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Qualitätssteigerung in der Pilotenausbildung der Luftwaffe

3003 Bern, 9. November 2000 / Sperrfrist: 16.00 Uhr

Medieninformation

Qualitätssteigerung in der Pilotenausbildung der Luftwaffe

Die Schweizer Luftwaffe konzipiert ihre Pilotenausbildung neu: Ab 2004 - mit
Uebergangslösung ab 2002 - soll in der Pilotenschule der Schweizer Luftwaffe
(PSLW) den stark gestiegenen Anforderungen an diesen Beruf Rechnung getragen
und die Qualität der Militär-pilotenausbildung massiv gesteigert werden. So
wird die Ausbildung Joint Aviation Requirement (JAR)-konform und erhält
damit einen international - auch zivil - anerkannten Standard. Der Status
"Milizpilot" ist nach einer minimalen Verweildauer als Berufspilot bei der
Luftwaffe weiterhin möglich. Ebenso können künftig auch Piloten mit
Teilzeitverträgen angestellt werden.

Die aktuelle Ausbildung in der PSLW - Ecole des Pilotes des Forces Aériennes
Suisses (EPFAS), Scuola Piloti delle Forze Aeree Svizzere (SPFAS), Swiss Air
Force Flight Academy (SAFFAC) - kann in verschiedenen Punkten die
Bedürfnisse der heutigen Zeit nicht mehr erfüllen: So sind beispielsweise
Militärpiloten nach der Brevetierung nicht in der Lage, direkt auf F/A-18
oder Super Puma umzuschulen. Die Ausbildung ist zudem nicht JAR-konform. Das
enge Nebeneinander von Zivil und Militär im gleichen Luftraum bedingt die
Schu-lung der Verfahren der Zivilluftfahrt. Mit der Neustrukturierung der
PSLW werden in diesen Bereichen markante Verbesserungen er-reicht und auch
ein wesentlicher Beitrag an die Flugsicherheit geleistet.

Das Auswahlverfahren ändert sich grundsätzlich nicht (FVS, vordienstliche,
erweiterte Eignungsabklärungen) - neu ist aber die Absolvie-rung der
Offiziersausbildung vor Beginn der fliegerischen Ausbildung. Die
Neuausrichtung der Pilotenschule setzt während der drei-einhalbjährigen
Ausbildung folgende Forderungen um: Trennung der militärischen und
fliegerischen Ausbildung; Integration der heuti-gen
Berufsmilitärpilotenschule und der fliegerischen/taktischen
Weiterausbildung; Qualitätssteigerung durch JAR-Ausbildung; Erreichen der
Umschulungsreife für F/A-18, Super Puma und Transporthelikopter TH 98 sowie
der operationellen Einsatzbereitschaft für künftige Flächenflugzeuge. Die
bisherigen Ausbildungsorte der Luftwaffe werden grundsätzlich beibehalten.

Durch die Umstellung der Ausbildung resultieren in den Jahren 2002-2004,
aufgrund vorübergehend weniger Flugstunden, Einsparun-gen von insgesamt rund
40 Mio Franken. Demgegenüber stehen bis 2005 Mehrkosten von rund sieben Mio
Franken für die JAR-konforme Air Transport Pilot-Ausbildung. Nach 2005
belaufen sich die Mehrkosten gegenüber heute auf rund 500'000 Fr. jährlich.
Im Personalbereich hat die Professionalisierung der Pilotenausbildung bis
2004 einen Zuwachs von rund 50 Berufsmilitärpiloten zur Folge. Der
Milizpilotenstatus ist nach einer mindestens achtjährigen Verweilzeit als
Berufspilot bei der Luftwaffe weiterhin möglich. Neu ist ebenfalls die
Möglichkeit der Anstellung von Piloten mit Teilzeitverträgen.

 EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,  BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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