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Nationalbank schüttet 1 Milliarde Franken mehr aus

PRESSEMITTEILUNG

Nationalbank schüttet 1 Milliarde Franken mehr aus

In den kommenden Jahren kann die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre
Gewinnausschüttung von heute 1,5 Mrd. Franken auf neu 2,5 Mrd. Franken
pro Jahr erhöhen. Diese Erhöhung ergibt sich insbesondere darum, weil
die Erträge in den letzten Jahren über den Prognosen der SNB lagen und
zwecks Glättung der Ausschüttung zurückgestellt wurden. Der Bundesrat
und der Bankrat der SNB haben heute einer entsprechenden neuen
Gewinnausschüttungsvereinbarung zwischen dem Eidg. Finanzdepartement
(EFD) und der SNB zugestimmt. Diese gilt für eine Dauer von zehn Jahren,
also doppelt so lange wie die Ende 2002 auslaufende, bisherige
Vereinbarung, welche die Ausschüttungen bis und mit Frühling 2003
regelt. Der beträchtliche Überschuss an Reserven erlaubt es der SNB
zudem,  bereits im Frühling 2003 eine Milliarde mehr an Bund (ein
Drittel) und Kantone (zwei Drittel) auszuschütten.

Die neue Vereinbarung zwischen EFD und SNB löst die geltende
Vereinbarung aus dem Jahre 1998 ab, welche die Ausschüttungen an Bund
und Kantone bis und mit Frühling 2003 auf 1,5 Mrd. Franken pro Jahr
festlegt. Die neue Vereinbarung soll für eine Periode von zehn Jahren
gelten. Sie umfasst die Geschäftsjahre 2003 bis 2012 der SNB und damit
die Ausschüttungen ab Frühling 2004 bis Frühling 2013.

Höhere Ausschüttung bereits ab Frühling 2003

Da die Ertragsschätzungen für den Abschluss der geltenden Vereinbarung
aus heutiger Sicht zu vorsichtig ausgefallen sind, hielt die SNB Ende
2001 überschüssige Rückstellungen in der Höhe von 13 Mrd. Franken.
Dieser ausschüttbare Überschuss erlaubt es, die Gewinnausschüttung ab
Frühling 2004 auf 2,5 Mrd. Franken pro Jahr zu erhöhen. Zudem kann
bereits die gemäss geltender Vereinbarung im Frühling 2003 erfolgende
Gewinnausschüttung von 1,5 Mrd. Franken mit einer Sonderausschüttung von
1 Mrd. Franken auf 2,5 Mrd. Franken erhöht werden.

Die neue Ausschüttungssumme wurde so festgelegt, dass die überschüssigen
Rückstellungen in zehn Jahren vollständig abgebaut sein sollten.
Anschlies-send wird die Gewinnausschüttung der SNB nur noch in der Höhe
der effektiv erzielten Erträge liegen. Aus heutiger Sicht würde das
Ertragspotential beim dannzumal niedrigeren Bestand an Aktiven bei rund
900 Mio. Franken pro Jahr liegen.

Wie bisher wird eine Untergrenze für den Bestand an Rückstellungen der
SNB sicherstellen, dass die Führung der Geld- und Währungspolitik auch
bei unerwarteten Ertragseinbrüchen nicht gefährdet wird. Gleichzeitig
sorgt eine neu eingeführte Obergrenze dafür, dass der vorgesehene Abbau
der überschüssigen Rückstellungen bis Ende 2012 nicht infolge höherer
als der prognostizierten Notenbankerträge unnötig verzögert wird. Unter-
bzw. überschreiten die effektiven Rückstellungen das Grenzband, wird die
Gewinnausschüttung im betreffenden Jahr so gekürzt bzw. erhöht, dass die
betreffende Grenze wiederum eingehalten wird. Da Ertragsschätzungen über
einen Zeitraum von 10 Jahren mit grosser Unsicherheit verbunden sind,
wird der vereinbarte Ausschüttungsbetrag zudem nach fünf Jahren
überprüft. Damit sollen sich abzeichnende Fehlentwicklungen frühzeitig
korrigiert und abrupte Kürzungen oder Erhöhungen des jährlichen
Ausschüttungsbetrags vermieden werden.

Festhalten an der Faustregel für die Gewinnermittlung

Die neue Vereinbarung hält an der Faustregel fest, wonach die
Nationalbank ihre Rückstellungen im Gleichschritt mit dem nominellen
Wirtschaftswachstum aufstocken soll. Damit wird die
verfassungsrechtliche Vorschrift, wonach die SNB aus ihren Erträgen
ausreichende Währungsreserven bilden soll (Art. 99 Abs. 3 BV),
umgesetzt. Da seit der Aufhebung der Goldbindung des Frankens im Mai
2000 auch die bei der SNB verbleibenden Goldreserven wieder als echte
Währungsreserven zu betrachten sind, werden auch sie bei der Berechnung
des angestrebten Bestandes an Rückstellungen berücksichtigt. Dadurch
erhöht sich bei einem nominellen Wirtschaftswachstum von 3 Prozent der
jährliche Zuwachs der angestrebten Rückstellungen um rund 200 Mio.
Franken. Damit wird die SNB auch im internationalen Vergleich über
angemessene Währungsreserven verfügen.

Eidg. Finanzdepartement EFD Schweizerische Nationalbank SNB
Pressedienst                             Pressedienst

Auskunft:
Marianne Widmer, Eidg. Finanzverwaltung, Tel 031 322 54 31
Werner Abegg, Kommunikation SNB, 01 631 32 67

 8.3.2002