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Casa C-295M als zukünftiges Transportflugzeug gewählt

3003 Bern, 5. Dezember 2000

Medieninformation

Casa C-295M als zukünftiges Transportflugzeug gewählt

 Rüstungschef Toni Wicki hat die Typenwahl für die geplante Beschaffung
militärischer Transportflugzeuge nach Rücksprache mit dem Departementschef
und der Geschäftsleitung VBS getroffen. Dem Parlament soll mit dem nächsten
Rüstungsprogramm der Kauf zweier Transportflugzeuge vom Typ  Casa C-295M aus
Spanien beantragt werden.

Die Armee braucht Transportflugzeuge, um ihre steigenden Mobilitäts- und
Transportbedürfnisse abdecken zu können. Friedensförderung und
Katastrophenhilfe im Ausland, internationale Kooperation in der Ausbildung
sowie Transporte im operativ-taktischen Rahmen der Landesverteidigung
verlangen nach einem geeigneten Lufttransportmittel. Die Abklärungen haben
ergeben, dass zwei Flugzeuge der 9-Tonnen-Nutzlastklasse vorerst die
dringendsten Bedürfnisse abzudecken vermögen.

In der Evaluation wurden zwei verschiedene Flugzeugtypen geprüft: Die
italienisch-amerikanische C-27J und die spanische Casa C-295M. Die
Ergebnisse der Evaluation zeigten deutliche Unterschiede der beiden
Konkurrenten bei der Transportleistung und bei den Preisen. Gewählt wurde
der preisgünstigere Typ C-295M der spanischen Firma Casa. Sein Konkurrent
erbringt bessere Transport- und Flugleistungen bei entsprechend höheren
Beschaffungspreisen und Lebenswegkosten. Auch hätte im C-27J das eingeführte
Aufklärungsfahrzeug der Schweizer Armee Platz gefunden. Für die Typenwahl
ausschlaggebend waren die beachtlich tieferen Beschaffungs- und
Lebenswegkosten und die Tatsache, dass die meisten Transportbedürfnisse
abgedeckt werden können. Weil das Aufklärungsfahrzeug mit dem gewählten Typ
nicht transportiert werden kann, sollen einige kleinere gepanzerte
Geländefahrzeuge gekauft werden.

Der C-295M wird von der spanischen Firma Casa angeboten. Er ist eine
Weiterentwicklung des CN-235, welcher bei vielen Luftwaffen erfolgreich im
Dienst steht. Er wird mit moderner ziviler und militärischer Avionik
ausgerüstet. Das zweimotorige Flugzeug erreicht eine Reisegeschwindigkeit
von 450 km/h und mit 6000 kg Nutzlast eine Reichweite von 2200 km.

Eingehend geprüft wurde auch die Variante Miete. Die Abklärungen ergaben,
dass mit der Miete ziviler Flugzeuge die zwingend nötige militärische
Interoperabilität nicht erfüllt werden kann. Zudem müssen die Flugzeuge
innert Stunden einsatzbereit sein, was eine permanente Miete erfordert,
welche teurer ist als der Kauf.

Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport beabsichtigt,
mit dem Rüstungsprogramm des nächsten Jahres dem Parlament die Beschaffung
von zwei militärischen Transportflugzeugen des Typs C-295M samt Zubehör und
gepanzerten Geländefahrzeugen für rund 120 Millionen Franken zu beantragen.
Der Beschaffungsantrag wird unter dem Vorbehalt stehen, dass das Volk in
einer Referendumsabstimmung der Teilrevision des Militärgesetzes zustimmt.
Für die Lieferfirma besteht die Verpflichtung, der Schweizer Industrie ihr
Auftragsvolumen in Form von Kompensationsgeschäften zukommen zu lassen.

Die C-295M werden für Soforteinsätze und Grundlasttransporte benötigt,
während der Spitzenbedarf durch die zeitlich befristete Miete eines
Transportflugzeugs der mittleren Nutzlastklasse (20-30 Tonnen) der
spanischen Luftwaffe abgedeckt werden soll. Eine Beschaffung solcher
Flugzeuge wird zu einem späteren Zeitpunkt geprüft. Nicht vorgesehen ist die
Beschaffung eines grossen Transportflugzeugs.

Ganz neu sind Transportflugzeuge für die Schweizer Armee nicht. Von 1939 bis
1982 standen drei Ju-52 im Einsatz. Ursprünglich für die
Beobachterausbildung gekauft, wurden die Flugzeuge später für den Transport
von Personen und Material sowie für die Ausbildung der Fallschirmspringer
eingesetzt.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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