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Eidg. Alkoholverwaltung: Reinertrag fast so hoch wie im Vorjahr

PRESSEMITTEILUNG

Eidg. Alkoholverwaltung: Reinertrag fast so hoch wie im Vorjahr

Der Reinertrag der Eidgenössischen Alkoholverwaltung (EAV) für das
Geschäftsjahr 2000/2001 beträgt 240 Millionen Franken. Davon fliessen 90
Prozent (216 Millionen Franken) in die AHV/IV und 10 Prozent (24
Millionen) erhalten die Kantone zur Bekämpfung der Ursachen und
Wirkungen von Suchtproblemen. Der Bundesrat hat heute die Rechnung und
den Geschäftsbericht der EAV genehmigt.

Die Einnahmen der EAV aus der Steuer auf Spirituosen beliefen sich auf
260,3 Millionen Franken, der Erlös aus dem Ethanolhandel auf 8,1
Millionen Franken. Damit erreichte die EAV nicht ganz die Einnahmen des
letzten Jahres, übertraf jedoch das Budget bei weitem. Die EAV hatte
zurückhaltend budgetiert, da weder das Konsumverhalten, noch die
Importpraxis als Folge des 1999 eingeführten Einheitssteuersatzes
eingeschätzt werden konnten.

Die Besteuerung von Spirituosen kommt der AHV/IV und den Kantonen zur
Bekämpfung der Ursachen und Wirkungen von Suchtproblemen zugute.
Gleichzeitig ist aber die Steuer selber ein wichtiges Lenkungsinstrument
im Spirituosenmarkt. Die EAV besteuert nur Spirituosen. Bier wird nur
wenig und Wein überhaupt nicht besteuert, obwohl diese Getränke heute
mehr als 80 Prozent des konsumierten Alkohols ausmachen. Auf
Industriealkohol (Ethanol) sowie den erlaubten Mengen Spirituosen im
Reiseverkehr und dem so genannten steuerfreien Eigenbedarf der
Landwirtinnen und Landwirte wird keine Steuer erhoben.

Liberalisierung führt zu Mehrkonsum

Die Auswirkungen des 1999 eingeführten Steuersystems sind jedoch nach
wie vor nicht genau einzuschätzen. Die Entwicklung wird unter zwei
verschiedenen Blickwinkeln verfolgt: Einerseits durch Analyse der Daten
zu den besteuerten Waren und andererseits durch eine von der EAV bei der
Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenfragen (SFA) in
Auftrag gegebene Studie zur Konsumentwicklung. Seit der Einführung des
Einheitssteuersatzes im Sommer 1999 und der damit verbundenen
Steuersenkung sowie der Liberalisierung des Alkoholimports werden in der
Schweiz mehr Spirituosen konsumiert. Die SFA-Studie zur
Konsumentwicklung zeigt eine kurzfristige Hausse von 12 Prozent. Die
Daten der EAV bestätigen in der Tendenz die Resultate der Erhebung. Ob
sich der Konsum auf dieser Höhe stabilisiert, zurückgeht oder steigt,
wird durch eine weitere Studie im Herbst 2001 untersucht.

Import doppelt so hoch wie vor der Einheitssteuer

Der Import von Spirituosen ist im Vergleich zum Vorjahr zwar um rund 14
Prozent zurückgegangen. Mit 66 724 Hektoliter reinem Alkohol ist er
indessen doppelt so hoch wie in den beiden Jahren vor der Einführung des
Einheitssteuersatzes. So wurden zum Beispiel Liköre und Aperitifs aus
steuerlichen Gründen vor 1999 noch in der Schweiz produziert. Das
gleiche Steuersystem sowohl für importierte als auch für in der Schweiz
hergestellte Spirituosen ermöglichte es den Produzenten, statt wie
bisher im Inland zu produzieren, direkt aus ihren ausländischen
Produktionsstätten in die Schweiz zu importieren. Der Whiskyimport steht
nach wie vor an oberster Stelle. Dafür werden weniger Spirituosen im
Reiseverkehr eingeführt.

Export fällt erneut

Insgesamt wurden 2000/2001 2346 Hektoliter Spirituosen und Liköre
exportiert. Die Produktion der Gruppe «Liköre, Bitter und Aperitif» ist
fast gänzlich ins Ausland verlagert worden. So werden heute nur noch 233
Hektoliter (100%-Alkohol) dieser Spirituosengruppe exportiert, während
es 1997/98 10145 Hektoliter waren und noch im letzten Jahr 2505
Hektoliter.

Alcosuisse

Das Profitcenter der EAV, alcosuisse, das Ethanolbetriebe in Delémont
und Schachen (LU) unterhält, weist einen Ertragsüberschuss von 8,1
Millionen auf. Im vergangenen Jahr hat alcosuisse vor allem  im
Umweltbereich investiert. In Delémont werden die Ethanol-Dämpfe wieder
verwertet, was in Zukunft auch Einsparungen bei der VOC-Abgabe
(flüchtige organische Verbindungen) mit sich bringt. Dieselbe Sanierung
wird in den nächsten Jahren auch in Schachen gemacht.

Tiefere Ausgaben als erwartet

Der Nettoaufwand der EAV ist mit 33 Millionen Franken um 1,2 Millionen
niedriger als budgetiert. Ausgabenverzicht und Rationalisierungen haben
zum guten Ergebnis beigetragen.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft:
Lucien Erard, Direktor EAV, Tel. 031 309 13 65 (Französisch)
Christoph Zurbrügg, Stv. Direktor EAV, Tel. 031 309 13 70 (Deutsch)

Weiterführende Informationen zur Tätigkeit der EAV finden Sie auf
http://www.eav.admin.ch (Der Geschäftsbericht ist unter der Rubrik
Fakten, Zahlen zu finden)

12.9.2001