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Bundespräsident Adolf Ogi würdigt den 75. Jahrestag des Abkommens von Locarno

3003 Bern, 20. November 2000

Medieninformation

Genf, Palais des Nations

Bundespräsident Adolf Ogi würdigt den 75. Jahrestag des Abkommens von
Locarno

Aus Anlass des 75. Jahrestags der Unterzeichnung des Abkommens von Locarno
haben der Sitz der Vereinten Nationen in Genf und die Schweizerische
Eidgenossenschaft eine Ausstellung geschaffen, die ganz diesem historischen
Ereignis gewidmet ist. Sie steht unter dem Titel "Von Versailles nach
Locarno, vom erzwungenen Frieden zum ausgehandelten Frieden".
Bundespräsident Adolf Ogi hat heute Montag, 20. November 2000, diese
Ausstellung in Anwesenheit von Vladimir Petrovsky, Generaldirektor der
Vereinten Nationen in Genf, von Vertretern des Berner, Genfer und Tessiner
Behörden sowie Hunderten anderen Gästen eröffnet.

Entsprechend ihrer Tradition des Friedens und der guten Dienste gewährte die
Schweiz der Konferenz Gastrecht auf ihrem Territorium in Locarno. Die
Grundzüge des Pakts von Locarno hätten die Zeit überdauert, unterstrich der
Bundespräsident in seiner Ansprache im Palais des Nations. Sie bildeten bis
heute einen festen Boden für den Frieden und seien aktueller denn je um die
Zukunft zu gestalten.

Am 16. Oktober 1925 wurde im Rahmen der Konferenz von Locarno eine Reihe von
Abkommen unterzeichnet. Sie dienten dazu, in Europa ein System kollektiver
Sicherheit einzurichten. Auf der einen Seite anerkannte Deutschland aus
freien Stücken die Grenzen zu Frankreich und Belgien sowie die
Entmilitarisierung des Rheinlands, wie es im Versailler Vertrag von 1919
festgehalten war. Auf der anderen Seite garantierten Grossbritannien und
Italien die Einhaltung dieses Abkommens. Dieser "Rheinpakt" wurde ergänzt
durch vier Schiedsverträge, welche Deutschland gegenüber Frankreich,
Belgien, Polen und der Tschechoslowakei verpflichtete. Weiter wurden zwei
Rückversicherungsabkommen von Frankreich mit Polen und der Tschechoslowakei
abgeschlossen.

Mit Locarno wurde 1925 zum ersten Mal eine neue Qualität der Diplomatie
konkret eingeführt. Sie entsprach in ihren Grundzügen den Zielen der Gründer
des Völkerbundes: Schiedsgerichtsbarkeit, Sicherheit, Abrüstung. Der "Geist
von Genf" wurde von da an vom "Geist von Locarno" ergänzt. Es war der Beginn
der deutsch-französischen Annährung und die Rückkehr Deutschlands in die
Völkergemeinschaft.

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