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Neue Publikation der OECD: Statistik der öffentlichen Einnahmen 1965 - 2000

PRESSEMITTEILUNG

Neue Publikation der OECD: Statistik der öffentlichen Einnahmen 1965 -
2000

Die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit
(OECD) hat heute die Ausgabe 2001 der Statistik der öffentlichen
Einnahmen in den OECD-Ländern veröffentlicht. Die Publikation enthält
Informationen über die Fiskaleinnahmen während der Periode 1965 - 1999,
insbesondere über die Fiskalquoten. Schätzungen für das Jahr 2000 sind
darin ebenfalls enthalten. Gemäss OECD reduzierte sich die Fiskalquote
der Schweiz im Jahre 1999 um 0,2 Prozentpunkte auf 34,4%. Im vergangenen
Jahr erfolgte gemäss noch provisorischen Zahlen indessen eine Erhöhung
auf 35,9%. Aufgrund der überaus günstigen Staatsrechnung des Bundes im
Jahr 2000 war dieses Ergebnis allerdings voraussehbar. Insbesondere die
ausserordentlich starke und einmalige Erhöhung der Einnahmen aus der
Verrechnungssteuer und den Stempelabgaben hat zu diesem Resultat
geführt.

Die Fiskalquote, welche als Verhältnis zwischen Fiskaleinnahmen
einschliesslich Sozialversicherungsbeiträge einerseits und
Bruttoinlandprodukt (BIP) andererseits definiert wird, wird für die
Schweiz im Jahr 1999 mit 34,4% beziffert. Dies entspricht einem Rückgang
um 0,2 Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 1998. In der gleichen Zeit stieg
das Mittel aller OECD-Staaten von 36,9% auf 37,3%. In Europa weist damit
die Schweiz, mit Ausnahme Irlands und Portugals, die niedrigste
Fiskalquote aus. In den USA und in Japan verbleibt die Fiskalquote unter
30%.

Berücksichtigt man hingegen ausschliesslich die Steuereinnahmen, d.h.
schliesst man die Sozialversicherungsbeiträge aus, so erhält man für die
Schweiz im Jahr 1999 eine Steuerquote von 22,2%, welche annähernd
derjenigen der USA (22,0%) entspricht. Nur Japan, Korea, die Slowakische
Republik und Mexiko weisen eine noch niedrigere Steuerquote aus. Das
Mittel aller OECD-Staaten beläuft sich auf 27,7%.

Für das Jahr 2000 erhöhte sich die Fiskalquote der Schweiz gemäss OECD
auf 35,9% (+1,5 Prozentpunkte). Bei den Angaben für dieses Jahr handelt
es sich durchwegs um provisorische Ergebnisse. Einzelne Staaten wie z.B.
die USA haben für dieses Jahr noch keine Zahlen geliefert. In Europa
weisen nur Irland, Portugal und Spanien eine niedrigere Fiskalquote als
die Schweiz aus. In den übrigen europäischen Staaten liegt die
Fiskalquote bedeutend höher, in Deutschland z.B. bei 37,8% und in
Frankreich bei 45,5%.
Gründe für den Sonderfall 2000

Das Ergebnis der Schweiz im Jahre 2000 ist als ausserordentlich zu
bezeichnen. Es war aufgrund der überaus günstigen Staatsrechnung des
Bundes im Jahr 2000 voraussehbar. Insbesondere die ausserordentlich
starke und einmalige Erhöhung der Einnahmen aus der Verrechnungssteuer
und den Stempelabgaben hat zu diesem Ergebnis geführt. Die gegenwärtige
Entwicklung der Steuereinnahmen zeigt indessen deutlich, dass sich dies
nicht wiederholen wird. Im Übrigen hat das Parlament bereits dringliche
Massnahmen für Erleichterungen bei der Umsatzabgabe beschlossen.

Zusammenfassend reihte sich die Schweiz im Jahre 1999, dem offiziellen
Referenzjahr für den Vergleich der Fiskalquoten, unter den Staaten mit
einer mässigen Steuerbelastung ein. Auch im Jahr 2000 dürfte dies
zutreffen, obwohl die provisorischen Zahlen zeigen, dass das einmalige
Ergebnis der Staatsrechnung des Bundes zu einer deutlichen Erhöhung der
Fiskalquote in der Schweiz führen wird.

Schweiz verwendet die ältere Methode der BIP-Schätzung

Die OECD weist im Übrigen zu Recht darauf hin, dass das Niveau der
Fiskalquoten bei einem internationalen Vergleich mit Vorsicht zu
interpretieren sei. Insbesondere ist zu berücksichtigen, dass ab der
Mitte der neunziger Jahre fast alle OECD-Staaten revidierte Direktiven
für die Schätzung ihres BIP umgesetzt haben, was in der Regel zu höheren
BIP-Schätzungen geführt hat. Daraus resultierten für diese Staaten
Fiskalquoten, die systematisch einen halben bis zwei Prozentpunkte
niedriger sind als diejenigen vor diesen methodischen Änderungen. Nur
die Schweiz, Neuseeland und die Türkei halten sich noch an die ältere
Methode der BIP-Schätzung.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft: Elisabeth Rotzetter, Eidg. Steuerverwaltung, Tel.: (031) 322
73 75

Beilage: Tabelle „Fiskalquoten in den OECD-Staaten“

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im "Hot Spot" auf unserer Website: www.efd.admin.ch.

10.10.2001