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Unwetterschäden 2000: Bundesbeiträge von 150 Millionen

MEDIENMITTEILUNG

Unwetterschäden 2000: Bundesbeiträge von 150 Millionen

Der Bund leistet zur Wiederherstellung der Hochwasserschäden vom letzten
Oktober in den Kantonen Wallis, Tessin und Waadt Beiträge von rund 150
Millionen Franken. Dies hat der Bundesrat aufgrund eines entsprechenden
Berichts entschieden. Die Mittel sollen über den ordentlichen Budgetweg
bewilligt werden; auf eine Botschaft wird verzichtet. Bei der Katastrophe
ist ein Gesamtschaden von 670 Millionen Franken entstanden.

Gesamthaft sind die Schäden im öffentlichen Bereich (310 Mio. Fr.) und im
privaten Bereich (360 Mio. Fr.) etwa gleich hoch. Es gibt jedoch starke
Unterschiede zwischen den Kantonen. Während im Wallis die öffentlichen
Schäden (290 Mio. Fr.) die privaten (180 Mio.Fr.) überwiegen, ist im Tessin
der Anteil der Schäden der öffentlichen Hand (10 Mio. Fr.) im Vergleich zu
den privaten Schäden (160 Mio. Fr.) klein. In der Waadt wurde die Region
Chablais mit Gesamtschäden von 21 Mio. Fr.) schwer betroffen.

Im privaten Bereich, für den grösstenteils eine Versicherungsdeckung
vorhanden ist, können der Elementarschädenfonds und die Hilfswerke mit Hilfe
von Gelder der "Glückskette" in Härtefällen helfen. An die von Kantonen und
Gemeinden zu tragenden Kosten für die Wiederinstandstellung von etwa 300
Millionen wird der Bund Beiträge von rund 150 Millionen ausrichten. Dazu
kommen die Leistungen der militärischen Katastrophenhilfe.

Der Bericht stützt sich auf Erhebungen bei den betroffenen Kantonen und den
Versicherungen. In den auf Schätzungen beruhenden Zahlen sind nur die
direkten Schäden enthalten. Darin nicht inbegriffen sind indirekte Schäden
wie Ertragsausfälle, die Tourismus, Gewerbe, Verkehr, Energiewirtschaft usw.
erlitten haben. Nicht enthalten sind ferner sogenannte Folgeprojekte, die
notwendig sind, weil die Ereignisse erhebliche Sicherheitsdefizite
aufzeigten. Der Bundesrat hat den zuständigen Departementen in diesem
Zusammenhang eine Reihe von Aufträgen erteilt:

- Bereitstellung finanzieller Mittel

Bei der Bewältigung der Unwetterschäden 2000 sind die bestehenden
Rechtsgrundlagen auszuschöpfen. Im Rahmen der bewilligten Kredite sind
verfügbare Mittel für anfallende Zahlungen und Verpflichtungen zu Gunsten
der Schadensbewältigung umzuverteilen. Soweit die bewilligten Kredite für
die Bewältigung der Unwetterschäden 2000 nicht ausreichen, sind
Nachtragskredite zu beantragen.

- Fortsetzung der Präventionsbemühungen

Verschiedene nach den Unwettern des Jahres 1993 ausgeführte Projekte haben
sich bewährt (z.B. Brig) und noch wesentlich grössere Schäden verhindert.
Das zeigt auf, dass die Prävention mindestens ebenso wichtig ist wie
finanzielle Hilfe bei der Schadenbewältigung. Die Massnahmen zur
Verbesserung der Prävention sind intensiviert fortzusetzen. Insbesondere
geht es darum:

- die durch die Unwetterschäden entstandenen Sicherheitslücken zu schliessen

- die von den Naturgefahren ausgehenden Risiken zu erkennen und in der
Raumnutzung zu berücksichtigen. Gefahrenkarten sind konsequent für alle
Naturgefahren zu erstellen und regelmässig den neueren Erkenntnissen
anzupassen.

- die Sicherheitsplanung muss, gemäss dem Wasserbaugesetz, nicht nur
bauliche Schutzmassnahmen umfassen, sondern auch Massnahmen der Raumplanung,
Rettungs- und Notmassnahmen durch die Wehrdienste.

Ein Finanzierungsplan für die bereits bekannten und nach diesen Unwettern
zusätzlich erforderlichen Projekte zur Schliessung der Sicherheitslücken
wird gemeinsam von Bund und Kantonen erarbeitet und dem Bundesrat im März
2001 vorgelegt. Erst aufgrund dieser Grundlagen kann entschieden werden, ob
weiter gehende Massnahmen erforderlich sind."

Bern, 11. Dezember 2000

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation

EVD Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement

Pressedienste

Auskünfte:

- Armin Petrascheck, Bundesamt für Wasser und Geologie , Tel 032 328 87 65

 - Robin Tickle, Kommunikationsdienst EVD, Tel. 031 322 20 25

 - Léonard Favre, Bundesratsgeschäfte GS EVD, Tel. 031 322 20 37

Beilage:  Bericht Unwetterschäden 2000