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Hunderprozentige Abhörsicherheit gibt es nicht

PRESSEMITTEILUNG

Parlamentarischer Vorstoss

Hunderprozentige Abhörsicherheit gibt es nicht

Die Datensicherheit hat in der Bundesverwaltung hohe Priorität und ist
mit derjenigen anderer Verwaltungen vergleichbar. Hunderprozentige
Sicherheit  wird es jedoch nie geben. Dies schreibt die Landesregierung
in ihrer heutigen Antwort auf eine Interpellation von Nationalrat
Hansueli Raggenbass (CVP/TG), der Fragen zur Datensicherheit gestellt
hatte. Namentlich hatte Raggenbass wissen wollen, wie der Bundesrat die
Gefahr von Abhörsystemen - insbesondere von Echelon - für die Schweiz
beurteilt.

Der Bundesrat schreibt in seiner Antwort, sein Sicherheitsausschuss habe
am 15.Februar 2001 von einem Expertenbericht des Nachrichtenkoordinators
betreffend das Abhörsystem „ECHELON“  Kenntnis genommen; dieser Bericht
zeige die Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Systems auf. Ein
weiterer, vom EU-Parlament am 11. Juli 2001 publizierter Bericht über
das „ECHELON-System“ habe keine wesentlich neuen Erkenntnisse gebracht;
sein Inhalt sei den Spezialisten auf diesem Gebiet bereits bekannt
gewesen.

Weiter hält der Bundesrat fest, er sei sich bewusst, dass elektronische
Abhörsysteme die Privatsphäre verletzen könnten. Gesetzlich abgestützte
Aktivitäten der Informationsbeschaffung seien aber mit den Grundrechten
vereinbar, vorausgesetzt es existierten nachvollziehbare Kontrollsysteme
zur Ausschaltung des Risikos von Missbräuchen. Solche Kontrollsysteme
würden in der Schweiz derzeit parallel zur Entwicklung eines autonomen
strategischen Abhörsystems „ONYX“  aufgebaut. Aus der Beschaffenheit der
heutigen weltweiten Kommunikationssysteme schliesst der Bundesrat, dass
die Sicherheit in den Bereichen Information, Kommunikation und
insbesondere Informatik mehr denn je eine wichtige Voraussetzung für die
Entwicklung einer offenen Gesellschaft darstelle.

Der Bundesrat ist sich bewusst, dass die Sicherheit nie zu 100%
gewährleistet werden kann. Mit Hilfe flächendeckender
Grundschutzmassnahmen und risikoabhängiger Einzelmassnahmen kann das
Risiko aber auf einem annehmbaren Niveau gehalten werden. Generell kann
man sagen, dass heute das Sicherheitsniveau in der Bundesverwaltung mit
demjenigen anderer Verwaltungen im In- und Ausland vergleichbar ist. Vor
dem Hintergrund zunehmender Abhorchungsaktivitäten kommt
kryptographischen Verfahren eine grosse Bedeutung zu.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft generell: Marcel Frauenknecht, Leiter Informatiksicherheit BV
Tel. 031 325 99 23
Auskunft ONYX:  Pitteloud Jacques, Nachrichtenkoordinator Tel. 031 323
13 09

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15.3.2002