
Bundes in einer Public Private Partnership ins Auge gefasst. Bund,
Kantone und Wirtschaftspartner wollen gemeinsam alle Primar-,
Sekundar-, Mittel- und Berufsschulen in der Schweiz ans Internet
anschliessen. Die Schulen sollen in den kommenden Jahren mit der
erforderlichen Technik ausgerüstet werden. Gleichzeitig sind besondere
Weiterbildungsanstrengungen vorgesehen, um mehrere Zehntausend
Lehrerinnen und Lehrer soweit zu qualifizieren, dass sie die modernen
Informations- und Kommunikationstechnologien in den Unterricht
integrieren können. Die Wirtschaft signalisiert Bereitschaft, den
Infrastrukturauf- und -ausbau an den Schulen mit rund 100 Millionen
Franken mit zu finanzieren. Der Bund wird sich in einem angemessenen
Verhältnis zu den Leistungen der Unternehmen engagieren.

In der Lehrerweiterbildung und in der Bereitstellung der Infrastruktur
im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien, kurz ICT
(aus dem englischen Information and Communication Technologies),
besteht Handlungsbedarf.
Von den heute in der Schweiz rund 90'000 tätigen Lehrerinnen und
Lehrern sind erst etwa 15'000  soweit ausgebildet, dass sie die ICT in
den Unterricht integrieren können. Allein um die Hälfte des
Lehrpersonals für die Nutzung der vielfältigen Internet-Dienste und
Bildungssoftware zu qualifizieren, müssten in den nächsten Jahren
30'000 bis 40'000 Lehrerinnen und Lehrer weitergebildet werden.
Zwischen den Kantonen, Regionen und Schulstufen bestehen in der
Ausrüstung mit ICT zudem grosse Unterschiede.
Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) hat ein Projekt
„Public Private Partnership - Schulen ans Netz“ lanciert, um die
ICT-Infrastruktur an den Schulen in allen Regionen durch eine breit
abgestützte Aktion zu verbessern. Die in Ausbildung stehenden
Jugendlichen sollen damit einen einfachen Zugang zu den modernen ICT
erhalten.
Geplant ist ein zeitlich befristeter Effort von Privatunternehmen und
der öffentlichen Hand im Sinne eines Anschubes und einer
Beschleunigung der laufenden Arbeiten, subsidiär zu den kantonalen und
kommunalen Bildungsanstrengungen. Dabei sollen die
privatwirtschaftlichen Partner den Bildungsbereich grosszügig
unterstützen. Die Aktion erfolgt in enger Koordination und
Zusammenarbeit mit den Kantonen und der Erziehungsdirektorenkonferenz
(EDK) und über die Strukturen der öffentlichen Schulen.
Zurzeit laufen Verhandlungen mit den Partnern, um ein Konsortium zur
Realisierung der Aktion zu bilden. Im Februar 2001 sollen die Konzepte
stehen für
▪ die den Schulen konkret anzubietenden Leistungspakete
▪ das Programm-Management (Prozessebene)
▪ das Geschäftsmodell (Zusammenarbeit unter den Projektpartnern)
▪ das Betriebskonzept (Struktur / Aufbauorganisation der
Trägerschaft) sowie
▪ eine Budgetierung der gesamten Aktion
Seitens der Wirtschaft sind zurzeit Swisscom, IBM, Apple sowie
Yellowworld (Die Post) im Projekt engagiert. Es steht weiteren
Teilnehmern offen. Im vorgesehenen Leistungsangebot übernehmen die
Unternehmen unter anderem Netzanschluss und Dienste im Netz sowie
Hard- und Software. Ein wichtiges Ergebnis der Leistungen von Swisscom
wäre die Erschliessung dezentraler Regionen mit Netzanschlüssen und
Diensten. Das würde zumindest im ersten Teil der Aktion in den
peripheren und ländlichen Räumen im Gegensatz zu den urbanen Zentren
deutliche Fortschritte bringen. Damit sollten heute bestehende
Unterschiede in der Versorgung der Schulen abgebaut werden.
Die Kantone und Gemeinden signalisieren grosses Interesse, das Projekt
zu unterstützen und mit zu tragen.
Die involvierten Unternehmen haben zum Ausdruck gebracht, dass sie von
der öffentlichen Hand einen substanziellen Beitrag an dieser
gemeinsamen Aktion erwarten, vor allem für die Weiterbildung der
Lehrerinnen und Lehrer und für ihre Beratung beim Einsatz der ICT im
Unterricht.

Der Bundesrat hat jetzt beschlossen, das Projekt „Public Private
Partnership - Schulen ans Netz“ in der skizzierten Stossrichtung mit
zu tragen und sich mit einem im Verhältnis des privaten Engagements
angemessenen Mitteln zu beteiligen. Das EVD, UVEK, EDI und EFD sind
beauftragt worden, im 1. Quartal 2001 die Grundlagen für eine
entsprechende Vorlage zu unterbreiten.

Der Bund setzt damit nicht nur ein bildungs- und
technologiepolitisches Signal; er liefert im Sinne eines
zukunftsgerichteten „Service public“ auch einen wichtigen Beitrag an
den nationalen Ausbau einer modernen Infrastruktur sowie an die Pflege
der nationalen Kohäsion. Eine national über das Internet
flächendeckend vernetzte Schullandschaft eröffnet über die
Sprachregionen hinaus neue Perspektiven des kulturellen Austausches.

EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Kommunikationsdienst

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR UMWELT, VERKEHR, ENERGIE UND
KOMMUNIKATION
Kommunikationsdienst

Auskünfte:
Eric Scheidegger, wissensch. Berater, Tel. 031 322 20 14
Thomas Bachofner, Leiter Presse und Kommunikation, BBT, Tel. 031 322 21 24,
Claudine Godat-Saladin, Presse- und Informationsdienst , UVEK, Tel. 031 322 55 10
Andreas Sutter, Stabschef BAKOM, Tel. 032 327 55 03